2007 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung
Erschienen in: Reform autoritärer Herrschaft in Nordafrika
Verlag: DUV
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Am Ausgangspunkt der vorliegenden Studie stand die Feststellung, dass die Staatsführungen in Algerien, Tunesien und Marokko seit dem Ende der 1980er Jahre eine Vielzahl von Verfassungs- und Wahlrechtsreformen vorgenommen haben. Dabei fielen die offenkundigen Parallelen ins Auge, die zwischen den drei Staaten in Bezug auf die zeitliche Häufung und die Stoßrichtung der vorgenommenen Reformen bestanden. Es lag nahe, diese Veränderungen mit der tief greifenden,sozial, wirtschaftlich und politisch bedingten „Krise des Autoritarismus“ ((Faath 1995a: 17; vgl. dies. 2003b) in Verbindung zu bringen,in die die Staatsführungen in Algerien, Tunesien und Marokko in den 1980er Jahren geraten waren. Im weiteren Forschungsprozess wurden die Verfassungs- und Wahlrechtsreformen daher als Teil einer umfassenden Reformstrategie gewertet, mittels derer die bestehenden autoritären Systeme in den drei Maghreb-Staaten stabilisiert werden sollten.Es schien vor allem ergiebig danach zu fragen, ob die Staatsführungen die institutionellen Modifikationen seit dem Ende der 1980er Jahre mit Blick auf einzelne identifizierbare Reformziele vorgenommen hatten. Aus der Dynamik dieser Reformziele, so die Hypothese, sollten sich die Abfolge, die innere Logik und die Ausprägung der institutionellen Reformen erklären lassen. Um diesen Zusammenhang zu erhellen, unternimmt die vorliegende Studie im Kern einen deskriptiv-analytischen Vergleich der Verfassungs- und Wahlrechtsentwicklung in Algerien, Tunesien und Marokko seit dem Ende der 1980er Jahre.