2001 | OriginalPaper | Buchkapitel
Ein Soziologe unter den Betriebswirten — ein Betriebswirt unter den Soziologen
verfasst von : Alexander Krafft, Günter Ulrich
Erschienen in: Zirkuläre Positionen 3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Angefangen hat es 1974 mit einer immanenten Kritik der Betriebswirtschaftslehre. Chester Barnards (1938) und Herbert A. Simons (1945) Arbeiten zur begrenzten Rationalität hatten Günther Ortmann die Augen geöffnet, dass die Gutenberg’sche Lehrbuchökonomie der Optimierung der Einsätze von Produktionsfaktoren nur einen Teil betrieblicher Realität abbildet (vgl. Ortmann 1976). Sie hatten ihn zu der Einsicht geführt, dass es, anders als die Betriebswirtschaftslehre suggestiv behauptet, keinen ‚one best way‘ für Organisationen und Manager gibt. Seitdem setzt Ortmann dem ‚Triumph der Effizienz‘, den ‚Geschichten von den Helden des universellen Effizienzprinzips‘, eigene Geschichten entgegen (vgl. Ortmann 1995:13) — Geschichten von Produktivität und Produktivitätsmythen, von Kontingenz und von Verriegelungen von Formen der Produktion, von Fenstern zu möglichen Welten. In diesen Geschichten gibt es nicht den einen besten Weg, weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft, weder in der Theorie noch in der Praxis. Zu wissen, dass die Welt auch anders hätte sein können und anders sein kann, der kluge Blick auf die Kontingenz aller Entscheidungen und ihrer Folgen, das bildet den Stoff der Geschichten, die Ortmann erzählt.