Erd-, Grund-, Fels-, Tunnel- und Bergbau basieren auf der Boden- und Felsmechanik – also auf physikalischen Grundlagen, soweit diese erforscht und Eingang in die Baupraxis gefunden haben. Bauingenieure, Geologen/Ingenieurgeologen und alle, die sich mit dem Bauen auf, in oder mit Boden bzw. Fels – zusammenfassend nachfolgend immer als Baugrund bezeichnet – befassen, können als Geotechniker bezeichnet werden.
Geotechniker planen die Baugrunderkundungen, führen diese z. T. auch selber aus, begleiten von Fachfirmen ausgeführte Erkundungen, untersuchen Proben im Labor und bewerten die Ergebnisse dieser Untersuchungen. Sie versuchen, die Wechselwirkung zwischen Bauwerk und Baugrund zu prognostizieren und untersuchen Boden und Fels auch als Baustoff. Sie führen Nachweise zur Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit, schlagen Bauverfahren vor und begleiten das Bauen mit Messungen.
Geotechniker sind als Fachingenieure in der Planung und der Bauausführung tätig. Einige entwickeln auch Software, bilden Studenten aus und bearbeiten Regelwerke. Als Sachverständige sind sie auch mit geotechnischen Schadensfällen befasst und helfen bei der Schlichtung von Streitigkeiten.
Nach dieser Einführung und der Behandlung einiger Grundlagen aus der Physik folgt die Gliederung der Reihenfolge der geotechnischen Bearbeitung eines Projektes, was den Praxisbezug dieses Lehrbuches unterstreichen soll.