2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung
verfasst von : Hubert Heinelt, Angelika Vetter
Erschienen in: Lokale Politikforschung heute
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Betrachtet man die lokale Politikforschung in Deutschland, wie sie sich im Arbeitskreis „Lokale Politikforschung“ (LoPoFo) innerhalb der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) formiert,
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so zeichnet sie sich seit der Gründung dieses Diskussionszusammenhangs im Jahr 1972 dadurch aus, dass sie statt einer thematischen Kontinuität der Debatten durch verschiedene Themenkonjunkturen geprägt worden ist (vgl. dazu und Zum Folgenden
Heinelt/Mayer 2001
;
Heinelt/Mayer 2003
). Dadurch ist es der loka len Politikforschung gelungen, Beiträge zu jeweils ak tuellen wissenschaftlichen und politischen Debatten zu leisten sowie jeweils neue Mitglie der bzw. Teilnehmer an Tagungen und für zahlreiche Publikationen zu gewinnen. Die Prägung durch Themenkonjunkturen ist nicht zuletzt auch Ausdruck des weitgefassten Gegenstandsbereichs. Denn nach dem Diktum des Gründungsvaters des Arbeitsk reises „Lokale Politikforschung“, Rolf-Richard Grauhan’s (1975: 12), „die lokale Politik aus dem Ghetto des kommunalpolitischen Systems“ zu befreien, bezieht sich die lokale Politikforschung auf lokale Politik im Sinne der Herstellung und Durchsetzung gesellschaftlich verbindlicher Entscheidungen in einem physisch-ortsgebundenen und sozialraumbezogenen Interaktionssystem (
vgl. Heinelt/Wollmann 1991: 9 f.
). Damit hat die lokale Politikforschung einen relativ klar mit dem staatsrechtlichen Gemeindebegriff absteckbaren Gegenstandsbereich aufgegeben und sich statt dessen Stadtpolitik in einem über die Kommunalpolitik hinausgehenden Sinne zugewendet (
vgl. Blanke/Benzler 1991: 10 f.
).