1994 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung
verfasst von : Prof. Dr. rer. nat. Karsten Krohn, Dr. rer. nat. Ulrich Wolf
Erschienen in: Kurze Einführung in die Chemie der Heterocyclen
Verlag: Vieweg+Teubner Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die Chemie der Heterocyclen ist sowohl im industriellen Bereich als auch in der akademischen Forschung von großer Bedeutung. Weit mehr als 60 % aller Verbindungen der Organischen Chemie kann man den Heterocyclen zuordnen. Viele Antibiotika, Hormone, Vitamine, Alkaloide, Pharmaka, Pflanzenschutzmittel und Farbstoffe sind Heterocyclen. Das breite Spektrum an Verbindungstypen sei durch die folgenden Beispiele verdeutlicht. Das Dimethyldioxiran und seine Derivate erlangen zunehmende Anwendung als ein umweltschonendes, universelles Oxidationsreagenz [1,2]. Tosufloxacin in ein Vertreter der Chinolone die eine nicht von natürlichen Vorläufern abgeleitete, rein synthetische Klasse hochwirksamer Antibiotika darstellen. Ein Beispiel für die „Pigmente des Lebens“ ist das cyclisch aufgebaute Hematoporphyrin (der eisenfreie Teil des Häms in den roten Blutkörperchen). Auch ohne die Vitamine (Beispiel Pyridoxin, Vitamin B 6 ) ist das Leben der höheren Organismen nicht denkbar. Thiangazol ist ein kürzlich aus dem Myxobakterium Polyangium sp. isolierter Naturstoff mit bemerkenswerten antiviralen Eigenschaften (HIV-Hemmung), in dem vier Fünfringheterocyclen linear miteinander verknüpft sind [3]. Die Natur nutzt heterocyclische Basen als Bestandteile der DNS wie das unten gezeigte Adenosin zur molekularen Informationsspeicherung, die Leben in der heutigen Form ermöglicht.