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2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

Eine neue Justiz

verfasst von : Heinz Georg Bamberger, Dr.

Erschienen in: Zivilrecht im Wandel

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Bärbel Bohleys Satz „Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat“ bringt ein Erstaunen und eine Enttäuschung zum Ausdruck. Der Rechtsstaat in Deutschland, der Sozialstaat ebenso: Blasse Abbilder gerechter Verhältnisse und gerechten Handelns, selbst heute noch. Das positive Recht als die Gerechtigkeit in ihrer kleinen Gestalt. Von den weiten Gebieten des sozialen Rechtsstaats sind die Justiz und der Rechtsschutz durch die Gerichte nur eine ziemlich begrenzte Region. In ihr waren Reformen immer notwendig.
Daran einen wesentlichen Anteil hatte die Rechtswissenschaft. Das gilt insbesondere für deren namhafte und kritische Vertreter, die Fehler und Defizite des positiven Rechts und auch der Justiz gesehen und aufgedeckt haben. Persönlichkeiten wie Peter Derleder gehören in hervorragender Weise dazu. Sie haben, aus einer eigenen richterlichen Erfahrung, aber auch mit dem klaren und genauen Blick des Rechtswissenschaftlers gesehen, was falsch war. Sie haben es ihren Schülern und Studenten vermittelt und darüber geschrieben. Das hat auch in der Justiz nicht wenig verändert. Wir sind ihnen dafür dankbar. Aber immer noch ist vieles zu erneuern.

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Fußnoten
1
Dieser Text wurde im Wesentlichen zeitgleich mit dem Beitrag „Rechtsschutz durch Gerichte“ verfasst, der 2015 in der dritten Auflage des Handbuchs zum deutschen und europäischen Bankrecht erscheinen soll. Die Aufsätze haben eine unterschiedliche Thematik und Zielrichtung, decken sich aber in einzelnen Absätzen.
 
2
In diesem Beitrag werden aufgrund des besseren Leseflusses die Wörter Richter, Staatsanwälte, Bürger etc. verwendet, sie implizieren aber immer auch die weibliche Form, ohne diese diskriminieren zu wollen.
 
3
Vgl. Schirrmacher, Ego, Das Spiel des Lebens, 2013; Streeck, Gekaufte Zeit, Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus, 2. Aufl. 2013; Piketty, Das Kapital im 21. Jahrhundert; Süddeutsche Zeitung vom 24.10.2014, S. 24.
 
4
Süddeutsche Zeitung vom 13./14.09.2014, S. 6.
 
5
Kreß, Ethik der Rechtsordnung, Staat, Grundrechte und Religion im Licht der Rechtsethik, Stuttgart 2012, S. 151 m. w. N.
 
6
Däubler, NJW 2014, 1924.
 
7
8,50 Euro Mindestlohn pro Stunde ergeben bei einer 40-Stunden-Woche ein monatliches Bruttoeinkommen von 1462 Euro im Monat, ein Betrag, von dem eine sparsam wirtschaftende Einzelperson in einer deutschen Großstadt überleben kann; vgl. Däubler, NJW 2014, 1924.
 
8
Heute bereits mehr als 900, auf die mittlerweile auch Studenten und Beschäftigte angewiesen sind.
 
9
Kreß a. a. O.
 
10
Süddeutsche Zeitung vom 15.10.2014, S. 17.
 
11
Vgl. den Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 27.05.2014, S. 25: Armutszeugnis.
 
12
So zutreffend Däubler, NJW 2013, 282, 283.
 
13
Alles geben die Götter, die unendlichen, Ihren Lieblingen ganz, Alle Freuden, die unendlichen, Alle Schmerzen, die unendlichen, Ganz. (Johann Wolfgang Goethe)
 
14
Cassirer, Rousseau, Kant, Goethe, 1991, S. 29: „Der Traum vom menschlichen Glück zerrinnt, wenn es nicht gelingt, dem Recht in der Menschheit zum Sieg zu verhelfen.“
 
15
Zu den Begriffen Recht und Gerechtigkeit Radbruch, Rechtsphilosophie, S. 119 ff.; Nussbaum, Die Grenzen der Gerechtigkeit, 2010.
 
16
Cassirer zur Auffassung Rousseaus von Gerechtigkeit, a. a. O., S. 55.
 
17
Heussen, NJW 2012, 3142 und seinen Verweis auf ein Wort des Richters und Schriftstellers Rosendorfer.
 
18
Vgl. Müller/Nedopil/u. a.-Bamberger, Sicherungsverwahrung, 2012, S. 213; Roth/Hubig/Bamberger-Bamberger/Nedopil/Roth, Schuld und Strafe – Neue Fragen, 2012, S. 1ff., 65ff., 89ff.
 
19
Zu den Formen der Freiheit vgl. Honneth, Das Recht der Freiheit, 2011; Inzwischen finden die Grund- und Menschenrechte auch Eingang in Compliance-Systeme und zivilrechtliche Verträge, vgl. Spießhofer, NJW 2014, 2473.
 
20
BVerfG NJW 2014, 1229.
 
21
ABl. Nr. C 364 S. 1.
 
22
BGBl. II S. 1198.
 
23
ABl. EG Nr. L 174 S. 25.
 
24
Zu Fragen des europäischen Zivilprozessrechts vgl. Musielak, Zivilprozessrecht, 10. Aufl. 2013, Europäisches Zivilprozessrecht, Vorbemerkung und Text der Verordnungen.
 
25
Weitbrecht, Innovation im deutschen Zivilprozess, NJW-Editorial Heft 26/2014.
 
26
Willer, NJW 2014, 22; zur Erstattung der Kosten OLG Celle, NJW 2013, 475.
 
27
BGBl. I S. 1577.
 
28
Vgl. dazu Ahrens, NJW 2012, 2465.
 
29
Zutreffend Fritz/Schroeder, NJW 2014, 1910, 1912.
 
30
Vgl. BVerfG NJW-RR 2007, 1073f.
 
31
Vgl. Erkens, Die französische Friedensgerichtsbarkeit 1789–1814 unter besonderer Berücksichtigung der vier rheinischen Departements, Köln 1994; Wesel, Geschichte des Rechts in Europa, 2010, S. 479f.
 
32
Zu Radbruch vgl. Kleinheyer/Schröder, Deutsche Juristen aus fünf Jahrhunderten, 1975, S. 219ff. und die dort angegebene weiterführende Literatur.
 
33
Vgl. Helmut Kramer, Oberlandesgerichtspräsidenten und Generalstaatsanwälte als Gehilfen der NS-“Euthanasie“; vgl. zur Justiz im NS-Staat auch das Buch zur Ausstellung des Bundesministers der Justiz: Sahler, Im Namen des deutschen Volkes – Justiz und Nationalsozialismus, 1993.
 
34
Vgl. hierzu das eindrucksvolle Buch von Wojak, Fritz Bauer 1903–1968, Eine Biographie, 2009.
 
35
BGH NJW 1968, 1790 und 2346.
 
36
Vgl. den Bericht in der Süddeutschen Zeitung vom 02.04.2014, S. 3.
 
37
Vgl. Klee, Das Personenlexikon zum Dritten Reich, 2. Aufl., 2007; Becker-Jákli, Das Jüdische Köln, Geschichte und Gegenwart, 2012, S. 131ff.
 
38
Vgl. Bamberger/Kempf, Zur Geschichte und Vorgeschichte des Oberlandesgerichts Koblenz, in: 50 Jahre Oberlandesgericht und Generalstaatsanwaltschaft Koblenz 1996, S. 21ff., 50.
 
39
Bamberger/Kempf. a. a. O., S. 46.
 
40
Salzburg und Wien 2012.
 
41
Vgl. Bundesministerium der Justiz, Im Namen des Volkes? Über die Justiz im Staat der SED.
 
42
Vgl. Gritschneder. NJW 1993, 369; ders., NJW 1996, 1239.
 
43
BGH NJW 1996, 857, 860, 863.
 
44
Vgl. zu größeren und kleineren Gefahren für das Ansehen der Justiz Gross, NJW 2014, 3140; ferner Süddeutsche Zeitung vom 10.12.2013, S. 34: „Die Sturheit der Justiz“.
 
45
Vgl. NJW-aktuell Heft 17/2014, S. 32.
 
46
NJW-Editorial Heft 45/2013.
 
47
FAZ vom 30.06.2013.
 
48
Süddeutsche Zeitung vom 21./22.12.2013, S. 5.
 
49
Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 27.11.2013, S. 5.
 
50
Dazu passt dann auch, dass das Landgericht München in einem Rechtsstreit der Rechteverwalterin des Chefpropagandisten der Nazis Goebbels gegen einen Verlag, für viele doch ziemlich überraschend, Goebbels im Recht sah; vgl. Süddeutsche Zeitung vom 20./21.09.2014, S. 13.
 
51
Vgl. den aufschlussreichen Artikel zur Behandlung von Frauen in der bayerischen Juristenausbildung, Süddeutsche Zeitung vom 8./9.03.2014, S. 1.
 
52
S. NJW-aktuell, Heft 16/2014, S. 16; Was die Verfahrenslänge verwaltungsgerichtlicher Verfahren angeht, so ist hervorzuheben, dass im Vergleich der Bundesländer das Land Rheinland-Pfalz eine vorbildliche Position einnimmt.
 
53
Musielak, Einl. Rn. 77ff.
 
54
Musielak, Einl. Rn. 77, 78ff.
 
55
Vgl. schon Arndt, Gesammelte juristische Schriften, 1976, S. 343; in neuerer Zeit Heister-Neumann, ZRP 2005, 12; Gaier, NJW 2013, 2871; Keders/Walter, NJW 2013, 1697; Bamberger, Perspektiven der Justizpolitik in Rheinland-Pfalz, Schriftenreihe der Juristischen Studiengesellschaft Trier e. V., 2007, S. 23ff.
 
56
Dazu Arndt, Gesammelte juristische Schriften, 1976, S. 315ff., 325ff.; neuerdings Rojahn/Jerger, NJW 2014, 1147.
 
57
Vgl. das NJW-Editorial, Heft 48/2013 des Vorsitzenden des Deutschen Richterbundes Christoph Frank.
 
58
Vgl. NJW-aktuell, Heft 17/2013.
 
59
Vgl. Wesel, Die Hüter der Verfassung, 1996, S. 20ff., 25, 26, 48ff.
 
60
Interessant und aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang das Buch von Blüm, Einspruch! Wider die Willkür an deutschen Gerichten, 2014.
 
61
Arndt, Gesammelte juristische Schriften, 1976, S. 359.
 
62
BVerfG NJW 2003, 1924ff.
 
63
BVerfG NJW 2013, 3433.
 
64
Seibel, NJW 2014, 1628.
 
65
BVerfG NJW 1991, 3140; NJW 2008, 2243.
 
66
Musielak, Einleitung, Rn. 27ff. bis Rn. 54.
 
67
BVerfG NJW 2014, 991.
 
68
BVerfGE 69, 248, 254 = NJW 1985, 3005; EGMR NJW 1995, 1413; Britz, NJW 2014, 346.
 
69
Bamberger, Gruppenklagen bei Massenschäden – für einen wirksamen kollektiven Rechtsschutz, in: FS Eichele, S. 19ff.
 
70
Brocker, NJW 2012, 2996.
 
71
BGH NJW-aktuell. Heft 51/2013, S. 8; vgl. auch BVerfG. NJW 2013, 3630; NJW 2013, 3432; BVerwG. NJW 2014, 96.
 
72
Gesetz zum Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren und strafrechtlichen Ermittlungsverfahren (BGBl. I S. 2011, 2302; §§ 198ff. GVG, in Kraft seit 3.12.2011; vgl. EGMR NJW 2001, 2694 Rn. 146ff.; NJW 2006, 2389 Rn. 138f.; BGH NJW 2014, 939; NJW 2014, 2443; BSG NJW 2014, 248; NJW 2014, 253; BVerwG. NJW 2014, 96 Rn. 39; Steinbeiß-Winkelmann/Sporrer, NJW 2014, 177.
 
73
BGH a. a. O.
 
74
BGH NJW 2014, 1183; zur Frage des Rechtsmittels bei Versagung der Prozesskostenhilfe s. BGH NJW 2012, 2449.
 
75
Weil unser Grundgesetz weltanschaulich neutral ist, weshalb Kruzifixe in Gerichtssälen, entgegen der Meinung des früheren Bischofs von Trier Marx, selbstverständlich fehl am Platze sind. So zutreffend Kreß, a. a. O., S. 45.
 
76
Siehe Derleder, Myops 21, 5; Lamprecht, NJW 2013, 3563; ders., NJW 2013, 440; Hassemer, NJW-Editorial Heft 35/2013; rechtsvergleichend zur richterlichen Unabhängigkeit Oberto, ZRP 2004, 207.
 
77
Müller/Nedopil/u. a.-Bamberger, Sicherungsverwahrung, S. 228.
 
78
Müller/Nedopil/u. a.-Bamberger, Sicherungsverwahrung, S. 225.
 
79
Vgl. Bamberger, Arbeiten in Netzwerken – Ein Plädoyer für neue Wege in der Justiz, in: FS Rudolph, S. 15.
 
80
Derleder/Knops/Bamberger-Tonner, Handbuch zum deutschen und europäischen Bankrecht, 2. Aufl. 2009, § 4, Rn. 55.
 
81
BVerfGE 89, 214.
 
82
Vgl. Knops, Verbraucherschutz bei der Begründung, Beendigung und Übernahme von Immobiliarkreditverhältnissen, 2000, S. 2ff., 7f.
 
83
Barwig/u. a.-Bamberger, Gleichheit, 2012, S. 19ff.
 
84
Bamberger, in: FS Brinkmann, 2012, S. 27, 32, 35.
 
85
Bamberger a. a. O., S. 35f.
 
86
Bamberger a. a. O., S. 39.
 
Metadaten
Titel
Eine neue Justiz
verfasst von
Heinz Georg Bamberger, Dr.
Copyright-Jahr
2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-45872-3_1