2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung
Erschienen in: Theorie des Irregulären
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die Beschäftigung mit den Phänomenen und Auswirkungen Irregulärer Kräfte ist nicht neul T.E. Lawrence sprach gar von einer „Wissenschaft der Irregulären Kriegführung“
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Beiseinen Betrachtungen bezog er sich auf seine Erfahrungen
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aus dem Aufstand der arabischen Völker gegen das Osmanische Reich
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und hatte somit einen starken Fokus auf genau diesen Konflikt. Doch die Erkenntnisse reichen viel weiter zurück. Der Kampf von Irregulären gegen staatliche Akteure in Uniform ist so alt wie die Versuche, zentralstaatliche Herrschaft zu errichten
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, und so alt wie die Geschichte selbst.
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Auch wenn diese Art der Kriegführung erst relativ spät theoretisch und konzeptionell erfasst und beschrieben wurde, stellen seine Erscheinungen grundsätzlich keine „Neuen Kriege“
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, dar, wie auch der irreguläre Kampf nicht neu ist
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; doch die Tatsache der heutigen Aktualität lässt annehmen, dass die strategische, taktische und theoretische Entwicklung der Phänomene neue Impulse erhalten wird.
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Kitson hat bereits in den 1970er Jahren auf den Gegensatz hingewiesen, dass der Irreguläre Kampf zum einen als eine traditionelle Konfliktform beschrieben wird, zum anderen aber im selben Zusammenhang von moderner Kriegführung
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und modernem Kleinkrieg
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gesprochen wird Möglicherweise verstellen die unterschiedlichen Betrachtungen und Fokussierungen verschiedener Autoren, die aus Ihrer Sicht zu unterschiedlichen Begriffen und Ergebnissen kommen, auch den Blick auf das Grundsätzliche, das Bleibende und Immergültige. Nicht zuletzt der Dritte Golfkrieg (2003) hat gezeigt, dass Irreguläre Kräfte entscheidenden Einfluss auf einen „Krieg“ oder—an diesem Beispiel zu sehen — auf eine Nachkriegsordnung haben können.