2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung: Die EU-Staaten im Vergleich: Strukturen, Prozesse, Politikfelder
verfasst von : Dr. Oscar W. Gabriel, Dr. Sabine Kropp
Erschienen in: Die EU-Staaten im Vergleich
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Seit dem Erscheinen der zweiten Auflage des Bandes 1994 hat die EU einen beschleunigten Prozess der Erweiterung auf 27 EU-Mitgliedstaaten durchlaufen, der überdies mit einer beständigen Verlagerung ehedem nationalstaatlicher Kompetenzen auf die europäische Ebene verbunden war. Im Mai 2004 sind der EU-15 acht mittelost- und osteuropäische Staaten sowie Malta und Zypern beigetreten, zum 1. Januar 2007 folgten Rumäiien und Bulgarien. Die gesellschaftlichen Strukturen und Konfliktlinien, die kulturellen Traditionen und die institutionellen Ordnungsgefüge in den Mitgliedstaaten der EU sind damit innerhalb eines kurzen Zeitraums erheblich vielfältiger geworden. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Aushandlungsprozesse zwischen den Nationalstaaten und das Funktionieren der europäischen Institutionen, sondern auch auf die materiellen europäisierten Politiken, etwa auf die Wettbewerbs- und Wirtschaftspolitik, die Umweltpolitik usw. Selbst europäisierte Politiken weisen in den Nationalstaaten der EU eine große Bandbreite auf — und zwar trotz des Drucks, der von der fortschreitenden Integration auf die in der EU vereinten Länder ausgeht, ihre Politiken zu harmonisieren. Trotz mancher unstrittig konvergenten Entwicklungen sind die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten noch immer erheblich — und sie werden es wohl auch in Zukunft bleiben. Angesichts der Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den EU-Staaten versteht sich dieser Band nicht als weiterer Beitrag zu dem mittlerweile durchaus erfreulichen Forschungsstand über das politische System der Europäischen Union, sondern er vergleicht auf der Grundlage verschiedener forschungsleitender Fragestellungen die Besonderheiten und Gemeinsamkeiten der EU-Mitgliedstaaten.