Deutschland ist seit jeher Ziel von Migrationsbewegungen. Erst langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass Migration nur schlecht gesteuert werden kann und dass – angesichts des Ursprungs des Großteils des aktuellen Migrationsstroms aus zerfallenen und zerfallenden Staaten des Großraums Mittlerer Osten – die Rückkehrneigung der gegenwärtig in Deutschland eintreffenden Migranten noch schwächer ausgeprägt sein dürfte als die ihrer Vorgänger. Ob diese Menschen eine Lösung für den sich in verschiedenen Branchen und Regionen ankündigenden und teilweise bereits eingetretenen Fachkräftemangel sind, kann derzeit nicht seriös beurteilt werden. Erstens gibt es noch zu wenig Daten über das Sprach- und Ausbildungsniveau der Migranten, das angesichts eines Lebens in Not und auf der Flucht aber häufig unzulänglich sein dürfte. Zweitens wird nicht jeder Migrant seine berufliche Perspektive z. B. in der Altenpflege oder in Handwerksberufen in der entlegenen Provinz sehen. Sicher ist aber, dass die Migration zumindest eine große Chance ist, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Trotz dieser Entwicklung hat die Politik im Wesentlichen bislang nur bewirkt, dass sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Aufnahme einer Beschäftigung durch Migranten etwas verbessert haben. Im Wesentlichen beschränkt sich dies darauf, dass Asylbewerber und Geduldete nunmehr schon drei Monate nach ihrer Einreise statt wie bisher nach neun bzw. zwölf Monaten einer Beschäftigung nachgehen dürfen.
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