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2019 | Buch

Eine Theologie der Menschenrechte

Frieden und Recht • Band 2

herausgegeben von: Dr. Sarah Jäger, Prof. Dr. Friedrich Lohmann

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Gerechter Frieden

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Über dieses Buch

​Die christliche Rezeption der Menschenrechte als grundlegendste Rechte, die einem Menschen zukommen, gestaltete sich in der Vergangenheit durchaus ambivalent. Der in diesem Band vorliegende evangelische Entwurf einer Theologie der Menschenrechte birgt das Potenzial, Menschenrechte nun auch theologisch fruchtbar zu machen und damit friedensethisch zu entfalten. Dabei stehen vor allem Fragen seiner Tragfähigkeit und Anschlussfähigkeit im Mittelpunkt der interdisziplinären Betrachtung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Eine Theologie der Menschenrechte
Einführende Überlegungen
Zusammenfassung
Mit diesen Worten führt die Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Wahrung und Umsetzung der Menschenrechte als wichtige Anforderung an eine Friedensordnung als Rechtsordnung im Rahmen des Leitbildes des gerechten Friedens ein.
Sarah Jäger

Eine Theologie der Menschenrechte?

Zur Theologie der Menschenrechte
Positionen und Perspektiven
Zusammenfassung
„Menschenrechte – auf diesen Begriff stößt man überall“ (Hilpert 2018). „Die Menschenrechte sind heute Maßstab der Beurteilung politischen Handelns, der Bewertung einer staatlichen Ordnung und der internationalen Beziehungen“ (Honecker 2016, S. 1001). Unstrittig ist – so kann man es diesen Äußerungen der Theologen Hans-Richard Reuter, Konrad Hilpert und Martin Honecker entnehmen – die Aktualität und Relevanz der Menschenrechte. Dabei trifft man auf den Begriff der Menschenrechte in ganz unterschiedlichen Kontexten.
Christine Schliesser
Gerechter Frieden und Menschenrechte
Entwurf einer Theologie der Menschenrechte in friedensethischer Absicht
Zusammenfassung
Warum eine Konsultation zur Theologie der Menschenrechte innerhalb des Projekts „Orientierungswissen zum gerechten Frieden“? Der Gedanke, sich im Rahmen dieses Projekts – genauer: in der Arbeitsgruppe „Gerechter Friede durch Recht?“ – mit den Menschenrechten zu befassen, entstand aus einer doppelten Beobachtung. Zum einen sind die Menschenrechte seit den 1940er-Jahren (Eckel 2014) zu einer ethischen, juristischen und politischen Leitkategorie aufgestiegen, auch und gerade im Blick auf Entscheidungen über Krieg und Frieden, was eine besondere friedensethische Betrachtung rechtfertigt, ja notwendig macht. Zum anderen besteht in Kirche und christlicher Theologie Klärungsbedarf, ob und wie den Menschenrechten kategoriale Bedeutung in der friedensethischen Urteilsbildung zukommt. Dies gilt gerade auch für das Leitbild des gerechten Friedens.
Friedrich Lohmann

Repliken

Frontmatter
Zur theologisch-ethischen Verankerung von Menschenrechten
Zusammenfassung
Das Anliegen, das den Überlegungen von Friedrich Lohmann zugrunde liegt, ist voll zu unterstützen: Wenn von christlicher Seite aus die Menschenrechte als genuiner Ausdruck und Konsequenz des christlichen Glaubens verstanden werden, dann bedarf es so etwas wie einer grundständigen Theologie der Menschenrechte.
Daniel Bogner
Frieden und Menschenrechte in der Praxis der Vereinten Nationen
Ein Recht auf Frieden?
Zusammenfassung
Friedrich Lohmann fragt nach der Relevanz eines theoretischen oder praktischen Rekurses auf die Menschenrechte im Kontext von politischen Konflikten und Friedensverantwortung. Ihm ist zuzustimmen, dass in den letzten Jahrzehnten die Menschenrechtsdimension in der UN-Bearbeitung von Gewaltkonflikten erheblich zugenommen hat, insbesondere im UN Sicherheitsrat als Folge der Bürgerkriege in Ex-Jugoslawien (dieser ist kein Menschenrechtsgremium der UN). Im Unterschied zu fast allen traditionellen UN-Friedensmissionen seit den 1950er-Jahren sahen sich die Vereinten Nationen auf einmal nicht mehr Grenzkonflikten gegenüber, bei denen die Einhaltung von Waffenstillstandsabkommen zu beobachten waren, sondern Kriegen im Inneren eines Landes, zwischen nichtstaatlichen Gewaltakteuren und Regierungseinheiten mit einer stark betroffenen Zivilbevölkerung.
Wolfgang S. Heinz
Universalität der Menschenrechte aus völkerrechtlicher Perspektive
Zusammenfassung
Anliegen dieser Replik ist es, aus völkerrechtlicher Sicht die Universalität der Menschenrechte und Wertvorstellungen zu beleuchten, die die universellen Menschenrechte prägen und Bezüge zu einer Theologie der Menschenrechte herzustellen. Die Wertvorstellungen zu den Menschenrechten, so wie sie im Völkerrecht zum Tragen kommen, sind politischer Natur. Diese, wie auch die völkerrechtlichen Normen selbst, sind durch Konsens zustande gekommen. Die Werte im Völkerrecht sind nicht mit religiösen Werten der verschiedenen Glaubensrichtungen und nicht mit Letztbegründungen gleichzusetzen, vermögen aber dennoch, bestimmte religiöse Vorstellungen zum Tragen zu bringen. Dabei sind und bleiben die völkerrechtlichen Werte politisch, ebenso wie die Idee universeller Menschenrechte in der Arbeit der Vereinten Nationen stets politischen Charakter trägt.
Martina Haedrich
Backmatter
Metadaten
Titel
Eine Theologie der Menschenrechte
herausgegeben von
Dr. Sarah Jäger
Prof. Dr. Friedrich Lohmann
Copyright-Jahr
2019
Electronic ISBN
978-3-658-23169-9
Print ISBN
978-3-658-23168-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-23169-9