Du bist Hamburg

Auszug

Wenn auch der Topos von der „Stadt im Wettbewerb“ mittlerweile fast zum Gemeinplatz geworden ist, entfaltet er als Notwendigkeitsbehauptung für die „Stadt als Marke“ ungebrochen Wirkung: Der Wettbewerb um Unternehmen, Touristen, (inter)nationale Sport- und Kulturveranstaltungen, die Aufmerksamkeit der Medien und – in Anbetracht der demografischen Entwicklung – zunehmend auch um Einwohner (Mäding2006; Anholt2006; BCSD2011) nimmt zu. Um in diesem Konkurrenzszenario zu bestehen, bedarf es erfolgversprechender Wettbewerbsstrategien. In der Stadtmarketingpraxis hat in den letzten Jahren die Strategie, Städte als Marken zu entwickeln und zu führen, maßgeblich an Bedeutung gewonnen. Dafür spricht nicht zuletzt beispielsweise der vielbeachtete Stadtmarken-Monitor der Brandmeyer Markenberatung, der im Jahr 2010 erstmals 34 deutsche Städte hinsichtlich ihrer Markenstärke verglich. Auch der ebenfalls 2010 zum ersten Mal von der Causales – Gesellschaft für Kulturmarketing und Kultursponsoring verliehene Stadtmarkenaward belegt diesen Trend. Die Verbundenheit der Bürger mit ihrer Region oder Stadt zu stärken, rückt dabei seitens des Stadtmarketings zunehmend in den Fokus. Wie der immer wieder postulierte Anspruch, Markenentwicklung auch nach innen zu betreiben, in Theorie und Praxis konkret begründet wird und welche Herausforderungen in der Umsetzung damit verbunden sind, thematisiert dieser Artikel. Bezugnehmend auf die Marke Hamburg, die als Stadtmarke mittlerweile etabliert ist und in der Stadtmarketingpraxis durchaus einen gewissen Benchmark-Status erreicht hat, werden einige Aspekte konkretisiert. Den Ausgangspunkt bildet eine etwas allgemeinere Auseinandersetzung mit dem bisherigen Konzeptverständnis in der kommunalen Stadtentwicklungspraxis. …