01.02.2018 | Schwerpunkt
Druck statt Dynamik
Geschäftsmodell für Turnaround eher prüfen
Erschienen in: return | Ausgabe 1/2018
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Auszug
Mittelstandsunternehmen zeichnen sich durch Kundenorientierung, Problemlösungskompetenz und Flexibilität aus. Diesen Stärken stehen aber häufig begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen gegenüber. Dies ist der Grund, warum sich Mittelstandsunternehmen häufig noch immer auf inkrementelle Produkt- und Prozessinnovationen bei unveränderten Geschäftsmodellen konzentrieren. Wichtiger wird die Frage wie, das Geschäftsmodell weiterentwickelt oder sogar erneuert werden kann. Folgende Empfehlung können Ihnen hier weiterhelfen:-
▸ Die Stärke im Mittelstand ist im Allgemeinen die starke Kundenorientierung. Neue Kundenbedürfnisse bieten häufig Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells. Hier ist zu prüfen, ob das Kundenproblem auf anderem Weg noch profitabler gelöst werden kann. Ist dies der Fall, stellt sich die Frage nach einem neuen und eventuell auch disruptiven Geschäftsmodell — sofern man bereit ist, bewährte Dinge radikal infrage zu stellen.
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▸ Neue Geschäftsmodelle benötigen häufig neue strategische Kompetenzen und neue strategische Prozesse im Unternehmen. Hier müssen organisatorische und zeitliche Freiräume geschaffen werden, um mit diesen neuen Fähigkeiten experimentieren zu können.
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▸ Neue Geschäftsmodelle können nicht „von oben“ entwickelt werden. Vielmehr muss mit den Elementen eines Geschäftsmodells aktiv vor Ort experimentiert werden. Dabei können zum Beispiel ausgewählte Experimente auf einen Standort konzentriert und erfolgreiche Lösungen dann auf andere Standorte übertragen werden.
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▸ Mittelstandsunternehmen fokussieren oft auf den klassischen Wettbewerb um Marktanteile und nehmen damit bekannte Wettbewerber und deren Geschäft in den Blick. Dabei übersehen sie, dass ein Wettbewerb um Chancenanteile entstanden ist. Um in diesem Wettbewerb um Zukunftsoptionen erfolgreich zu sein, muss ein Unternehmen zunehmend auch Geschäftsmodell-Ideen aus anderen Branchen analysieren und adaptieren, beispielsweise „As a Service“-Geschäftsmodelle.
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▸ Gleichzeitig muss berücksichtigt werden, dass die klassische lineare Vorhersage an Bedeutung verlieren wird. Es wird dann immer wichtiger, dass ein Unternehmen aus einer „externen Brille“ analysiert, wie radikal anders die Branche in zehn Jahren aussehen könnte. Dann stellt sich aber die Frage, wie man proaktiv auf diese Veränderungen reagieren muss. Hier wird es zwangsläufig auch um die Veränderung des Geschäftsmodells gehen.