Warum kämpfen Soldatinnen und Soldaten? Diesen Fragen widmet sich der Zweig der militärsoziologischen Forschung, der sich mit Einsatzmotivation und Kampfmoral befasst. Der Artikel beleuchtet die Relevanz der Thematik und diskutiert verschiedene Begriffsbestimmungen soldatischer Motivation. Der sich anschließende Überblick über die empirische Forschung arbeitet entlang der wegweisenden Studien den Gegensatz von social cohesion, task cohesion und latenter Ideologie heraus. Die Relevanz dieser Konzepte beschränkt sich nicht auf ihre empirische Evidenz, wie die Darstellung wissenschaftsinterner, militärischer und militärpolitischer Kontroversen zeigt. Vielmehr gehen damit unterschiedliche Auffassungen der soldatischen Identität und der militärischen Organisation einher. Abschließend verweist der Beitrag auf Lücken der militärsoziologischen Forschung und regt einen stärkeren Bezug zur Gewaltsoziologie an.
Anzeige
Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu Ihrer Lizenz zu erhalten.
In der Bundeswehr führte beispielsweise das Dezernat Organisationspsychologie im Streitkräfteamt regelmäßig Befragungen einsatzerfahrener Soldaten und Soldatinnen (die so genannten BES) durch, deren Daten und Befunde weder zur weiteren internen oder externen wissenschaftlichen Verwendung noch der interessierten Öffentlichkeit oder den befragten Militärangehörigen zur Verfügung standen.