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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Einleitung

verfasst von : Theresa Ummenhofer

Erschienen in: Der Sinn und Zweck der öffentlichen Rechnungslegung

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Es „‘probiert ein jeder was er mag’ (und gelegentlich auch nur, was er kann). Nichts scheint hier gefestigt; keine These bleibt unwidersprochen. Was dem einen selbstverständlich dünkt, hält der andere für mehr oder weniger absurd“

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Fußnoten
1
Moxter (1995b), S. 311.
 
2
Vgl. Böcking (2013), S. 53 f.; Böcking/Koch (2014), S. 167; Budäus/Burth/Hilgers (2013a), S. 289; BR-Drucks. 2/09, S. 28; Lüder (2009), S. 567 f.; Müller-Marqués Berger/Heiling/Braun (2013), S. 96 f.; Frintrup/Hilgers (2018), S. 1099.
 
3
Vgl. Sossong (2014), S. 1.
 
4
Vgl. Bergmann/Rauskala (2012), S. S71.
 
5
Vgl. Statista (2020); BT-Drucks. 19/20741, S. 2.
 
6
Vgl. stellvertretend Berens et al. (2008), S. 109 f.
 
7
Vgl. Westermeier/Wiesner (2012), S. 419 f.
 
8
„Die Welt hat sich verändert und die (öffentliche) Rechnungslegung muss sich ebenfalls damit verändern. Wir sind an einem Scheideweg angelangt, wo wir vor der Entscheidung stehen, ob wir an hergebrachten Denkweisen festhalten bzw. ob wir mit der globalen Entwicklung mithalten und vorankommen sollten“ (Aussage von Makaronidis zitiert nach Eulner (2019), S. 837, i. O. hervorgehoben).
 
9
Vgl. z. B. Eichhorn (2001), S. 15; Lüder (2004), S. S11.
 
10
Vgl. z. B. Lüder (2004), S. S11 f.
 
11
Lüder (2003), S. 415.
 
12
Vgl. Lüder/Jones (2003), S. 51–55; Budäus (2006b), S. 199; Budäus/Hilgers (2009), S. 380.
 
13
Vgl. Adam (2019), S. 444, 449; Weyland/Nowak (2016), S. 559.
 
14
Vgl. IMK (2003), Rn. 2.3; Adam (2019), S. 444, 450; Lasar (2010), S. 5 f.; Weyland/Nowak (2016), S. 559. Die Modernisierung betraf neben dem Rechnungswesen auch zwingend das Haushaltswesen. Vgl. hierzu Adam (2019), S. 444.
 
15
Vgl. Heiling/Wirtz (2009), S. 821–827; Lüder (2009), S. 567–574; Lehleiter/Riedl (2010), S. 199–202; Müller-Marqués Berger (2009), S. I; Adam (2019), S. 450; Häfner/Wissing/Quast (2014), S. 30; Nowak (2019), S. 158; Weyland/Nowak (2016), S. 559; Mühlenkamp/Sossong (2015), S. 1.
 
16
Vgl. BR-Drucks. 2/09, S. 28; Lüder (2009), S. 567 f. Auf staatlicher Ebene bedeutet die Modernisierung des Rechnungswesens nicht zwingend auch die Umstellung des Haushaltswesens. Vgl. hierzu Adam (2019), S. 444 f.
 
17
Vgl. Blab (2014), S. 119. Lediglich in Bayern und Thüringen besteht weiterhin ein Wahlrecht zwischen Kameralistik und Doppik. Vgl. hierzu Adam (2019), S. 450; Blab (2014), S. 119; Frintrup/Hilgers (2018), S. 1101. In Baden-Württemberg haben die Kommunen bis 2020 Zeit, auf die Doppik umzustellen, in Schleswig-Holstein bis 2024. Vgl. hierzu Adam (2019), S. 450; LT-Drucks. 19/1779, S. 2. Im Jahr 2018 wendeten in Deutschland von 11.415 Kommunen ca. 7.000 die Doppik an. Vgl. hierzu Hillmer (2018), S. 302.
 
18
Vgl. Heiling/Wirtz (2009), S. 821; Weyland/Nowak (2016), S. 561; Adam (2019), S. 451. Als Gründe für die Nichtumstellung werden der enorme finanzielle und organisatorische Mehraufwand sowie die untergeordnete Rolle der Liquidität bei einem doppischen Rechnungswesen aufgeführt. Vgl. hierzu BMF (2008), S. 46. Blab vermutet, dass „aus poltischer [sic!] Sicht kein Interesse an einer höheren Transparenz (z. B. wegen Schattenhaushalten) besteht, so dass zwar eine Umstellung auf die erweiterte Kameralistik vollzogen wird, um eine Reformbereitschaft zu signalisieren, aber nicht der große Umbruch mit Einführung der Doppik erfolgt“ (Blab (2014), S. 126).
 
19
Bremen legte am 01.01.2010 eine entsprechende Eröffnungsbilanz und am 31.12.2010 den Jahresabschluss vor. Vgl. hierzu Freie Hansestadt Bremen (2010); Nowak (2013), S. 366.
 
20
Hamburg legte als erstes Bundesland eine Eröffnungsbilanz zum 01.01.2006, einen Jahresabschluss zum 31.12.2006 und einen Konzernabschluss zum 31.12.2007 vor. Bei der Abschlusserstellung wurden neben handelsrechtlichen Vorschriften und den International Financial Reporting Standards (IFRS) auch Sondervorschriften (z. B. IDW ERS ÖFA 1) verwendet, wobei die Anwendung von unterschiedlichen Standards mittlerweile reduziert wurde. Vgl. hierzu Freie und Hansestadt Hamburg (2006a); Freie und Hansestadt Hamburg (2006b); Freie und Hansestadt Hamburg (2007). Siehe auch Böcking/Dutzi (2008), S. 415–425; Böcking/Dutzi (2009), S. 36–39; Thieme (2008), S. 440 f.; Budäus (2009a), S. 27–35; Häfner/Wissing/Quast (2014), S. 29; Nowak (2013), S. 365 f. Zur Kritik der Anwendung von unterschiedlichen Rechnungslegungsnormen vgl. Böcking/Dutzi (2008), S. 419. Seit 01.01.2016 hat Hamburg als einzige staatliche Gebietskörperschaft auf ein doppisch basiertes Haushaltswesen umgestellt. Vgl. hierzu Adam (2019), S. 451.
 
21
Hessen legte zum 01.01.2009 eine (konsolidierte) doppische Eröffnungsbilanz und zum 31.12.2009 einen Gesamtabschluss vor. Vgl. hierzu Bott/Klier (2012), S. 28. Unzutreffenderweise wird in der Literatur teilweise die Feststellung vertreten, dass „die Eröffnungsbilanz bereits zum 01.01.2003 vorgelegt“ (Meinen (2012a), S. 306) wurde. Dies ist in dieser Allgemeinheit unzutreffend, da lediglich für einzelne Buchungskreise zu diesem Datum Eröffnungsbilanzen vorgelegt wurden, die nur als Grundlage für die erste zu erstellende Gesamtbilanz dienen sollten. Vgl. hierzu Harle/Kulemann (2005), S. 135. Mit verwaltungsspezifischen Anpassungen orientiert sich das Land Hessen „stringent an den kaufmännischen Regeln des HGB“ (Nowak (2013), S. 366). Vgl. hierzu Land Hessen (2009a); Land Hessen (2009b). Vgl. auch Böcking (2013), S. 53; Worms/Tegeler (2010), S. 542–553; Weyland/Nowak (2016), S. 561; Bott/Klier (2012), S. 29; Kaufmann/Beyersdorff (2011), S. 399.
 
22
Die nordrhein-westfälische Landesverwaltung stellt derzeit ihr Rechnungswesen von der Kameralistik auf die Doppik um. Vgl. hierzu Land Nordrhein-Westfalen (2019).
 
23
Vgl. Böcking (2013), S. 53 f.; Adam (2019), S. 451; Frintrup/Hilgers (2018), S. 1101.
 
24
Vgl. Blab (2014), S. 119 f.; Heiling/Wirtz (2009), S. 821–827.
 
25
Hierbei handelt es sich um Vorschriften, die die laufende Buchführung (materielle und formelle Ordnungsmäßigkeit), die Inventur, die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sowie die Abschlussgliederung betreffen (§ 7a Abs. 1 Satz 2 HGrG). Da sich der Verweis auf die „Vorschriften des Ersten und des Zweiten Abschnitts Erster und Zweiter Unterabschnitt des Dritten Buches Handelsgesetzbuch“ (HGB) auf keine bestimmte Fassung bezieht, liegt ein dynamischer Verweis auf das HGB vor. Somit ist die jeweils gültige Fassung der handelsrechtlichen Vorschriften heranzuziehen. Vgl. hierzu Engels/Eibelshäuser (2010), S. 179; Bolsenkötter (2008), S. 307; Ellerich (2009a), S. I; Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017a), B 991, Rn. 56.
 
26
Ursprung dieses Ansatzes sind die Überlegungen der sog. Frankfurter Schule (Glöckner (2014), S. 457, i. O. hervorgehoben). „Der Haushaltsgesetzgeber verdeutlicht hiermit, dass grds. die GoB und das HGB für die öffentliche Rechnungslegung relevant sind“ (Weyland/Nowak (2016), S. 559 f.).
 
27
Vgl. auch Heiling/Wirtz (2009), S. 824; Blab (2014), S. 125; Nowak (2019), S. 158; Weyland/Nowak (2016), S. 560; Jell/Rüdinger (2014), S. 67 f.; Ellerich (2012), S. 1131; Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017a), B 991, Rn. 49; Nowak/Hahn/Lorenz (2019), S. 447. „Zur Gewährleistung einer einheitlichen Verfahrens- und Datengrundlage jeweils für Kameralistik, Doppik und Produkthaushalte richten Bund und Länder ein gemeinsames Gremium ein. Das Gremium erarbeitet Standards für kamerale und doppische Haushalte sowie für Produkthaushalte und stellt dabei sicher, dass die Anforderungen der Finanzstatistik einschließlich der der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen berücksichtigt werden“ (§ 49a Abs. 1 Satz 1 und 2 HGrG). Die erarbeiteten Standards werden durch die Verwaltungsvorschriften von Bund und Ländern umgesetzt. Die Veröffentlichung erfolgt durch Bund und Länder separat. Die definierten Regeln, Verfahren und Strukturen sowie ergänzende Ausführungs- und Erläuterungsbestimmungen finden sich im Dokument „Standards staatlicher Doppik“ (Stand: 27.11.2019) sowie dem Standard zum „Verwaltungskontenrahmen“ (Stand: 27.11.2019). Hinzu kommen als Standard für den Produkthaushalt der „Integrierte Produktrahmen“ (Stand: 27.11.2019) sowie der „Funktionenplan“ (Stand: 27.11.2019) mit allgemeinen Vorschriften und Zuordnungshinweisen. Die Standards werden einmal jährlich überprüft (§ 49a Abs. 1 HGrG). Vgl. hierzu und zum Link der Dokumente BMF (2020b).
 
28
Vgl. ausführlich Stöhr (2014), S. 53. Dieser führt aus: „Mangels Verbindlichkeit können die Standards einerseits keine Gesetze im materiellen Sinne, also keine verbindlichen, abstrakt-generellen Regelungen sein, zu denen auch die sog. untergesetzlichen Rechtsnormen zählen. Der Einordnung als Verwaltungsvorschrift steht andererseits das Umsetzungsgebot des § 49a Abs. 1 Satz 4 HGrG entgegen. Damit drängt es sich auf, die vom Standardisierungsgremium erarbeiteten Standards als Entwürfe zu Verwaltungsvorschriften einzuordnen. Entwürfe aber vermögen keine rechtliche Bindungswirkung zu erzeugen“ (Stöhr (2014), S. 54). Vgl. auch Engels/Eibelshäuser (2010), S. 199; Häfner/Wissing/Quast (2014), S. 184; Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017a), B 991, Rn. 71.
 
29
Vgl. BT-Drucks. 16/12060, S. 21. Konkretisierungen ergeben sich etwa bei Finanzinstrumenten (Anwendung des strengen Niederstwertprinzips nach SsD (2019), Rn. 5.1.3., anstelle des gemilderten Niederstwertprinzips nach § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB), bei selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens (Aktivierungsverbot nach SsD (2019), Rn. 5.1.1., anstelle eines Wahlrechts nach § 248 Abs. 2 Satz 1 HGB), bei einem Disagio (Aktivierungspflicht für ein Disagio nach SsD (2019), Rn. 5.3., anstelle eines Wahlrechts nach § 250 Abs. 3 HGB), bei latenten Steuern (Aktivierungsverbot von aktiven latenten Steuern nach SsD (2019), Rn. 5.4., anstelle eines Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB), bei Pensionsrückstellungen (Passivierungspflicht für Versorgungsverpflichtungen aus Altzusagen nach SsD (2019), Rn. 5.7.2.1., anstelle eines Wahlrechts nach Art. 28 Abs. 1 Satz 1 EGHGB), bei Herstellungskosten (Einbeziehungsverbot von anteiligen Kosten der allgemeinen Verwaltung, Fremdkapitalzinsen und Aufwendungen für soziale Betriebseinrichtungen, für freiwillige soziale Leistungen und für die nach SsD (2019), Rn. 4.2.1., anstelle eines Wahlrechts nach § 255 Abs. 2 Satz 3 und Abs. 3 Satz 2 HGB), bei Abschreibungen (ausschließliche Zulässigkeit der linearen Abschreibung bei Vermögensgegenständen des Anlagevermögens nach SsD (2019), Rn. 4.2.3., anstelle der linearen, degressiven, leistungsabhängigen und progressiven Abschreibung nach § 253 Abs. 2 Satz 1 und 2 HGB), bei der Gliederung der Ergebnisrechnung (Anwendungspflicht des Gesamtkostenverfahrens nach SsD (2019), Rn. 2, anstelle eines Wahlrechts zwischen Gesamtkosten- und Umsatzkostenverfahren nach § 275 Abs. 1 Satz 1 HGB) und bei der Gliederung der Bilanz (zusätzliche Bilanzpositionen nach SsD (2019), Rn. 2 i.V. m. Anlage 1, im Vergleich zur Gliederung gemäß § 266 HGB). Vgl. ausführlich Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017a), B 991, Rn. 80–99. Nowak/Hahn/Lorenz sehen in der Einschränkung von Aktivierungswahlrechten die Verdeutlichung, dass „der Haushaltsgesetzgeber […] das streng objektivierte HGB […] weiter objektivieren will“ (Nowak/Hahn/Lorenz (2019), S. 447).
 
30
Vgl. SsD (2019), Rn. 5.1.2. Weitere Besonderheiten ergeben sich durch die Bundes- und Landesbetriebe bei Anteilen an verbundenen Unternehmen nach SsD (2019), Rn. 5.1.3.1., bei der Diskontierung von Pensionen- und Beihilfeverpflichtungen mit einem Refinanzierungszins, der die spezifischen Refinanzierungskonditionen der öffentlichen Verwaltung widerspiegelt, nach SsD (2019), Rn. 5.7.2.1., und bei den Verpflichtungen aus der Steuerverteilung und Finanzausgleichsbeziehungen nach SsD (2019), Rn. 5.7.2.3.7.
 
31
Vgl. BT-Drucks. 16/12060, S. 21; Ellerich (2012), S. 1133; Häfner/Wissing/Quast (2014), S. 185. „Besonderheiten der öffentlichen Haushaltswirtschaft werden durch die Unterscheidung von der privaten Erwerbswirtschaft bestimmt. Besonderheiten sind demnach solche Sachverhalte, die bei privaten Unternehmen (Kapitalgesellschaften) typischerweise nicht vorkommen“ (Jell/Rüdinger (2014), S. 69). Ähnlich auch Eibelshäuser: Aber „[b]esondere[r] verwaltungsspezifische[r] Bilanzierungsgrundsätze bedarf es nur dann, wenn sich die Bilanzierungsgrundsätze für privatwirtschaftliche Unternehmen nicht sinnvoll auf die Verhältnisse in der öffentlichen Verwaltung übertragen lassen“ (Eibelshäuser (2006), S. 618). Gleichzeitig kritisch Häfner/Wissing/Quast (2014), S. 185. Was allerdings unter den Besonderheiten der öffentlichen Haushaltswirtschaft zu verstehen ist, konkretisiert der Gesetzgeber nicht. Vgl. hierzu Eibelshäuser/Rüdinger (2011), IV. Teil 4, Rn. 37.
 
32
Vgl. Häfner/Wissing/Quast (2014), S. 186; Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017a), B 991, Rn. 68; Jell/Rüdinger (2014), S. 66. Vereinfachungen ergeben sich z. B. bei der Saldierung von Pensionsverpflichtungen mit Planvermögen (Saldierungsverbot nach SsD (2019), Rn. 5.7.2.1., anstelle eines Saldierungsgebots nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB), bei der erstmaligen Bewertung von Sachanlagevermögen (Relevanz des Werts am Tag der Inaugenscheinnahme nach SsD (2019), Rn. 5.1.2., anstelle des Stichtagsprinzip nach § 252 Abs. 1 Nr. 3 HGB) und bei Aufgriffsgrenzen in der Eröffnungsbilanz (Unwesentlichkeit bei Gegenständen mit Wert unter 5.000 Euro bzw. bei Gruppen unter 50.000 Euro). Vgl. ausführlich Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017a), B 991, Rn. 114.
 
33
Vgl. BT-Drucks. 16/12060, S. 24. „Aus dem Entwurfscharakter der durch das Bund-Länder-Gremium verabschiedeten Standards folgt, dass die betreffenden Stellen der Länder frei darüber entscheiden, ob und wenn ja in welchem Umfang sie diese Entwürfe akzeptieren und in Verwaltungsvorschriften transformieren. Sie können also auch aus Gründen fehlender Zweckmäßigkeit oder Sinnhaftigkeit eine Umsetzung in Verwaltungsvorschriften unterlassen“ (Stöhr (2014), S. 56). Eine Umsetzung in Landesrecht und damit ihre Verbindlichkeit wird vom Gesetzgeber aber erwartet. Vgl. hierzu BT-Drucks. 16/12060, S. 24; Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017a), B 991, Rn. 71; Eibelshäuser/Rüdinger (2011), IV. Teil 4, Rn. 49; Häfner/Wissing/Quast (2014), S. 184. Das Land Hessen bspw. hat die Standards, die den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entsprechen, in sein Kontierungshandbuch übernommen. Vgl. hierzu Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017a), B 991, Rn. 77.
 
34
Vgl. Böcking (2013), S. 53; Böcking/Dutzi (2008), S. 415–425; Böcking/Dutzi (2009), S. 36–39; Thieme (2008), S. 440 f.; Weyland/Nowak (2016), S. 561.Während z. B. Hamburg bei der Abschlusserstellung neben den handelsrechtlichen Vorschriften auch die IFRS und Sondervorschriften des Instituts der Wirtschaftsprüfer e. V. (IDW) verwendet, orientiert sich Hessen „stringent an den kaufmännischen Regeln des HGB“ (Nowak (2013), S. 366).
 
35
Vgl. Blab (2014), S. 119 f. Vgl. auch Mühlenkamp/Glöckner (2010), S. 483–500; Vogelpoth/Poullie (2007), S. 517–525; Ellerich (2009b), S. 619–625. Vgl. zum Einfluss des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes auf die Rechnungslegung der Kommunen Ellerich/Radde (2009), S. 780–786; Müller/Weller (2008), S. 294–299; Papenfuß/Schmidt (2012), S. 2585–2591; Hauptmann/Nowak (2008), S. 426–436; Vogelpoth/Poullie/Voß (2009), S. 83–89.
 
36
Vgl. Wirtz (2010), S. 13; Blab (2014), S. 116.
 
37
Vgl. Wirtz (2010), S. 15; Adam (2019), S. 444.
 
38
Diese Diskussion wird vor allem auf internationaler Ebene geführt. Vgl. Monsen (2006), S. 39. Ähnlich auch für Deutschland Bundesrechnungshof (2014), S. 14.
 
39
Vgl. hierzu Frintrup/Hilgers (2018), S. 1100; OECD (2017), S. 13. Die Daten basieren auf einer im Jahr 2017 von der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) durchgeführten Studie mit Anpassungen von Frintrup/Hilgers. Für eine ältere Studie aus dem Jahr 2012 vgl. EY (2012), S. 20 f. Nach der OECD-Studie aus dem Jahr 2017 wenden 73 % der OECD-Länder die Doppik an, 18 % die Kameralistik und 9 % ein Mischsystem. Vgl. hierzu OECD (2017), S. 13. In einer weltweiten Studie der International Federation of Accountants (IFAC) und dem Chartered Institute of Public Finance and Accountancy (CIPFA) aus dem Jahr 2018 wenden von den 150 erfassten Ländern bzw. Hoheitsgewalten 25 % ein doppisches Rechnungswesen, 30 % die Kameralistik und 45 % ein Mischsystem an. Vgl. ausführlich IFAC/CIPFA (2018), S. 2.
 
40
Vgl. Frintrup/Hilgers (2018), S. 1100 f.; Gerhards (2017), S. 497; Makaronidis (2015), S. S4; Budäus/Burth/Hilgers (2013a), S. 290.
 
41
Böcking/Koch (2014), S. 167. Vgl. auch Böcking (2013), S. 54; Müller-Marqués Berger/Heiling/Braun (2013), S. 96 f.; Budäus/Burth/Hilgers (2013b), S. 11 f.; Frintrup/Hilgers (2018), S. 1099; Adam (2019), S. 452; Gerhards (2015), S. 319; Gerhards (2017), S. 496; Haller/Blab (2009), S. 441–465.
 
42
Eigene Darstellung in Anlehnung an Frintrup/Hilgers (2018), S. 1100. Das Vereinigte Königreich (UK) ist am 31.01.2020 aus der Europäischen Union (EU) ausgetreten.
 
43
Vgl. Budäus/Behm/Adam (2005), S. 52. Zu den unterschiedlichen Bilanzierungsvarianten innerhalb anderer Staaten vgl. Frintrup/Hilgers (2018), S. 1100 f.; Gerhards (2017), S. 497; Makaronidis (2015), S. S4; Budäus/Burth/Hilgers (2013a), S. 290.
 
44
Vgl. Adam (2019), S. 452 (auch Zitat). Vgl. auch Böcking/Koch (2014), S. 169; Frintrup/Hilgers (2018), S. 1100.
 
45
Vgl. Nowak (2019), S. 160; Adam (2019), S. 444.
 
46
Vgl. Eulner (2019), S. 832; Brinkhaus (2015), S. S9. Das Reformprojekt basiert auf der EU-Richtlinie 2011/85 vom 08.11.2011 über die Anforderungen an die haushaltspolitischen Rahmen der Mitgliedstaaten. Sie ist die Reaktion auf die Finanz- und Schuldenkrise und gehört zur sog. Six-Pack-Gesetzgebung. Gemäß Art. 3 der Richtlinie haben die Mitgliedstaaten „über Systeme des öffentlichen Rechnungswesens [zu verfügen], die sämtliche Teilsektoren des Staates umfassend und kohärent abdecken und die zur Erhebung von periodengerechten Daten im Hinblick auf die Vorbereitung von Daten nach dem ESVG-95-Standard erforderlichen Informationen liefern“ (Richtlinie 2011/85/EU, S. 44). Vgl. auch Nowak (2019), S. 160; Frintrup/Hilgers (2018), S. 1099; Lorson/Haustein (2017), S. M4.
 
47
Vgl. Adam (2019), S. 444; Weyland/Nowak (2016), S. 562.
 
48
Europäische Kommission (2013), S. 4.
 
49
Europäische Kommission (2013), S. 4 (beide Zitate).
 
50
Vgl. Europäische Kommission (2013), S. 4; Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017b), B 992, Rn. 34 f.
 
51
Europäische Kommission (2013), S. 4.
 
52
Vgl. Nowak (2019), S. 161; Adam (2019), S. 444; Frintrup/Hilgers (2018), S. 1101.
 
53
Vgl. Böcking/Koch (2014), S. 174; Frintrup/Hilgers (2018), S. 1101 f. Vgl. ausführlich zu den IPSAS Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017b), B 992, Rn. 41–106. Die IPSAS werden bspw. auch in Brasilien, Costa Rica, Japan, Neuseeland, Österreich, Peru, Spanien, der Schweiz, Vietnam, von der Europäischen Kommission, der OECD und den Vereinten Nationen angewandt. Vgl. hierzu IPSASB (2016), S. 1. Parallel unterstützt die Europäische Kommission die Länder finanziell, die die IPSAS bereits freiwillig anwenden, um eine spätere EPSAS-Einführung zu erleichtern. Hierzu zählen bspw. Malta, Österreich, Portugal und Ungarn. Vgl. hierzu Frintrup/Hilgers (2018), S. 1102. Kritisch hierzu Weyland/Nowak (2016), S. 562. Eine im Jahr 2016 auf nationaler Ebene durchgeführte Studie von Wüstemann/Wüstemann/Conrath-Hargreaves kommt zu dem Ergebnis, dass sich kein Teilnehmer vorstellen konnte, die IPSAS freiwillig anzuwenden. Vgl. hierzu Wüstemann/Wüstemann/Conrath-Hargreaves (2016), S. 1035.
 
54
Vgl. Europäische Kommission (2013), S. 9.
 
55
Vgl. z. B. Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017b), B 992, Rn. 105; Rechnungshöfe des Bundes und der Länder (2015), S. 2; Nowak (2019), S. 162. Frintrup/Hilgers konstatieren, dass „es sich bei den IPSAS doch um reine Rechnungslegungsstandards [handele], die nicht notwendigerweise die Haushaltssteuerung adressieren und damit politisches Handeln und (Austeritäts-)Steuerung motivieren können“ (Frintrup/Hilgers (2018), S. 1105).
 
56
Vgl. zur Vorgehensweise auch Sossong (2014), S. 1 f.
 
57
Vgl. stellvertretend Moxter (1962), S. 3 f.
 
58
Vgl. Schneider (1997), S. 44; Nowak (2019), S. 161.
 
59
Nowak (2019), S. 161. Vgl. auch Weyland/Nowak (2016), S. 566. Für Nowak stellt ein solches Rechnungslegungssystem das optimale Zusammenspiel zwischen Haushaltsplanung, Haushaltsrechnung und Finanzstatistik dar. Vgl. hierzu Nowak (2019), S. 161.
 
60
Vgl. z. B. Nowak/Ranscht-Ostwald/Schmitz (2017a), B 991, Rn. 88–100; Gerhards (2015), S. 323 f.; Mülhaupt/Gornas (1973), S. 26–30.
 
61
Vgl. z. B. Diemer (1996), S. 92; Hennies (2005), S. 12; Nowak (2013), S. 370; Brixner (2005), S. 186; Wirtz (2010), S. 171; Arbeitskreis „Integrierte Verbundrechnung“ (2005), S. 888; Budäus (2005), S. 616; Eibelshäuser (2006), S. 619 f.; Glöckner (2014), S. 474; Mühlenkamp/Glöckner (2010), S. 485.
 
62
Vgl. z. B. Eichhorn (1987), S. 53–59; Oettle (1969), S. 335–338; Loitz (1999), S. 2129; Körner/Meidel (2003), S. 18; Engels/Eibelshäuser (2010), S. 125.
 
63
Sossong (2014), S. 2.
 
64
Vgl. Hommel (1992), S. 11.
 
65
Vgl. stellvertretend Engels/Eibelshäuser (2010), S. 123; Eibelshäuser (2006), S. 619.
 
66
Vgl. Monsen (2006), S. 39.
 
67
Vgl. Viehweger (2007), S. 193 f.
 
68
Vgl. Blab (2014), S. 17.
 
69
Sossong (2014), S. 62.
 
70
Vgl. Badura (2015), S. 371 f.
 
71
Vgl. Eichhorn (2001), S. 46; Eichhorn (2003b), S. 1166 f.
 
72
Vgl. Brede (1989), Sp. 1868; Brede (2005), S. 16 f.; Eichhorn (1984), S. 247 f.; Mülhaupt (1987), S. 140; Blab (2014), S. 107.
 
73
Vgl. z. B. Heiling/Wirtz (2009), S. 826; Lüder (2009), S. 570 f.
 
Metadaten
Titel
Einleitung
verfasst von
Theresa Ummenhofer
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-33215-0_1