2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Ein Verfahren zur Standortbestimmung und Strategiebildung von Fakultäten und Universitäten
Ein Balanced-Scorecard-basierter Prozess des Peer-to-Peer-Vergleichs - Das FTMV-Gütesiegel
verfasst von : Albert Albers, Hans-Georg Enkler
Erschienen in: Zukunft Ingenieurwissenschaften – Zukunft Deutschland
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Im Zusammenhang mit der Exzellenzinitiative der Bundesregierung in den Jahren 2006 und 2007 mit der Kürung von 9 „Eliteuniversitäten“ wurde eine breite Diskussion angestoßen, wie Exzellenz, sei es einer Universität, einer Fakultät oder eines Studiengangs, möglichst objektiv beurteilt und gemessen werden kann. Schon im Jahre 2003 formierte sich auf Initiative der Fakultät für Maschinenbau der Universität Karlsruhe (TH) eine Gruppe von
neun Maschinenbaufakultäten
aus den Universitäten Aachen, Berlin, Braunschweig, Darmstadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München und Stuttgart, die
bereit
war, sich gegenseitig einer
kennzahlenbasierten Evaluation
zu stellen. Der hier vorgestellte von den Autoren entwickelte
Balanced-Score-Card Ansatz
mit gewichteter Kennzahlenbildung auf der Basis objektivierter Grunddaten wurde maßgeblich durch gemeinsame Workshops in der Gruppe und auch engagierte Beschaffung von Daten aus den beteiligten Fakultäten
validiert
und in seiner
Aussagekraft geprüft
. Damit steht ein Kennzahlensystem zur Verfügung, mit dem die wesentlichen Leistungspotentiale in Forschung und Lehre erhoben und verglichen werden können. Die Auswertung und intensive Diskussion der Daten führte weiterhin zur gemeinsamen Definition von
Schwellenwerten
bzw.
Zielkorridoren
für die einzelnen Kennzahlen, deren Erreichung als
Maß
für die
„Güte“
der Fakultät unter den betrachteten Aspekten von Forschung und Lehre gelten kann. Vom Fakultätentag für Maschinenbau und Verfahrenstechnik (FTMV) wurde das Verfahren nach intensiver Diskussion aufgenommen und erweitert mit dem Ziel, für die Mitgliedsfakultäten ein
Qualitäts-
bzw.
Gütesiegel
zu definieren und zu vergeben. Mit diesem Verfahren ist es nun möglich auf der Basis nachvollziehbarer und objektiver Daten die
Leistungspotentiale
von ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten
darzustellen
und zu kommunizieren. Gleichzeitig können die teilnehmenden Fakultäten die Ergebnisse zur eigenen Standortbestimmung,
Strategiebildung
und Zukunftsplanung nutzen. Letztlich kann das Verfahren auch in der
Diskussion
in den Medien um
Rankings
in Forschung und Lehre zu einer objektiveren und vor allem substanziell begründeten Informationsbasis beitragen. Durch Anpassung und Ergänzung der Kennwerte kann das vorgestellte Verfahren auf Fakultäten anderer Fachrichtung angepasst werden, ohne die methodische Basis neu erstellen zu müssen. Das Verfahren bietet ein
strategisch
orientiertes
Konzept
zur
Qualitätssicherung
und
-entwicklung
, das über die eher an Mindeststandards orientierten Akkreditierungsverfahren weit hinaus geht und auch ein möglicher Baustein eines aus der jeweiligen Universität heraus getriebenen Qualitätssicherungsprozesses im Rahmen der Prozess-Akkreditierung sein kann.