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2018 | Buch

Eine Mediengeschichte des Bildschirms

Analyse der Dispositive visueller Wahrnehmungskonstruktion

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Über dieses Buch

Lucia Sehnbruch befasst sich mit der Geschichte des Bildschirms ausgehend vom Mittelalter bis in die Moderne. Sie legt dar, dass in der langen Geschichte des Bildschirms eine Sichtbarkeits- bzw. Wissensordnung generiert wurde und wird, die unsere Wahrnehmung und visuelle Kultur entscheidend prägt. Dabei entwickelt sie eine neuartige Lesart der kulturellen Bedeutung des wichtigen Wahrnehmungsmediums. Die Autorin erforscht die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Bildschirms als Technik des Sehens und der Sichtbarmachung und bietet neue Ansätze für ein erweitertes Verständnis des Subjekt-Technik-Verhältnisses.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung
Zusammenfassung
Bildschirme sind integraler Bestandteil unserer medialisierten Alltagswirklichkeit. Sowohl im öffentlich-urbanen als auch im privaten Raum wird unser Wahrnehmungshorizont durch Bildschirme bestimmt und vermittelt. Privaträume, Freizeit-, Arbeits- und Produktionsstätten, wissenschaftliche Forschungsanstalten, urbane Räume, Kliniken, Kontroll- und Überwachungsräume, Fahrzeuge etc. sind durchdrungen von Bildschirmmedien, die z.B. in Form von optischen Fenstern, Monitoren, Mattscheiben, Displays, Computerschirmen, Leinwänden, Projektionsflächen, Multiscreens und virtuellen Räumen in Erscheinung treten.
Lucia Sehnbruch
Chapter 2. Mittelalter: Frühform des Bildschirms
Zusammenfassung
Mit Foucault und seinem Ansatz des Dispositivs will ich davon ausgehen, dass auch der Bildschirm als Mediendispositiv in einer historisch-kontingenten Entstehung zu re-/de-/konstruieren ist. Entsprechend favorisiere ich in methodischer Hinsicht ein genealogisches Verfahren, um den Blick für die diskontinuierlichen, singulären und machtbezogenen Prozesse und Ereignisse in solchen Konstruktionskontexten zu schärfen, die einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung innovativer Medientechnologien und mit ihnen verbundener epistemischer Felder hatten. Trotz der stetig zunehmenden Menge an Literatur zu einzelnen Medien und Mediendispositiven weist die Geschichte des Bildschirms gerade in solcher Kontextualisierung Lücken und blinde Flecken auf. Auf Grundlage dieser Einschätzung wird es in diesem Kapitel vor allem darum gehen, einen neuen Zugang zur Entstehung des Mediums im Mittelalter zu finden.
Lucia Sehnbruch
Chapter 3. Renaissance: klassische Form des Bildschirms
Zusammenfassung
Ersetzungen, Verschiebungen und Überschreitungen des christlich literalen Diskurses führen im historischen Mittelalter zu Wandlungen des medialen Diskurs-Praxis-Komplexes. Es entwickelt sich ein sowohl technisch als auch naturalistisch begründetes wissenschaftliches Weltverhältnis, das auch das epistemologische Entstehungsfeld des Bildschirms bildet. Ansätze einer neuen Wissenskultur bilden sich heraus.
Lucia Sehnbruch
Chapter 4. Neuzeit: optische Camera obscura
Zusammenfassung
Auf der Grundlage der im Entdeckungs- und Entwicklungszusammenhang des klassischen Bildschirms rekonstruierten Beobachterperspektiven, Handlungs- und Wissensmuster, Symbolformen und Techniken ereignen sich im 16. und 17. Jahrhundert weitreichende kulturelle Transformationsprozesse. Das Visuelle wird als epistemisches Feld entdeckt.
Lucia Sehnbruch
Chapter 5. Moderne: Fotokamera mit Objektiv
Zusammenfassung
Die kulturellen Veränderungsprozesse im Übergang in die Moderne sind gravierend: Sowohl die epistemologischen Selbst- und Weltverständnisse als auch die etablierte Sichtbarkeits- bzw. Wissensordnung wandeln sich grundlegend. Im Zuge der Aufklärung hat sich der Mensch als vernunftbestimmtes Wesen in Szene gesetzt.
Lucia Sehnbruch
Chapter 6. Expansion des Bildschirmmediums in der Moderne
Zusammenfassung
Um die bisherige Studie zu vertiefen, will ich nach der detaillierten Betrachtung der ersten vier Hauptetappen der Bildschirmgeschichte die weitere Entwicklung des Mediums in groben Zügen beschreiben. Eine Detailgeschichte ist an der Stelle nach dem bisherigen Verfahren nicht mehr vorgesehen, da sie den Umfang dieser Arbeit überschreiten würde. Im Blick auf die Entstehung der Kinematographie, des Fernsehens und des Computers möchte ich zumindest ansatzweise die epistemologische Bedeutung der Bildschirmentwicklung beleuchten und diejenigen Veränderungen des Bildschirm-Dispositivs herausarbeiten, die auf der Basis der bisherigen Rekonstruktion heute den medialen Raum grundsätzlich markieren.
Lucia Sehnbruch
Chapter 7. Schluss
Zusammenfassung
Zu keiner Zeit in unserer Kulturgeschichte sind der Mensch und seine Lebenswelt derart verwissenschaftlicht und technisiert worden wie heute. Die Bildschirmentwicklung hat daran einen großen Anteil, nimmt in gewisser Weise sogar eine Schlüsselrolle ein. Als Technik des Sehens und der Sichtbarmachung bzw. bzw. als Wahrnehmungs-Dispositiv, das Visualität aufbaut, strukturiert und konstituiert, entspricht der Bildschirm symbolisch einer umfassenden Macht. Das Medium öffnet Fenster zur Welt, ist Schaltstelle der Industrialisierung, Planung, Produktion, Politik und Kriegsführung sowie der Weltbeobachtung, Medienwelt, Physik, Medizin, Forschung etc. Und es ist zugleich auch Sozialisationsinstanz.
Lucia Sehnbruch
Backmatter
Metadaten
Titel
Eine Mediengeschichte des Bildschirms
verfasst von
Lucia Sehnbruch
Copyright-Jahr
2018
Electronic ISBN
978-3-658-19170-2
Print ISBN
978-3-658-19169-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-19170-2