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2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Einleitung

verfasst von : Emanuele Caminada

Erschienen in: Vom Gemeingeist zum Habitus: Husserls Ideen II

Verlag: Springer International Publishing

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Zusammenfassung

Dieses Kapitel stellt die sozialtheoretische Fragestellung vor, die die gesamte Arbeit leitet: Was sind die sozialontologischen Einsichten und sozialepistemologischen Implikationen von Husserls Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie? Genauer, welche Art von Ontologie wird in der Konstitutionsanalyse der sozialen Welt mit dem veralteten Begriff „Gemeingeist“ umrissen? Ferner: Worin liegen die apriorischen sozialen Bedingungen für Erkenntnis und Wissenschaft der jeweiligen Regionalontologien und wie hängen diese mit dem Gemeingeistbegriff zusammen?
Auf diese Fragen wird in den folgenden Kapiteln anhand der Forschungsmanuskripte Husserls eingegangen, die er für die geplante, aber nie veröffentlichte Edition von Ideen II verfasste. Sie widmen sich der systematischen Analyse der Relation von physischen, mentalen und sozialen Tatsachen.
Ich werde zeigen, wie Husserl in direkter Konfrontation mit dem Gemeingeistbegriff das konkrete Subjekt der intentionalen Analyse in den Vordergrund stellt, indem er die Formen der Intersubjektivität auf Sozialisierungsstufen zurückführt und die sinntragenden Elemente der Inaktualität auf Habitualisierungsprozesse.

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Fußnoten
1
Als solches Bruchstück bezeichnet Husserl den ersten Band der Ideen im sogenannten „Nachwort zu meinen ‚Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie‘“, das 1930 im XI. Band des Jahrbuchs für Phänomenologie und phänomenologische Forschung erschien und damit zugleich die Publikationsgeschichte des Jahrbuchs abschloss. Dieses Nachwort stellt nichts anderes dar als eine rückblickende Verteidigung des philosophischen Projekts der Ideen gegenüber den „allgemeine[n] Mißverständnisse[n]“, die seine Veröffentlichung im ersten Band des Jahrbuchs nach sich gezogen hatte. Husserl antwortet darin auf die Kritiken aus den Reihen der Vertreter der Existenzialismen, der Anthropologien und der Lebensphilosophien. So habe ihr Vorwurf, seine Philosophie sei dem Dasein, dem Menschen sowie dem Leben fremd, nach seiner eigenen Einschätzung schlichtweg „keinerlei Berechtigung“. Differenzierter hingegen ist seine Haltung hinsichtlich der allgemeinen Ablehnung seiner transzendentalen Reduktion – eine Strömung, die im Laufe der Zeit als „realistische Phänomenologie“ bekannt geworden ist (Hua V, 144).
 
2
Als Einführung vgl. Schmid und Schweikard (2009), Moran und Szanto (2015).
 
3
Vgl. Frederick F. Schmitt (1994).
 
4
Die Wissenssoziologie lässt sich historisch auf den Ansatz von Max Scheler (GW VIII) zurückführen, der die Fragen nach dem Verhältnis von Gesellschaft und Wissensformen aufwarf.
 
5
Vgl. Wioletta Miskiewitz (2002), welche die wissenschaftstheoretische Fragestellung Diltheys als eine epistemologische Anwendung der gnoseologischen (erkenntnistheoretischen) Untersuchungen in Husserls Logischen Untersuchungen betrachtet.
 
6
Eine Untersuchung der sozialepistemologischen (im Sinne einer erkenntnistheoretischen) Relevanz der Einfühlung in Husserls Phänomenologie wurde von Kevin Hermberg (2006) geliefert.
 
7
Schmid (2000, S. 18).
 
8
Dies war der von Husserl geplante Titel für das zweite Buch der Ideen (Hua IV/V, Einleitung). Erst aufgrund ihrer systematischen Umarbeitung entschloss sich Edith Stein, die Untersuchungen zur Konstitution und die Untersuchungen zur Wissenschaftstheorie in zwei separate Bände zu teilen, die dann durch die Edition von Marly Biemel als Ideen II und Ideen III posthum erschienen.
 
9
Vgl. Gibson (1971, S. 65).
 
10
Husserl (1970, S. 18). Zit. in Schuhmann (1988, S. 56); Zahavi (1996, S. 20). Vgl. Hua IX, 539.
 
11
Die Kap. 4 und 5 folgen den zwei Hauptteilen des ersten Teilentwurfs, also den Manuskripten F III 1, 5–16, 21–22, 24–26, 28–37 und F III 1, 39–75, 77–85. Vgl. Hua IV/V. Geringfügige Seitenabweichungen zur Druckfassung von Hua IV/V sind möglich.
 
12
Ich danke Dirk Fonfara für die Entdeckung dieser Bezugstexte zu diesem Verweis. Ein Teil von „Habe II“ beinhaltet auch Texte, die zur Zusammenstellung des § 29 von Ideen II gedient haben. In der neuen kritischen Edition wird der gesamte ursprüngliche Kontext als Ergänzender Text Nr. 1 veröffentlicht (Hua IV/V).
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Husserl, E. (Hua IV/V). (Im Erscheinen). Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Zweites Buch: Phänomenologische Untersuchungen zur Konstitution und Wissenschaftstheorie. Die drei Haupttexte mit ergänzenden Texten sowie einem Nachwort (1908–1930). (Hrsg. D. Fonfara). Dordrecht: Springer. Husserl, E. (Hua IV/V). (Im Erscheinen). Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Zweites Buch: Phänomenologische Untersuchungen zur Konstitution und Wissenschaftstheorie. Die drei Haupttexte mit ergänzenden Texten sowie einem Nachwort (1908–1930). (Hrsg. D. Fonfara). Dordrecht: Springer.
Zurück zum Zitat Husserl, E. (Hua V). (1952). Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Drittes Buch:Die Phänomenologie und die Fundamente der Wissenschaften. (Hrsg. M. Biemel). Den Haag: Martinus Nijhoff. Husserl, E. (Hua V). (1952). Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Drittes Buch:Die Phänomenologie und die Fundamente der Wissenschaften. (Hrsg. M. Biemel). Den Haag: Martinus Nijhoff.
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Metadaten
Titel
Einleitung
verfasst von
Emanuele Caminada
Copyright-Jahr
2019
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-319-97985-4_1