2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung
verfasst von : Anne-Kerstin Tschammer
Erschienen in: Sprache der Einheit
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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„Die deutsche Einheit war voller Merkwürdigkeiten“, urteilte Andreas Rödder (2009: 12) in seiner Gesamtdarstellung der Wiedervereinigung. Dass die DDR unterging, kaum dass ihr die jahrzehntelang geforderte Anerkennung durch die BRD und damit Legitimität und Souveränität zuteilgeworden war, dass sie, die sich „Ewigkeitswert zumaß“ (Jesse 1992: 114), dem Provisorium Bundesrepublik beitrat und auch dass die Wiedervereinigung trotz massiver internationaler Vorbehalte durchgesetzt wurde, mutet noch heute merkwürdig an (vgl. ebd.: 114-116; Rödder 2009: 36-37, 45-49), zumal die deutsche Einheit nicht so recht dem Zeitgeist entsprechen wollte. Sie schien nicht nur der im Rahmen der europäischen Integration und Globalisierung vollzogenen Distanzierung von der Idee des Nationalstaates zu widersprechen, sondern auch den Erwartungen der westdeutschen Bevölkerung, die kaum noch an die Wiedervereinigung geglaubt hatte.