Die Einführung behandelt Methodisches zu dieser Studie, insb. die allgemeine Historiographie wissenschaftlicher Begriffe sowie die kognitionspsychologische Behandlung mentaler Modelle. Abschn. 1.2 liefert eine klare Abgrenzung von Begriff, Konzept und mentalem Modell, und Abschn. 1.3 interpretiert Konzeptentstehung als schichtweise semantische Anreicherung. Ferner werden kurz spezielle Vorarbeiten zu einzelnen historischen Episoden von mir selbst sowie von anderen Wissenschaftshistorikern geschildert, auf deren Arbeiten ich jeweils verweise. Am Ende dieses 1. Kapitels stehen Danksagungen an Verlage, Institutionen und Einzelpersonen.
Anzeige
Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu Ihrer Lizenz zu erhalten.
Siehe im Abschn. 1.3 für eine Ausbuchstabierung jener hier nur metaphorisch angedeuteten Modellierung dieses Prozesses, der bei Ivor Grattan Guiness als „convolution“ bezeichnet wurde und von Reinhart Koselleck in geologischen Bildern beschrieben wurde.
Siehe Grant
(1981) für die Zeit vom ausgehenden Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit hinein bzw. Wright
(2014) zum modernen Konzept des Vakuums 1927–1981.
Bücher wie das von Zajonc
(1993) bleiben auf einem allzu populären Niveau, während Broschüren wie die von Fred Bortz
(2004) in der „Library of subatomic particles“ nur einen enttäuschend kurzen und in dieser Verkürzung eben auch an vielen Stellen geradezu beklagenswert falschen, mit unwahren Mythen durchsetzten Einstieg bieten. Der beste Überblick aus der Feder eines Quantenoptikers ist Paul
(1985).
Unter den populär gehaltenen Werken finde ich das Buch von Park
(1997) über „Fire in the Eye“ am gelungensten, während unter den ambitionierteren Abhandlungen diejenigen von Mach
(1921), Weinmann
(1980), Darrigol
(2012) und Smith
(2014) empfehlenswert sind, bei Darrigol mit den in Hentschel
(2012/14) formulierten Einschränkungen, während Mach, Smith u. a. Klassiker dieses Feldes nur bis zur frühen Neuzeit bzw. zum 19. Jh. kommen. Eine Quellensammlung bieten Roditschew & Frankfurt (Hg.) 1977.
Siehe Bödeker (Hg.)
(2002) S. 7 ff. und 29 ff.; vgl. ferner das kritische Kompendium zur Begriffsgeschichte von Müller & Schmieder
(2016) mit Kurzreferaten von ca. 100 theoretischen Ansätzen.
Siehe Müller & Schmieder (Hg.)
(2008, 2016) und Eggers & Rothe (Hg.)
(2009) S. 8 zur Frage, wie bindend jene Kosellecksche zeitliche Fixierung auf die Sattelzeit ist.
Über Lovejoy, das JHI und den zeitgenössischen Kontext der frühen Ideengeschichte, der z. B. auch noch Ernst Cassirer zuzurechnen ist, siehe Müller & Schmieder
(2016) S. 84–99, 843–851.
Siehe Hanson
(1963), Jammer
(1961/74, 1974) als Klassiker der Ideengeschichte der Physik bzw. Walker & Slack
(1970), Caso
(1980), Müller & Schmieder (Hg.) 2008 und Kragh
(2014a-b) zur Etymologie und Begriffsgeschichte. Für eine detailliertere Übersicht der wichtigsten Ansätze zur Modellierung der Begriffsentwicklung siehe hier Kap. 7.
So etwa in Koselleck
(2000) S. 9 sowie in seiner Umschlagsgestaltung seines Hardcover-Einbandes, nicht jedoch im Haupttext, der (typisch für Allgemein-Historiker) eine Bleiwüste ohne jeden Visualisierungsversuch ist. Analoges gilt für Koselleck
(2010) und für Brunner, Conze & Koselleck’s Historisches Wörterbuch von 1979.
So etwa auch in Einstein
(1924) im Berliner Tageblatt über Comptons Experimente 1922/23: „Newtons Korpuskulartheorie des Lichtes wird wieder lebendig“ oder bei Sommerfeld
(1919 c) S. 59: „Ein Strahl, in dem Energie und Impuls punktförmig lokalisiert sind, unterscheidet sich sachlich nicht mehr von einem korpuskularen Strahl; wir haben Newtons Korpuskeln wiederbelebt.“
Auf diesen musterhaften Zusammenhang weisen beispielsweise Müller & Schmieder
(2016) S. 512 ff. hin. Nicht nur unsere Physiker-Akteure, sondern auch die Pioniere der Begriffs- und Ideengeschichte (etwa Mach, Duhem, Cassirer, Bachelard, Fleck und Zilsel) waren in diese Krisendiskussionen eingebunden.