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09.08.2017 | E-Commerce | Schwerpunkt | Online-Artikel

Virtual Reality wird E-Commerce neu definieren

verfasst von: Johanna Leitherer

3:30 Min. Lesedauer

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Ob Virtual Reality (VR), künstliche Intelligenz oder 3D-Drucker: Das Shopping-Erlebnis in zehn Jahren wird wohl untrennbar mit digitalen Raffinessen verknüpft sein. Trotz Vorfreude sorgen sich viele Deutsche um ihre Daten.

E-Commerce wird in Zukunft um eine virtuelle Realitätsebene reicher sein, darüber sind sich Kunden weltweit einig. Rund 53 Prozent der befragten Konsumenten gehen davon aus, dass virtuelle Anproben schon bald gelebter Alltag sein werden. Über die genauen Einzelheiten sind sich die insgesamt 3.000 von Content Management-Dienstleister Core Media befragten Verbraucher in Deutschland, China und den USA jedoch uneinig. Während 51 Prozent der Chinesen erwarten, mit Hilfe einer VR-Brille Kleidungsstücke passgenau an ihre Körpermaße anpassen und durch virtuelle Läden schlendern zu können, zeigen sich die US-Amerikaner (33 Prozent) und die Deutschen (28 Prozent) der Vision eher skeptisch gegenüber. 

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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Online-Handel der Zukunft

Mit der stark zunehmenden Nutzung des "World Wide Web" als Informationsmedium und der massenhaften Verlagerung sozialer Beziehungen ins Netz steigen auch die Umsätze im Online-Handel weiterhin rasant an. Allerdings wird das digitale Universum zunehmend durch mobile Internet-Nutzung geprägt, die auch die Kundenerwartungen erheblich beeinflusst.


Ähnlich verhält es sich in puncto künstliche Intelligenz (KI): In Deutschland rechnen 24, in den USA 23 Prozent damit, dass KI personalisierte Suchfunktionen verbessern könnte. Dem gegenüber stehen 43 Prozent in China, die genau das für möglich halten. Dass uns künftig auch Roboter mit Ware am selben Tag beliefern ("Same Day Delivery") oder wir uns Produkte einfach direkt über den 3D-Drucker beschaffen, bezweifeln jedoch rund zwei Drittel aller Befragten.  

Menschlicher Erfahrungsraum kennt keine Grenzen

Von Waffen bis hin zu zahlreichen Fortbewegungsmitteln schafft es der Mensch seit der Steinzeit, seinen Erfahrungsraum stetig zu erweitern. Räumliche Distanzen sind heutzutage ebenso unbedeutend wie zeitliche Gegebenheiten, denen man sich beugen müsste. Springer-Autor Alexander van Looy denkt im Buchkapitel "Der digitale Raum: Augmented und Virtual Reality" sogar noch einen Schritt weiter: "Während der Raum im Digitalzeitalter folglich weiter schrumpfen wird, werden Menschen zum ersten Mal in ihrer Geschichte nicht nur eine neue, virtuelle Raumdimension erschaffen, sondern zugleich neue Welten in ihr. Das Leben in virtuellen Räumen, virtuelle Teleportationen und das Leben mit Hologrammen werden bald so trivial sein, wie eine Reise mit der Eisenbahn" (Seite 52). Neben zahlreichen Anwendungsgebieten werden sich die neuen Möglichkeiten unserer Erfahrungswelt natürlich auch auf das Online-Shopping erstrecken, was sich mit den Umfrageergebnissen deckt. "Ein VR-Set besteht aus einer speziellen Brille und bald auch aus Handschuhen oder einem Ganzkörperanzug mit haptischem Feedback, was es ermöglicht, Dinge in der virtuellen Welt auch berühren, bewegen und spüren zu können", erklärt van Looy (Seite 59). 

Deutsche riskieren Wettbewerbsnachteil

Wer körperbezogene Technologien und perfekt auf die eigenen Interessen abgestimmte Produktempfehlungen nutzen möchte, muss dafür allerdings erst die nötigen Daten liefern. Darüber hinaus werden Anbieter zunehmend sensible Informationen über ihre Kunden ermitteln können. Genau dieses Phänomen "gläserner Kunde" bereitet vor allem den Deutschen Sorgen: 41 Prozent der von Core Media befragten Kunden aus Deutschland wollen nicht, dass ihre Daten gespeichert werden. In den USA denken nur 23 Prozent, in China gerade einmal 15 Prozent genauso. Die Bedenken der Deutschen sind verständlich, doch im internationalen Wettbewerb des Online-Handels könnte das wirtschaftliche Einbußen bedeuten.   

"Die nächsten Amazons und Googles werden wahrscheinlich aus China stammen, das digital enorm aufrüstet. Sie werden ein strategisches Fenster nutzen können, denn die meisten deutschen Online- und vor allem Mobile-Shops hinken dem Stand ausländischer Anbieter hinterher und werden sich in den nächsten Jahren erst noch professionalisieren müssen", gibt auch Springer-Autor Gerrit Heinemann im Buchkapitel "Online-Handel der Zukunft" zu bedenken (Seite 6). Um vor lauter Skepsis nicht den Anschluss zu verlieren, geben die Studienautoren von Core Media allen Onlinehändlern eine Handlungsempfehlung mit auf den Weg. Den Kunden müsste vermitteln werden, dass ihre Daten lediglich zur Verbesserung ihrer Customer Experience (CX) genutzt werden. Aber auch Anbieter, die digitalen Neuerungen wie diesen noch skeptisch gegenüberstehen, müssten anfangen umzudenken, denn eins ist klar: Obwohl die Deutschen Bedenken in Sachen Datenschutz hegen, setzen sie voraus, dass sich der E-Commerce künftig um VR erweitern wird. Dass virtuelles Shopping kommen wird, ist also gewiss - so oder so. 

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