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12.04.2021 | E-Payment | Nachricht | Online-Artikel

Lückenhaftes Angebot bremst bargeldloses Bezahlen

verfasst von: Swantje Francke

3 Min. Lesedauer

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Seit einem Jahr verstärkt Corona den Trend hin zum digitalen Bezahlen. Für Banken wie auch für einen großen Anteil der volljährigen Kunden hat diese Entwicklung volle Fahrt aufgenommen. Nur hakt es bei der Flächendeckung mit Terminals.

In alltäglichen Bedarfssituationen würde die Hälfte der Deutschen ab 18 Jahren grundsätzlich gern häufiger mit Karte oder Smartphone bezahlen. Allerdings ist dies noch nicht überall möglich. Dies ist die Erkenntnis aus einer Online-Umfrage von Yougov im Auftrag im Auftrag der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Genossenschaftsverband - Verband der Regionen, an der 2.028 Personen Ende März teilnahmen.

Klaffende Lücken für bargeldloses Bezahlen

Die Möglichkeit, bargeldlos zu bezahlen, vermissen etwa 45 Prozent der Befragten vor allem in Bäckereien, Metzgereien und Kiosken. Daneben, finden mehr als 30 Prozent, ließen Taxis, Nahverkehr sowie Friseurgeschäfte digitale Bezahlmöglichkeiten vermissen. Gaststätten werden in diesem Zusammenhang von 21 Prozent der Umfrageteilnehmer genannt.

Unter jenen, die gerne mehr mit Karte oder Smartphone zahlen möchten, stimmten 26 Prozent der Aussage "Wenn es mehr Möglichkeiten gäbe" zu den dafür benötigten Voraussetzungen zu. "Wenn ich einen besseren Überblick hätte, wo es möglich ist" schlossen sich 15 Prozent an. Begrüßenswert fänden es 14 Prozent, Bargeld an der Kasse abheben zu können.

Trend zu digitalen Bankdienstleistungen beschleunigt sich

"Unter Pandemiebedingungen wird aus Gründen der Hygiene beziehungsweise des Gesundheitsschutzes das Vermeiden von Barzahlungen empfohlen. Hier bietet die Schaffung einer möglichst flächendeckenden Infrastruktur mit kontaktlos-fähigen Kartenterminals ein erhebliches Potential", erklärt Jürgen Wache, Sprecher des Vorstandes der Hannoverschen Volksbank, die Entwicklung hinsichtlich der Umfrageergebnisse. "Der Wunsch, häufiger mit Karte oder Smartphone zahlen zu können, entspringt einer technologiebasierten Entwicklung, die Bankdienstleistungen ebenso betrifft wie andere Branchen und Lebensbereiche."

Diese Entwicklung bestätigen zwei Drittel der volljährigen Deutschen: Sie sind der Ansicht, einen guten Überblick über die Angebote ihrer Bank zu haben, um Geldgeschäfte digital zu erledigen. Das verbleibenden Viertel, das diese Meinung nicht teilt, rekrutiert sich vornehmlich aus der Altersgruppe über 55 Jahren, aber auch leicht darunter. An der digitalen Zeitenwende lässt Wache jedoch keinen Zweifel aufkommen. "Wir müssen gerade auch diesen 25 Prozent konkrete Unterstützungsangebote für die Nutzung digitaler Angebote machen", betont Wache. Es bedürfe der Aufklärungsarbeit, dass diese Zahlungen genauso sicher seien wie mit Bargeld.

Hohe Zustimmungsraten für Bankservices auf Distanz

Große Aufgeschlossenheit gegenüber persönlichen Service- und Beratungsleistungen, die nicht in Präsenz stattfinden, bestätigt die Studie unisono mit anderen Erhebungen. Einem telefonischen Angebot für einfache Serviceleistungen wie Freistellungs- oder Daueraufträge stimmen 55 Prozent zu. Nur 29 Prozent sehen das anders. Auch für Beratungen zu Geldanlagen, Vorsorge oder Finanzierungen auf digitalem Weg besteht eine hohe Akzeptanz: 49 Prozent würden solche Angebote per Video-Chat, Online-Chat, oder geteiltem Bildschirm befürworten. Dagegen spricht sich ein Drittel aus. Für telefonische Beratungen lautet das entsprechende Verhältnis 44 Prozent gegenüber 39 Prozent. Wie beim Bezahlen mit Karte oder Handy sind auch bei den Service- und Beratungsleistungen die skeptischen Einstellungen gegenüber digitalen und telefonischen Angeboten in der Altersgruppe ab 55 Jahren am häufigsten zu finden.

Digitale Angebote hin oder her: Am abwartenden Verhaltenen der Sparer ändern auch niederschwellige Service-Angebote der Banken wenig. 38 Prozent der Deutschen können im Lockdown ohnehin keine zusätzlichen Ersparnisse bilden. Jene, die es können, entschieden sich aus neun vorgegebenen Möglichkeiten für folgende Verwendung nach Endes des Lockdowns: Reisen/Konsum/Freizeit (19 Prozent), gefolgt von Investitionen in Haus oder Wohnung (16 Prozent) und in Aktien oder Fonds (elf Prozent). Elf Prozent würden das zusätzlich gesparte Geld auf dem Girokonto belassen.

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