2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung
verfasst von : Irena Medjedović, Andreas Witzel
Erschienen in: Wiederverwendung qualitativer Daten
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Im Bereich der quantitativ orientierten Sozialwissenschaften liegen vielfältige Erfahrungen mit Re- und Sekundäranalysen vor, beispielsweise mit großen, inzwischen auch von vielen Forscherinnen und Forschern genutzten komparativen Studien, sei es im Nationen- oder im Zeitvergleich (Allbus, Eurobarometer, Values Studien, European Social Survey etc). Insbesondere das
Datenarchiv für Sozialwissenschaften der GESIS
(vormals:
Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung
) in Köln unterstützt und fördert diese Tradition der sozialwissenschaftlichen und multidisziplinären Forschung seit mittlerweile 50 Jahren durch die Bereitstellung sekundärer Nutzungsmöglichkeiten von bereits erhobenem Datenmaterial. Für die Sekundärnutzung oft einzigartiger und reichhaltiger Daten qualitativer Studien fehlen hingegen weitgehend sowohl eine Forschungskultur, die Organisation eines nutzerorientierten Datenservices als auch die wissenschaftliche Befassung mit den Möglichkeiten und Grenzen der Wiederverwendung und Neubearbeitung von bereits erhobenen qualitativen Informationen. Diese Mängel überraschen angesichts des Bedeutungszuwachses qualitativer Methoden seit den 1970er Jahren, denn seitdem ist der Umfang der produzierten sozialwissenschaftlichen Daten gestiegen und die rasch voranschreitende Verbreitung der EDV in der Wissenschaft sowie die zunehmende Entwicklung qualitativer Analyseprogramme erleichtern zusammen mit geeigneten Service-Leistungen vielseitige Formen der Sekundärnutzung für potentielle Nutzer/innen in Forschung und Lehre.