2014 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einführung
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Im Oktober 1989 schien die bipolare Welt des Ost-West-Konfliktes für die Mehrheit der Westdeutschen noch insofern intakt, als sie die Teilung Deutschlands und damit auch die Teilung Europas für unüberwindlich hielt. Die Bundesbürger wurden durch die Ereignisse in der DDR völlig überrascht. Dieses galt gleichfalls für die professionellen Analytiker und die politischen Eliten der Bundesrepublik. Der DDR-Oppositionelle Ehrhart Neubert beschrieb in seinem Buch »Die Geschichte der Jahre 1989/90« die damalige Situation mit zutreffendem Sarkasmus: »Die westdeutsche politische Klasse saß im Oktober an den Fernsehapparaten. Niemand hatte mit dieser Entwicklung in der DDR gerechnet.« [1]Ilko-Sascha Kowalczuk ist in dem Buch »Endspiel – Die Geschichte der Revolution von 1989 in der DDR« in der kritischen Bewertung damaliger Haltungen noch eindeutiger, zumal er auch die Zählebigkeit politischer Mythen thematisierte.