1990 | OriginalPaper | Buchkapitel
Dynamische Instabilität der Doppeldeutigkeit
verfasst von : Prof. Dr. Giuseppe Caglioti
Erschienen in: Symmetriebrechung und Wahrnehmung
Verlag: Vieweg+Teubner Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Will man am Ende eines Konzerts eine Zugabe hören, wird man im allgemeinen wie folgt vorgehen: Man nutzt den Augenblick, in dem sich der Solist oder der Dirigent hinausbegibt und die Zahl derer, die Beifall klatschen, abnimmt, um — möglicherweise auch unter Mithilfe eines nichts ahnenden Nachbarn am Nebensitz — einen rhythmischen Applaus zu entfachen, der — wenn auch anfangs nur schwach — aus dem konturlosen Hintergrundlärm emporsteigt. Diejenigen, die sich freiwillig dieser lauten Petition anschließen wollen, gewissermaßen im Bewußtsein, daß es sich um einen Zustand der Notwendigkeit handelt, werden in Übereinstimmung mit dem vorgegebenen Rhythmus reagieren. Sich diesem mit rhythmischem Klatschen anschließend, werden sie einen stürmischen geordneten Applaus erzeugen, der abbricht, wenn der Musiker bei seiner Rückkehr in den Konzertsaal nicht anders kann, als sein Publikum zufriedenzustellen: ein Publikum, das sich zu diesem Zeitpunkt in ein überdimensionales Metronom transformiert hat, eindringlich und einzigartig geordnet dank der Verstärkung der initiierten Zusammenarbeit.