2012 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung, Grundlagen und rechtstatsächliche Bedeutung der §§ 283 ff. StGB
verfasst von : Jan R. Krezer
Erschienen in: Die Kapitalgesellschaft als Schuldnerin der Schuldnerbegünstigung
Verlag: Centaurus Verlag & Media
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Forderungen in Höhe von bis zu 500 Millionen Euro, rund 750.000 Gläubiger1: Das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Strom- und Gasanbieters TelDaFax2, welches durch den am 14. Juni 2011 gestellten Eröffnungsantrag seinen Anfang nahm, wird aller Voraussicht nach als bisher größtes in die deutsche Wirtschaftsgeschichte eingehen. Die schiere Dimension des drohenden Insolvenzschadens sowie die unüberschaubare Anzahl an betroffenen Gläubigern führen dabei zugleich einmal mehr eindrucksvoll vor Augen, welche erhebliche volkswirtschaftliche Bedeutung dem Insolvenzverfahren als gesetzlich institutionalisiertem Rahmen des Gläubigerschutzes zukommt — eine Bedeutung, der sich auch das Strafrecht anzunehmen hat.3 „Hundert Diebe können in der Regel nicht das zusammenstehlen, was ein einziger Durchschnittsbankrotteur an Schaden anrichtet“4 — unter dem Eindruck der genannten Zahlen erscheint dieser Ausspruch von Walter Zirpins und Otto Terstegen aus dem Jahr 1963 heute aktueller denn je. Nicht zu unterschätzen ist überdies der naturgemäß zyklische Charakter der Insolvenz als zeitlich verzögerter Folgewirkung wirtschaftlicher Krisensituationen, welcher angesichts anhaltender Turbulenzen im Finanzsektor sowie eines sich andeutenden Wachstumseinbruchs in der Realwirtschaft für das Jahr 2012 ein schwieriges gesamtwirtschaftliches Umfeld und daher voraussichtlich keine Entspannung des allgemeinen Insolvenzgeschehens erwarten lässt.5