1. Einleitung

Die Automobilindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen durch den Strukturwandel und die zunehmende Globalisierung. Ein zentrales Thema ist die Sicherstellung der Qualität und Konformität der zugekauften externen Ressourcen, die einen großen Anteil an der Wertschöpfung ausmachen. Das Lieferantenqualitätsmanagement (SCQM) spielt dabei eine entscheidende Rolle, um den Anforderungen der Märkte, Kunden und Behörden gerecht zu werden. Der Beitrag untersucht die aktuellen Trends und Herausforderungen, die durch wirtschaftliche Krisen, regulatorische Anforderungen und technologische Innovationen geprägt sind. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung eines generischen, risikoorientierten Prozessmodells, das sich in bestehende oder neu zu gestaltende prozessorientierte Organisationen integrieren lässt. Dieses Modell differenziert klar zwischen den Prozessen der 2nd line (Governance) und der 1st line (operative Umsetzung) und basiert auf dem Deming-Kreis nach Plan-Do-Check-Act. Es bietet eine transparente und anschauliche Darstellung der Schnittstellen und Wechselwirkungen zwischen den Prozessen des QM-Systems, des SCQM und den wertschöpfenden Kernprozessen. Ergänzend wird ein Methodenkoffer vorgestellt, der etablierte und standardisierte Methoden für das operative SCQM auflistet. Der Beitrag zeigt auf, wie durch die Anwendung dieses Modells und der Methoden die Qualitätssicherung in der Automobilindustrie gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gesichert werden kann.