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02.02.2023 | Elektrifizierung | Fahrbericht + Test | Online-Artikel

Auftakt für Opels neue Submarke GSe

verfasst von: Sven Eisenkrämer

3:30 Min. Lesedauer

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Opel bringt die Submarke Grand Sport Electric, GSe, auf die Straße. Die ersten beiden Baureihen mit elektrifizierten Top-Modellen sind Grandland und Astra. Wir sind die Modelle schon gefahren und wurden vor allem von einem überrascht.

Das SUV Opel Grandland kommt äußerlich zwar mit dem modernen Markengesicht daher, doch an der inneren Ausstattung rund ums Infotainmentsystem und den Instrumenten erkennt man sofort, dass er noch aus der älteren der aktuell verfügbaren Fahrzeuggeneration des Rüsselsheimer Autobauers stammt. Umso interessanter ist die Entscheidung von Opel, diesem Grandland ein neues Top-Modell zu spendieren, das die neue sportliche Submarke GSe anführen wird. Angekündigt im Oktober 2022 (wir berichteten), ist der Plug-in-Hybrid im Januar in den Verkauf gestartet, genau wie der Astra GSe. Im Frühjahr soll der Astra Sports Tourer GSe, die Kombi-Variante, folgen. springerprofessional.de und ATZ/MTZ konnten den Grandland GSe – genau wie den Astra GSe – nun erstmals auf der Straße bewegen.

Grandland GSe: Ein anderes, besseres Auto

Ohne zu übertreiben lässt sich festhalten, dass der Grandland GSe ein anderes, deutlich besseres Auto ist, als sein Bruder aus der bisherigen Modellpalette. Das liegt auch, aber nicht nur an den 221 kW (300 PS) Systemleistung, die aus einem 1,6-l-Turbo-Ottomotor (147 kW) und einem Dual-E-Motor-System (81,2 kW Vorderachse, 83 kW Hinterachse) zusammenkommen. Gespeist aus einer 14,2 kWh fassenden Hochvoltbatterie, geben sie für sportliche Ansprüche den zusätzlichen Vortrieb an beiden Achsen. 520 Nm maximales Drehmoment und 6,1 s für die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h klingen vor allem für Grandland-Kenner, die angestrengte Motorengeräusche allzu gut kennen dürften, fast schon illusorisch. Und doch ist das für eine echte Sportversion des SUV auch irgendwie das Mindeste. Auch die drei Aggregate haben genug zu tun, wenn es entsprechend zügig vorwärts gehen soll. 

Für den wirklich überraschend agilen Fahrspaß sorgt allerdings noch mehr die für den GSe angepasste Chassis-Konfiguration. Allem voran die agilere Abstimmung von Lenkung, Bremsen und Federung. Das Fahrwerk kommt mit einer frequenzselektiven Dämpfung daher und sorgt für den großen Unterschied auf der Straße. Die FSD-Dämpfer von Koni reagieren verständlicherweise zwar nicht so herausstechend wie ein voll-adaptives Fahrwerk aus dem Premium-Segment, aber sie sorgen dennoch für ein deutlich komfortableres und gleichzeitig präziseres Handling. Für den Fahrer unangenehme Unebenheiten werden durch das zusätzliche Ventil im Dämpfer viel besser geschluckt als es die bisherigen Serienmodelle des Fahrzeugs konnten. Das funktioniert auch in schnelleren Kurven erstaunlich gut. 

Astra GSe: Weniger Unterschied, mehr Spaß in Kurven

Auch der Opel Astra GSe und Astra Sports Tourer GSe haben eine entsprechende Fahrwerksoptimierung mit der Koni-FSD-Technologie verpasst bekommen. Bei unserer Testfahrt konnten wir den Fünftürer ausprobieren, der als GSe mit 165 kW (225 PS) Systemleistung bestellbar ist. Basis ist ebenfalls ein 1,6-l-Turbo-Benziner, der hier 133 kW (180 PS) maximal liefert. Ergänzt durch einen Elektromotor mit 81,2 kW fällt die Astra-Konfiguration auf dem Papier also schwächer und ohne elektrischen Allradantrieb aus als beim SUV-GSe. Auch die Fahrbatterie des PHEV ist kleiner: 12,4 kWh Energiegehalt hat sie. 

Subjektiv jedoch steht der Astra GSe dem Grandland nicht in viel nach. Möchte man nicht gerade in viel schlechtere Wegstrecken eintauchen, sondern auf ordentlichen Asphaltstrecken sportlich unterwegs sein, macht die tiefere Bauart gefühlt mehr her als mit der erhöhten Sitzposition des Grandland. Ja, es fehlen ein paar kW und mit 360 Nm maximalem Drehmoment auch Anzugskraft im direkten Vergleich, aber der Astra kommt dafür logischerweise besser mit engen, schnellen Kurven zurecht. 

Fazit

Der Unterschied zum "herkömmlichen" Modell ist im Astra nicht so groß wie im Grandland. Im ersten Test gefällt uns der Astra GSe etwas besser als der Grandland GSe. Beide sorgen jedoch für ein Aha-Erlebnis als neue Topmodelle der Reihe und zeigen, dass Plug-in-Hybride auch in diesem Segment nicht nur für emissionsfreie Kurzstrecken zu gebrauchen sind, sondern Agilität der Autos auf eine andere Ebene heben können. 

Für eine vollumfassende Testbewertung reichen die kurzen Probefahrten, die wir absolvieren konnten, nicht aus, genauso sind eventuelle Unterschiede zwischen Astra Fünftürer und Kombi auf der Straße für uns noch offen. springerprofessional .de und ATZ/MTZ wollen die GSe-Modelle demnächst ausführlichen Tests unterziehen – wir berichten weiter. 

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