Skip to main content

2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Einkommensteuer als Bemessungsgrundlage für die Kirchensteuer

verfasst von : Jens Petersen

Erschienen in: Kirchensteuer kompakt

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Die Kirchensteuer wird als Zuschlag zur (festgesetzten) Einkommensteuer (Lohn-, Einkommen- und Kapitalertragsteuer) erhoben. Der Zuschlag zur Einkommensteuer als Maßstabsteuer beträgt in Baden-Württemberg und Bayern 8 % und in den übrigen Bundesländern 9%. Durch die Anbindung der Kirchensteuer an die Einkommensteuer (Akzessorietät) folgt sie (z. B. in Preußen seit 1906) deren Besteuerungsprinzipien, insbesondere dem der Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit.

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Fußnoten
1
Die Lohn‐ und Kapitalertragsteuer sind Einkommensteuer; sie werden nach einem besonderen Verfahren – als Abzug beim Arbeitgeber bzw. beim Abzugsverpflichteten (z. B. Bank) – erhoben.
 
2
Für die röm.-kath. Kirchengemeinde in Bad Wimpfen 9 %.
 
3
Das Nebenrecht folgt dem Hauptrecht.
 
4
A.A. Kirchhof, Essener Gespräche 47 (2013), S. 7, 25 f., 29.
 
5
Hammer 2002, S. 222.
 
6
Im Gegensatz zur Schedulenbesteuerung z. B. in Großbritannien, bei der jede Einkunftsart einem darauf ausgerichteten Besteuerungsregime unterworfen ist.
 
7
S. Petersen 2004, S. 124 ff.
 
8
Zur Notwendigkeit einer Korrektur für Zwecke der Berechnung der Kirchensteuer bei allen Änderungen des EStG s. Petersen 2004, S. 148 ff.
 
9
Neben der Bedeutung als Mustervorschrift enthält § 51a EStG für die Erhebung der Kirchensteuer als Zuschlag zur Kapitalertragsteuer partiell eine Regelungsmaterie für den Bund, s. Petersen in: K/S/M § 51a Rdnr. A 1 ff., G 1 ff.
 
10
U. a. Pohmer und Jurke 1984, S. 445 ff.; Birk 1983, S. 6 f.; Botzenhagen und Ipsen 1955, S. 81 f.; Petersen 1994, S. 20 ff. U. a. Immediat‐Bericht v. 26.9.1806, Stein 1804–1806, S. 279 ff.
 
11
vgl. Kirchhof 1986, S. 25, 28.
 
12
Vgl. Übersicht bei Hammer 2002, S. 4 ff. m. w. N.; Für davor liegende Zeiträume siehe u. a. die Nachweise bei Marré 1999, S. 448, 451; Huber 1989, S. 130, 132 ff.
 
13
Vgl. bspw. Kirchengesetz betreffend die Erhebung von Kirchensteuern in den Kirchengemeinden und Gesamtverbänden der evangelisch‐lutherischen Kirche der Provinz Hannover, v. 10.3.1906, KABl. 1906, 25; Gesetz, betreffend die Erhebung von Kirchensteuern in den Kirchengemeinden und Gesamt‐(Parochial‐)Verbänden der evangelisch‐lutherischen Kirchen der Provinzen Hannover und Schleswig‐Holstein, sowie in den Kirchengemeinden der evangelisch‐reformierten Kirche der Provinz Hannover, vom 22.3.1906, KABl. 1906, 36; Bemessungsgrundlage für die Kirchensteuer war die Staatseinkommensteuer, Preußischen Einkommensteuergesetz vom 24.6.1891, Preuß. Gesetzessammlung (PGS) 1891, S. 175; vgl. hierzu u. a. vgl. auch: Die neuen preussischen Steuerentwürfe, Entwurf eines Einkommensteuergesetzes vom 3. November 1890, Finanzarchiv a. F. 17. Jg. 1890, S. 264; ferner u. a. M. v. Heckel 1904, S. 194; Luhmann 1989, S. 155, 166 ff.; Petersen 2004, S. 101, 136 f.; weitere Ausführungen zur Kirchensteuer s. u. a. Otte 2001, S. 236.
 
14
Vgl. div. Beschl. des BVerfG vom 14.12.1965, BVerfGE 19, S. 226 (238 f.); S. 268 (282).
 
15
Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Einkommensteuer eine Randgröße; ihre Einführung in den ostpreußischen Provinzen diente dem Zwecke, Kriegsfolgelasten aus der Napoleonischen Besatzung aufzubringen. Petersen 1994, S. 33 ff.
 
16
Kirchhof 1986, 25, 26 ff. Zur Grundrechtsbindung der Kirchensteuer s. BVerfG v. 19.8.2002, 2 BvR 443/01, NVwZ 2002, 1475 B. 2 b) aa) (1) ff.; Ehlers, in: Sachs (Hrsg), Grundgesetz, Art. 140 Rdz. 21; kritisch zur Grundrechtsbindung der Kirchen bei der Erhebung der Kirchensteuer, Ehlers 2003, 493; Waldhoff 2005, 37, je m. w. N. Marré 1994, 1101, 1131.
 
17
Fragend und kritisch zum Leistungsfähigkeitsaspekt bei der Kirchensteuer: Meuthen 1993, S. 137 ff.; bereits 1965 Schmölders, S. 32.
 
18
Zur Grundrechtsrelevanz des objektiven Nettoprinzips: Zulässigkeit und Grenzen der Durchbrechung des objektiven Nettoprinzips im Einkommen‐ und Körperschaftsteuerrecht, DStR 2009, Beihefter zu Heft 34/2009, passim; BVerfG v. 9.12.2008, 2 BvL 1, 2/07, 1, 2/08, BVerfGE 122, 210.
 
19
Suhrbier‐Hahn 1999, 98 f.
 
20
Siehe exemplarisch die Gesetzgebung des Jahres 2009 z. T. als Reaktion auf die Finanzkrise Ende 2008: Jahressteuergesetz 2009 vom 19.12.2008, BGBl. I 2008, 2794; Gesetz zur Förderung von Familien und haushaltsnahen Dienstleistungen vom 22.12.2008, BGBl. I 2008, 2955; Gesetz zur Sicherung von Beschäftigung und Stabilität in Deutschland vom 2.3.2009, BGBl. I 2009, 416; Gesetz zur Fortführung der Gesetzeslage 2006 bei der Entfernungspauschale vom 20.4.2009, BGBl. I 2009, 774; Bürgerentlastungsgesetz Krankenversicherung vom 16.7.2009, BGBl. I 2009, 1707; Wachstumsbeschleunigungsgesetz vom 22.12.2009, BGBl. I 2009, 3950.
 
21
Darstellung der finanziellen Auswirkungen von Gesetzesänderungen vor dem besonderen Teil der Gesetzesbegründung, s. z. B. Entwurf eines Unternehmensteuerreformgesetzes 2008 v. 27.3.2007, BT‐Drucks. 16/4841, S. 69 ff.
 
22
Die evang. und kath. Kirchensteuer hat am Gesamtaufkommen der Einkommen‐/Lohnsteuer einen Anteil von rund 5,1 %.
 
23
Die Schätzungen des staatlichen Steueraufkommens bieten einen Anhaltspunkt für die kirchliche Aufkommensentwicklung. Kritisch Begrich in: IDEA Pressedienst Nr. 129 v. 9.5.2014; s. z. B. staatliche Steuerschätzung, www.​bundesfinanzmini​sterium.​de.
 
24
S. z. B. Entwurf der FDP‐Fraktion für ein Gesetz zur Reform der direkten Steuern vom 15.2.2006, BT‐Drucks. 16/679; Kap. 7 der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN v. 10.2.2010, BT‐Drucks. 17/691; FDP‐Entwurf für eine Steuerreform v. 13. 4. 2010; www.​liberale.​de/​Liberale-Steuerplaene-sehen-weitere-Entlas-tungen-von-16-Mrd.​-E-vor/​5006c9124i1p7/​index.​html. Die Pläne zur Steuerreform sind mit dem Hinweis auf die Auswirkungen der Finanzkrise zurückgenommen worden. Ferner: Kirchhof 2011, passim; www.​jura.​uni-heidelberg.​de/​kirchhof/​forschung/​index.​html.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Birk, Dieter. 1983. Das Leistungsfähigkeitsprinzip als Maßstab der Steuernormen. München: Deubner. Birk, Dieter. 1983. Das Leistungsfähigkeitsprinzip als Maßstab der Steuernormen. München: Deubner.
Zurück zum Zitat Botzenhagen, Erich, und Gunther Ipsen. 1955. Frhr vom Stein, Ausgewählte Politische Briefe und Denkschriften. Stuttgart: Kohlhammer. Botzenhagen, Erich, und Gunther Ipsen. 1955. Frhr vom Stein, Ausgewählte Politische Briefe und Denkschriften. Stuttgart: Kohlhammer.
Zurück zum Zitat Ehlers, Dirk. 2003. Die Bindung der Kirchen an den Gleichheitssatz bei der Erhebung der Kirchensteuer. Zeitschrift für Evangelisches Kirchenrecht 48:493. Ehlers, Dirk. 2003. Die Bindung der Kirchen an den Gleichheitssatz bei der Erhebung der Kirchensteuer. Zeitschrift für Evangelisches Kirchenrecht 48:493.
Zurück zum Zitat Hammer, Felix. 2002. Rechtsfragen der Kirchensteuer. Tübingen: Mohr Siebeck. Hammer, Felix. 2002. Rechtsfragen der Kirchensteuer. Tübingen: Mohr Siebeck.
Zurück zum Zitat von Heckel, Martin. 1904. Die Fortschritte der Direkten Besteuerung in den deutschen Staaten (1880–1905), 194. Leipzig: C.I. Hirschfeld. von Heckel, Martin. 1904. Die Fortschritte der Direkten Besteuerung in den deutschen Staaten (1880–1905), 194. Leipzig: C.I. Hirschfeld.
Zurück zum Zitat Huber, Wolfgang. 1989. Die Kirchensteuer als wirtschaftliches Grundrecht. In Die Finanzen der Kirche, Hrsg. Lienemann, 130. München: Chr. Kaiser. Huber, Wolfgang. 1989. Die Kirchensteuer als wirtschaftliches Grundrecht. In Die Finanzen der Kirche, Hrsg. Lienemann, 130. München: Chr. Kaiser.
Zurück zum Zitat Kirchhof, Ferdinand. 2013. Grundlagen und Legitimation der deutschen Kirchenfinanzierung. Die finanziellen Rahmenbedingungen kirchlichen Handelns, Essener Gespräche 2013(47):1. Kirchhof, Ferdinand. 2013. Grundlagen und Legitimation der deutschen Kirchenfinanzierung. Die finanziellen Rahmenbedingungen kirchlichen Handelns, Essener Gespräche 2013(47):1.
Zurück zum Zitat Kirchhof, Paul. 1986. Die Einkommensteuer als Maßstab für die Kirchensteuer. Deutsche Steuer-Zeitung 1986:25. Kirchhof, Paul. 1986. Die Einkommensteuer als Maßstab für die Kirchensteuer. Deutsche Steuer-Zeitung 1986:25.
Zurück zum Zitat Kirchhof, Paul. 2011. Bundessteuergesetzbuch: Ein Reformentwurf zur Erneuerung des Steuerrechts. Heidelberg: C.F. Müller. Kirchhof, Paul. 2011. Bundessteuergesetzbuch: Ein Reformentwurf zur Erneuerung des Steuerrechts. Heidelberg: C.F. Müller.
Zurück zum Zitat Luhmann, Hans-Jochen. 1989. Die Entwicklung der Einkommensteuer als Maßstab der Kirchensteuer in Deutschland. In Die Finanzen der Kirche, Hrsg. Lienemann, 155. München: Chr. Kaiser. Luhmann, Hans-Jochen. 1989. Die Entwicklung der Einkommensteuer als Maßstab der Kirchensteuer in Deutschland. In Die Finanzen der Kirche, Hrsg. Lienemann, 155. München: Chr. Kaiser.
Zurück zum Zitat Marré, Heiner. 1994. Das kirchliche Besteuerungsrecht. In Handbuch des Staatskirchenrechts der Bundesrepublik Deutschland, 2. Aufl., Bd. 1, Hrsg. Joseph Listl, Dietrich Pirson, 1101. Berlin: Duncker & Humblot. Marré, Heiner. 1994. Das kirchliche Besteuerungsrecht. In Handbuch des Staatskirchenrechts der Bundesrepublik Deutschland, 2. Aufl., Bd. 1, Hrsg. Joseph Listl, Dietrich Pirson, 1101. Berlin: Duncker & Humblot.
Zurück zum Zitat Marré, Heiner. 1999. Die Kirchenfinanzierung in Deutschland vom Ausgang des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 85:465. Marré, Heiner. 1999. Die Kirchenfinanzierung in Deutschland vom Ausgang des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 85:465.
Zurück zum Zitat Meuthen, Jörg. 1993. Die Kirchensteuer als Einnahmequelle von Religionsgemeinschaften, Diss. Bd. 137. Frankfurt a. M.: Lang. Meuthen, Jörg. 1993. Die Kirchensteuer als Einnahmequelle von Religionsgemeinschaften, Diss. Bd. 137. Frankfurt a. M.: Lang.
Zurück zum Zitat Otte, Hans. 2001. Die Kirchensteuer in Hannover: Von der „Kirchenumlage“ zur Landeskirchensteuer. Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 99:227. Otte, Hans. 2001. Die Kirchensteuer in Hannover: Von der „Kirchenumlage“ zur Landeskirchensteuer. Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 99:227.
Zurück zum Zitat Petersen, Jens. 1994. Die Berücksichtigung von Unterhaltsleistungen in den Preußischen Einkommensteuergesetzen von 1806 bis 1945, Diss. iur. Osnabrück: Selbstverlag. Petersen, Jens. 1994. Die Berücksichtigung von Unterhaltsleistungen in den Preußischen Einkommensteuergesetzen von 1806 bis 1945, Diss. iur. Osnabrück: Selbstverlag.
Zurück zum Zitat Petersen, Jens. 2004. Die Anknüpfung der Kirchensteuer an die Einkommensteuer durch § 51 a EStG. In Bochumer Kirchensteuertag, Bd. 101, Hrsg. Roman Seer, Burkhard Kämper. Frankfurt a. M.: Lang. Petersen, Jens. 2004. Die Anknüpfung der Kirchensteuer an die Einkommensteuer durch § 51 a EStG. In Bochumer Kirchensteuertag, Bd. 101, Hrsg. Roman Seer, Burkhard Kämper. Frankfurt a. M.: Lang.
Zurück zum Zitat Pohmer, D., und G. Jurke. 1984. Zur Geschichte und Bedeutung des Leistungsfähigkeitsprinzips. FinArchiv 42:445. Pohmer, D., und G. Jurke. 1984. Zur Geschichte und Bedeutung des Leistungsfähigkeitsprinzips. FinArchiv 42:445.
Zurück zum Zitat Schmölders, Günter. 1965. Kölner Grundsätze zur Berechnung der Kirchensteuer. Bd. 32. Köln. Schmölders, Günter. 1965. Kölner Grundsätze zur Berechnung der Kirchensteuer. Bd. 32. Köln.
Zurück zum Zitat Frhr Stein, vom. 1804–1807. Briefe und amtliche Schriften, II. Band, 1. Teil. (neubearbeitet von Peter G. Thielen, 1959). Stuttgart: Kohlhammer. Frhr Stein, vom. 1804–1807. Briefe und amtliche Schriften, II. Band, 1. Teil. (neubearbeitet von Peter G. Thielen, 1959). Stuttgart: Kohlhammer.
Zurück zum Zitat Suhrbier-Hahn, Ute. 1999. Das Kirchensteuerrecht. Stuttgart: Schäffer-Poeschel. Suhrbier-Hahn, Ute. 1999. Das Kirchensteuerrecht. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
Zurück zum Zitat Waldhoff, Christian. 2005. Zur Grundrechtsbindung bei der Erhebung von Kirchensteuern im Bundesstaat. Steuer und Wirtschaft 82:37. Waldhoff, Christian. 2005. Zur Grundrechtsbindung bei der Erhebung von Kirchensteuern im Bundesstaat. Steuer und Wirtschaft 82:37.
Metadaten
Titel
Einkommensteuer als Bemessungsgrundlage für die Kirchensteuer
verfasst von
Jens Petersen
Copyright-Jahr
2017
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-10631-7_4