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Erschienen in:

2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Einführung: Sozialstruktur und demokratische Integration

verfasst von : Baldo Blinkert, Thomas Klie

Erschienen in: Demokratische Integration in Deutschland

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Institutionen einer demokratischen Regierungsform sind zwar notwendig, aber keineswegs hinreichend für ein lebendiges und erfolgreiches demokratisches Gemeinwesen. Von zentraler Bedeutung ist auch eine Kultur der Demokratie, die auf den Orientierungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung beruht: Diese zeigt sich in dem Vertrauen in demokratische Institutionen und Prozesse, in der Nutzung von Partizipationsmöglichkeiten und in dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger für das Gemeinwesen. Diese Bedingungen konstituieren das, was wir als demokratische Integration der Bevölkerung bezeichnen und was im Zentrum des mit diesem Buch vorgelegten Monitorings steht.

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Fußnoten
1
Darauf hat u. a. Benjamin Barber (1984) verwiesen, der eine partizipative „starke Demokratie“ einer „schwachen Demokratie“ gegenüberstellt, in der die Bürgerinnen und Bürger sich kaum beteiligen.
 
2
Auf die Bedeutung einer demokratischen Kultur wird auch wiederholt in öffentlichen Aussagen vonseiten der Politik verwiesen, vgl. dazu u. a. die Ansprachen des ehemaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (Deutscher Bundestag 2017) oder des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (Steinmeier 2017).
 
3
Berücksichtigt wird das Merkmal „Engagement im engeren Sinne“ aus dem Freiwilligensurvey: Anteil derjenigen, die gemeinschaftlich aktiv und engagiert sind.
 
4
Unter sonst gleichen Bedingungen: Alter, kulturelles und ökonomisches Kapital etc.
 
5
Ansatzweise wird ein solcher Zusammenhang von Güllner berücksichtigt. Leider geht aus seiner Untersuchung nicht hervor, wie sich „Wähler“ von „Nichtwählern“ im Hinblick auf ihr ehrenamtliches Engagement unterscheiden (Güllner 2013, S. 44 ff.).
 
6
Wahlbeteiligung als Merkmal von Aggregaten wird von Schäfer und Kollegen für Stadtteile in der Stadt Köln untersucht und mit der Arbeitslosenquote in Beziehung gesetzt (Schäfer et al. 2013, S. 45).
 
7
Unser Verständnis von „Strukturen“ deckt sich weitgehend mit dem von Émile Durkheim eingeführten Begriff des „sozialen Tatbestands“. Soziale Tatbestände sind für Durkheim der eigentliche Gegenstand der Soziologie. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie dem Einzelnen äußerlich sind, dass sie auf ihn einen sozialen Druck ausüben; sie treten in der Gesellschaft allgemein auf und führen ein von jedem einzelnen Individuum unabhängiges Eigenleben. Soziale Tatbestände sind Eigenschaften von Aggregaten (Ländern, Städten, Kreisen, Gesellschaften, Kulturkreisen). Erkennen kann man sie daran, dass sie über einen längeren Zeitraum konstant bleiben. Wir folgen auch der von Durkheim formulierten Regel, dass soziale Tatbestände durch andere soziale Tatbestände erklärt werden sollten (vgl. Durkheim 1965/1895).
 
8
Zur Anwendung kam dieser Ansatz in den Forschungen von Émile Durkheim über den Selbstmord (Durkheim 1993). Für neuere Anwendungen und zur Entwicklung einer geeigneten Methode vgl. Blinkert et al. 2015, Blinkert 2015, Blinkert und Klie 2018.
 
9
Vgl. hierzu die Informationen zur laufenden Raumbeobachtung des BBSR (2017b).
 
10
Ein weiteres Informationssystem wurde von der Bertelsmann Stiftung erarbeitet. Es enthält jedoch im Hinblick auf die hier entwickelte Fragestellung nur wenige zusätzliche Indikatoren.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Barber, Benjamin R. 1984. Strong democracy. Participatory politics for a new age. Berkeley: University of California Press. Barber, Benjamin R. 1984. Strong democracy. Participatory politics for a new age. Berkeley: University of California Press.
Zurück zum Zitat Blinkert, Baldo, Judith Eckert, und Hans J. Hoch. 2015. (Un-)Sicherheitsbefindlichkeiten. Explorative Studie über Sicherheitseinschätzungen in der Bevölkerung. In Subjektive und objektivierte Bedingungen von (Un-)Sicherheit: Studien zum Barometer Sicherheit in Deutschland (BaSiD), Hrsg. Rita Haverkamp und Harald Arnold, 147–203. Berlin: Duncker & Humblot. Blinkert, Baldo, Judith Eckert, und Hans J. Hoch. 2015. (Un-)Sicherheitsbefindlichkeiten. Explorative Studie über Sicherheitseinschätzungen in der Bevölkerung. In Subjektive und objektivierte Bedingungen von (Un-)Sicherheit: Studien zum Barometer Sicherheit in Deutschland (BaSiD), Hrsg. Rita Haverkamp und Harald Arnold, 147–203. Berlin: Duncker & Humblot.
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Zurück zum Zitat Schäfer, Armin. 2009. Alles halb so schlimm? Warum eine sinkende Wahlbeteiligung der Demokratie schadet. In MPIfG Jahrbuch 2009–2010, Hrsg. Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG), 33–38. Köln. Schäfer, Armin. 2009. Alles halb so schlimm? Warum eine sinkende Wahlbeteiligung der Demokratie schadet. In MPIfG Jahrbuch 2009–2010, Hrsg. Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG), 33–38. Köln.
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Metadaten
Titel
Einführung: Sozialstruktur und demokratische Integration
verfasst von
Baldo Blinkert
Thomas Klie
Copyright-Jahr
2019
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-25264-9_1