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28.07.2020 | Einlagengeschäft | Nachricht | Online-Artikel

Deutsche horten eine Billionen Euro auf Girokonten

verfasst von: Swantje Francke

2 Min. Lesedauer

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Die Summen auf deutschen Girokonten sind hoch wie nie. Niedrigzinsen auf ihr Erspartes empfinden viele Kontoinhaber aber als wenig attraktiv. Dennoch ignorieren viele das kleine Zinsextra von Tages- und Festgeldkonten.

Auf den Girokonten der Bundesbürger liegt so viel Geld wie nie zuvor. Im April betrug das Girovolumen mehr als ein Billion Euro. Doch so hoch dieser Betrag klingt, so niedrig ist die Zinsausbeute: Wie das Fintech Deposit Solutions untersucht hat, bleiben 42 Prozent des Geldvolumens auf deutschen Konten unverzinst.

Viele Sparer verzichten auf Tagesgeld

Während hierzulande das Geld mehrheitlich auf Girokonten gehalten wird und ihre Inhaber dadurch auf Erträge – seien sie derzeit auch noch so niedrig – verzichten, sieht es im europäischen Vergleich sehr unterschiedlich aus. Niederländer und Franzosen nutzen verzinste Konten wie Tages- oder Festgeldkonten für den Großteil ihres Geldes: In den Niederlanden liegt die Verteilung bei 17 Prozent auf dem Girokonto zu 83 Prozent auf verzinstem Konto. In Frankreich parken Kontoinhaber 33 Prozent ihres Geldes auf dem Girokonto und 67 Prozent auf zinsbringenden Konten.

Ins andere Extrem tendieren Italiener und Spanier. Ihre Euros landen fast ausschließlich auf dem Girokonto: zu 67 Prozent in Italien und zu sogar 80 Prozent in Spanien.

Sparpräferenzen sehr verschieden

Auch bei der Nutzung von Sicht- gegenüber Termineinlagen lassen sich zwei Lager in Europa erkennen: Deutsche, Italiener und Briten legen ihr Geld lieber flexibel auf Giro- oder Tagesgeldkonten an. Dagegen parken sie rund ein Drittel ihres Geldes fristgebunden auf Festgeld- oder Sparkonten. Anders die Franzosen: Sie legen zwei Drittel ihres Geldes fest an und halten etwa ein Drittel flexibel abrufbar auf Giro- oder Tagesgeldkonten.

So unterschiedlich die Menschen innerhalb von Europa laut Analyse sparen, sind die Trends zumindest innerhalb der einzelnen Länder stabil, wenngleich mit unterschiedlichem Effekt auf die Einlagenfinanzierung der Banken. "Für Banken aus Ländern, in denen die Menschen nicht von sich aus auf Sparkonten setzen, ist die Finanzierung über Einlagen teurer als sie sein müsste", kommentiert Tim Sievers, CEO und Gründer von Deposit Solutions, die Auswertung auf Basis von Daten der Deutschen Bundesbank, Europäischen Zentralbank, Eurostat, Barkow Consulting, dem Statistischen Bundesamt sowie dem Institut für Mittelstandsforschung.

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