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2016 | Buch

Einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakten

Zwischen Datenschutz und Gesundheitsschutz

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Über dieses Buch

Uwe K. Schneider untersucht den rechtlichen Rahmen einrichtungsübergreifender elektronischer Patientenakten, über die alle bereits erhobenen Gesundheitsdaten jederzeit am Ort der Behandlung verfügbar gemacht werden können. Er veranschaulicht diese Rahmenbedingungen anhand von Regelungsinstrumenten wie der Gewährung finanzieller Anreize für die Nutzung solcher Akten oder gar der Verpflichtung hierzu. Dabei bewegt der Autor sich im Spannungsfeld von Daten- und Gesundheitsschutz. Denn diese Akten bieten einerseits die Chance, Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung zu verbessern. Auf der anderen Seite existieren Risiken, wenn hierfür Patientendaten auf externen Servern vorgehalten und über elektronische Netze ausgetauscht werden. Es droht eine Verflüchtigung von Daten, Verantwortung und Vertrauen im Netz.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Datenschutz und Gesundheitsschutz sind zwei grundlegende Bestandteile der Wertordnung der deutschen Verfassung. Obgleich sich keiner der beiden Werte explizit im Grundgesetz findet, sind diese doch auf grundrechtliche Positionen gestützt. Der Schutz personenbezogener Daten folgt aus dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung (Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG). Das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG) fordert den Schutz der Gesundheit. Auch auf europäischer Ebene werden Daten- und Gesundheitsschutz im Rahmen der Europäischen Menschenrechtskonvention sowie der EU-Grundrechtecharta anerkannt.
Uwe Klaus Schneider
2. Medizinische, technische, wirtschaftliche und rechtliche Grundlagen
Zusammenfassung
Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakten (eEPAn). Diese sind trotz mancher Gemeinsamkeiten von institutionellen elektronischen Patientenakten (iEPAn) zu unterscheiden.
Hinsichtlich beider Aktenarten konzentriert sich die vorliegende Abgrenzung auf die elektronische Variante. Denn elektronische Datenverarbeitung ist heute in der medizinischen Dokumentation zum Standard geworden und sie wird dies zunehmend auch im Bereich der medizinischen Kommunikation.
Uwe Klaus Schneider
3. Verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen
Zusammenfassung
Im Anschluss an die Klärung der faktischen Grundlagen einrichtungsübergreifender elektronischer Patientenakten und einem groben Überblick über die derzeitigen einfachgesetzlichen Regelungen hierzu stellt sich nun die Frage nach den verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen von eEPA-Systemen. Insbesondere wird dabei zu untersuchen sein, inwieweit eventuelle künftige Rechtsnormen, die den Datenumgang, insbesondere den Datenaustausch, über eine eEPA unabhängig vom Willen des betroffenen Patienten erlauben, mit den Grundrechten des GG in Einklang zu bringen wären.
Uwe Klaus Schneider
4. Europarechtliche Rahmenbedingungen
Zusammenfassung
Zu allen in der vorangegangenen Grundlegung nach deutschem Verfassungsrecht genannten Grundrechten gibt es Parallelen im internationalen, insbesondere europäischen Recht sowie in den Verfassungen anderer, vor allem europäischer Staaten. Dies gilt sowohl für den Schutz personenbezogener Daten als Ausprägung des Persönlichkeitsrechts und maßgebliches Freiheitsrecht der Patienten wie auch für die möglicherweise zu dessen Einschränkung heranziehbaren Grundrechte auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Gesundheit) sowie teils auch auf Berufs- bzw. unternehmerische Freiheit und auf Wissenschaftsfreiheit. Ansätze zu einem entsprechenden Schutz finden sich schon in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AMRE) durch die Vereinten Nationen.
Uwe Klaus Schneider
5. Zusammenfassung
Zusammenfassung
1. Den Gegenstand der vorliegenden Untersuchung bilden einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakten (eEPAn). Im Gegensatz zu einer institutionellen elektronischen Patientenakte (iEPA) ist eine eEPA auf die umfassendere Sammlung der Gesundheitsdaten eines Patienten aus unterschiedlichen Behandlungseinrichtungen angelegt. Auf diese einrichtungsübergreifende Dokumentation werden verschiedenen Angehörigen von Heilberufen Zugriffsrechte eingeräumt, so dass diese über Computernetze Patientendaten eintragen, mittels automatisierter Abrufverfahren aber auch lesen können, ohne dass jeweils eine Anfrage bei einer Vielzahl anderer behandelnder Leistungserbringer notwendig wäre.
Uwe Klaus Schneider
Backmatter
Metadaten
Titel
Einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakten
verfasst von
Uwe Klaus Schneider
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-11597-5
Print ISBN
978-3-658-11596-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11597-5