2007 | OriginalPaper | Buchkapitel
Elektrische Energieanwendung
Erschienen in: Vieweg Handbuch Elektrotechnik
Verlag: Vieweg+Teubner
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In elektrischen Wechsel- und Drehstromnetzen entsteht neben der Wirkleistung auch Blindleistung, die im Netz zwischen Verbraucher und Erzeuger hin und her pendelt. Der durch Blindleistung verursachte Strom belastet die Zuleitungen, erzeugt Spannungsfälle auf den Zuleitungen und Stromwärmeverluste. Es ist daher anzustreben, möglichst wenig umhervagabundierende Blindleistung auf dem Netz zu haben. Einige Verbraucher benötigen aber Blindleistung (Motore, Transformatoren, auch Leitungen). Deshalb muß versucht werden, diese Blindleistung am Ort des Bedarfs bereitzustellen, ohne die Zuleitungen damit zu belasten. Da die meisten Verbraucher induktive Blindleistung benötigen, bietet sich die kapazitive Kompensation dieser Blindleistung an. Für die Leistungen gelten folgende Gleichungen III.1 bis III.3:
III.1
$$ Wirkleistung P = S \cdot \cos \phi $$
III.2
$$ Blindleistung Q = S \cdot \sin \phi $$
III.3
$$ Blindleistung Q = P \cdot \tan \phi $$
Aus den Formeln ist ersichtlich, daß der Winkel
ϕ
(Leistungsfaktor cos
ϕ
) ein Maß für die Blindleistung ist. Der Winkel
ϕ
gibt eine Verschiebung zwischen Strom und Spannung wieder. Ist diese Verschiebung groß, wird im Netz viel Blindleistung benötigt. Es ist daher anzustreben, einen möglichst kleinen Winkel zwischen Strom und Spannung zu fahren. Da in den Netzen unterschiedliche Verbraucher verschiedene Lastwechsel aufweisen, verändert sich bei jedem Lastwechsel der Leistungsfaktor cos
ϕ
und somit auch der Winkel zwischen Strom und Spannung.