13.06.2022 | E-Government | Nachricht | Online-Artikel
Mit Bürger-Apps besser kommunizieren
Mithilfe mobiler Bürgerservices via Apps können Kommunen ihren Bürgerinnen und Bürgern erhebliche Mehrwerte bieten. Eine aktuelle Studie stellt die Funktionalitäten, Herausforderungen und Lösungsansätze vor.
Mobile Apps gehören für Bürgerinnen und Bürger zum Alltag. Die Kommunen müssen dieser Entwicklung Rechnung tragen.
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Inzwischen gibt es einige kommunale Beispiele für Bürger-Apps, doch die große Mehrheit der Kommunen hat bei diesem Thema noch Nachholbedarf. Ziele von Bürger-Apps sind vor allem, die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern effizienter zu gestalten und die Digitalisierung voranzubringen. Welche Funktionen und Mehrwerte eine Bürger-App bietet, welche Erfolgsfaktoren es gibt und was bei der Entwicklung beachtet werden sollte, hat Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) in einer Kurzstudie analysiert.
Bürger-Apps seien "softwarebasierte Anwendungen für mobile Endgeräte, über die Kommunikations-, Informations-und Verwaltungsprozesse zwischen Bürgern und Verwaltung stattfinden können", heißt es in der Kurzstudie "Bürger Apps – Herausforderungen und Lösungsansätze an der Schnittstelle zwischen Bürger und Verwaltung", die Ende vergangenen Jahres veröffentlicht wurde. So werde eine schneller und effizientere Kommunikation zwischen der Kommune und der Bevölkerung ermöglicht und zudem die Prozesseffizient für die Verwaltung erhöht. Auf der Basis von drei Best-Practice-Beispielen (Ladenburg, Bad Belzig, und Solingen) wurden in der Studie Tipps und Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Konkrete Ziele definieren
So ist bei der Entwicklung einer Bürger-App wichtig, konkrete Ziele- und Zielgruppen zu definieren. Zudem sollten Dienste auch auf technische Umsetzbarkeit sowie einfaches Datenhandling geprüft werden sowie einmalige und laufende Kosten berücksichtig werden. Die Studie empfiehlt einen schrittweisen Integrationsprozess neuer Funktionen, wobei Übersichtlichkeit sowie Benutzerfreundlichkeit immer oberste Priorität haben sollte. Hilfreich sei es, sich an erfolgreichen Apps anderer Kommunen zu orientieren oder auch deren Anwendungen zu übernehmen. Zudem raten die Studienverantwortlichen dazu, entsprechende personelle Ressourcen einzuplanen und eine Hauptverantwortlichen beziehungsweise einen Hauptverantwortlichen für das Projekt zu benennen.
Feedback der Nutzerinnen und Nutzer einbinden
Bei der Entwicklung und auch im laufenden Betrieb der App sollten Feedbacks der Nutzerinnen und Nutzer sowie der Mitarbeitenden in der Kommune berücksichtigt und regelmäßig eingebunden werden. Schwerpunkt dabei seien Benutzerfreundlichkeit sowie die Effizienz der Prozesse im Hintergrund.
Phasen | Erfolgsfaktoren von Bürger-Apps auf einen Blick |
Entwicklung der App |
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Einführung der App |
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Betrieb der App |
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Quelle: Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste: Kurzstudie "Bürger Apps – Herausforderungen und Lösungsansätze an der Schnittstelle zwischen Bürger und Verwaltung", Seite 10.