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03.11.2022 | E-Commerce | Schwerpunkt | Online-Artikel

Vor allem die Qualität des Angebots sorgt für E-Commerce-Erfolge

verfasst von: Barbara Bocks

3 Min. Lesedauer

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E-Commerce-Händler in der Schweiz und Österreich setzen vor allem auf exklusive und hochwertige Produkte und Services, um die Konkurrenz online abzuhängen. Einige weitere Erfolgsfaktoren spielen aber ebenfalls eine große Rolle. Was können deutsche Online-Shopbetreiber lernen? 

E-Commerce hat sich längst etabliert als erfolgreicher digitaler Vertriebskanal.


Die Qualität der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen ist für den E-Commerce-Erfolg in Österreich und der Schweiz am wichtigsten. Dies gaben 74 Prozent der befragten Onlinehändler bei einer repräsentativen Umfrage des E-Commerce-Labs am Institut für Marketing Management der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) an. Die Experten haben im September diesen Jahres 496 Schweizer Onlinehändler und 109 österreichische Onlineshop-Betreiber zu ihren E-Commerce-Aktivitäten befragt. Die nachstehende Grafik zeigt, welche Erfolgsfaktoren im Online-Vertrieb zählen:

© E-Commerce-Befragung der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften 2022

Die Exklusivität der Produkte und Dienstleistungen spielt für 52 Prozent der Befragten die zweitwichtigste Rolle für den E-Commerce-Erfolg, dicht gefolgt von der Bekanntheit und Stärke der Marke. Dem stimmten 48 Prozent der Befragten zu.

Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass im Omnichannel-Vertrieb online häufig ein breiteres und tieferes Sortiment mit mehreren Produktkategorien und mehr Produktauswahl innerhalb einer Kategorie angeboten wird als im stationären Handel. Die Hälfte der befragten Onlineshop-Betreiber gab in der Umfrage dazu an, derzeit ein kleines Sortiment bis 999 Artikel vorzuhalten.

Empfehlung der Redaktion

2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

Geschäftsmodell des Online-Handels

Online-Handel ist zur dominierenden Form des Distanzhandels geworden und hat im interaktiven Handel schon lange den Katalogversand abgelöst. Er stellt einen Teil des E-Commerce dar und profitiert von den Netzwerkeffekten der Plattformökonomie.

Als weitere digitale Vertriebskanäle nutzen die Befragten digitale Marktplätze wie Amazon sowie immer häufiger Shops in den sozialen Netzwerken, wie Facebook und Instagram.

Auch virtuelle Marktplätze wie E-Bay reichern den E-Commerce mit der Möglichkeit an, dass Konsumenten in direkten Kontakt zueinander treten und Handel betreiben oder Dienstleistungen austauschen können. Dieser Meinung sind die Springer-Autoren Arne Westermann, Audrey Mehn und Katharina A. Schuck. Dies beschreiben die Experten in dem Buchkapitel "E-Commerce und Omnichannel-Retailing – Bisherige Entwicklung und Ausblick auf die künftige Rolle stationärer Stores" des Fachbuchs "Integriertes Online- und Offline-Channel-Marketing" (Seite 35).

Plattformen werden im E-Commerce wichtiger

"Der Siegeszug des E-Commerce – und mit ihm verbunden die wachsende Dominanz der großen Plattformen wie Amazon – dürfte sich auch in Zukunft fortsetzen, denn die Potenziale sind noch nicht ausgeschöpft und werden durch den Trend zur Digitalisierung voraussichtlich weiterwachsen", erklären die Autoren weiter.

Ein weiterer Grund dafür sind große und professionell aufgestellte Onlineshop-Betreiber. Sie agieren laut eigenen Angaben kundenorientierter als kleine Wettbewerber, da sie laut der Umfrage der Benutzerfreundlichkeit, also einer optimalen User Experience im Onlineshop, höhere Bedeutung beimessen.

Auch Usability ermöglicht E-Commerce-Erfolg

"Im Allgemeinen spricht man von einer guten Usability, wenn der Kunde den Shop effizient, effektiv und zufriedenstellend nutzen kann, wobei sich Effektivität darauf bezieht, dass das gesetzte Ziel, wie zum Beispiel die Bestellung eines bestimmten Produkts, auch abgeschlossen wird", erklärt Springer-Autor Yannik Süß im Kapitel "Usability als wichtiger Faktor für den Erfolg von Onlineshops" des Springer-Fachbuchs "E-Commerce für kleine und mittelständische Unternehmen" (Seite 37).

Schafft der Shop es, wie Amazon, den Kunden mit möglichst wenigen Klicks zur fertigen Bestellung zu bringen, ist dieser laut Süß effizient. Idealerweise fühle sich der Kunde dort gut aufgehoben und empfinde den Onlineeinkauf und die Webseite als positiv, so Süß. Die Webseite solle den Besucher daher auch optisch ansprechen, ein positives Gefühl hervorrufen und ihn auf die Webseiteninhalte neugierig machen. Und "zu guter Letzt sollte der Seitenbesuch für den Kunden mit Spaß verbunden sein".

Corona-Boom im Online-Geschäft ist zuende

Nachdem der Onlinehandel in Österreich und der Schweiz in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Krise boomte, sind die Umsätze vieler Händler im Jahr 2022 laut der Umfrage wieder niedriger ausgefallen. Ein Viertel der befragten Händler aus Österreich und der Schweiz berichtete, dass sie im Vorjahresvergleich einen leichten Umsatzrückgang und weniger Bestellungen verzeichneten.

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