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25.10.2016 | Elektrofahrzeuge | Nachricht | Online-Artikel

Projekt Acar entwickelt modulares Elektroauto für Afrika

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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Um die ländliche Bevölkerung in Afrika mobil zu machen, hat die TUM ein geländegängiges E-Auto entwickelt. Es lässt sich mit Solarstrom aufladen und günstig je nach Einsatzgebiet mit Modulen umbauen.

Mit dem Projekt Acar der Technischen Universität München (TUM) soll Elektromobilität auch für die ländliche Bevölkerung in armen Regionen mit schlechter Infrastruktur nutzbar werden. Das Acar wurde von vier TUM-Lehrstühlen in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Deutschland und mehreren afrikanischen Ländern entwickelt. Der Freistaat Bayern hat das Konzept jetzt mit dem Bayerischen Staatspreis für Elektromobilität in der Kategorie Sustainable Product & Mobility Concepts ausgezeichnet.

Geländegängig und modular

Das Acar wurde in Hinblick auf die Mobilitätsprobleme der ländlichen Bevölkerung in abgelegenen Gegenden mit schlechter Infrastruktur, insbesondere in afrikanischen Ländern südlich der Sahara entwickelt. Erklärtes Ziel des interdisziplinären Forschungsteams ist es, ein Mobilitätskonzept anzubieten, das dazu beiträgt, die Landflucht in die Stadt zu vermeiden und ländliche Regionen selbstbestimmt zu stärken, erklärt die TUM.

Die Projektpartner möchten ein Fahrzeug mit verschiedenen Verwendungszwecken anbieten. Das 3,7 Meter lange, 1,5 Meter breite und 2,1 Meter hohe Acar ist geländegängig, kann mit Solarstrom geladen werden und ist vor allem modular aufgebaut. Mit unterschiedlichen Aufbauten kann es sowohl Personen als auch Lasten transportieren. Durch zusätzliche Module lässt sich das Auto darüber hinaus unter anderem als Werkzeug für den Ackerbau und als Energiequelle für andere Geräte nutzen. Die Fahrerkabine bietet zwei Sitzplätze, dahinter schließt sich eine Ladefläche an. Bei einem Leergewicht von 800 Kilogramm soll die Nutzlast bei einer Tonne liegen.

Aufgrund des modularen Aufbaus lässt das Basis-Fahrzeug zu vergleichsweise niedrigen Preisen anbieten, erklärt die TUM. Projektiert sind derzeit unter 10.000 Euro. Je nach gewünschtem Einsatzgebiet könnten die benötigten zusätzlichen Funktionsmodule erworben oder gemietet werden.

Auch die Produktion an lokale Bedingungen angepasst

Den Forschern war es wichtig, nicht nur die Nutzungsmöglichkeiten, sondern auch die Produktion des Fahrzeuges an die lokalen Gegebenheiten anzupassen. Das Acar soll vor Ort gefertigt werden und so lokale und eigenständige Wertschöpfungsprozesse ermöglichen. Um den unterschiedlichen Herausforderungen des Projekts zu begegnen, arbeiten an der TUM die Lehrstühle für Fahrzeugtechnik, Umformtechnik und Gießereiwesen, Industrial Design und Strategie und Organisation eng zusammen. Das Konzept des Fahrzeuges wurde gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern in Nigeria, Ghana, Kenia und Tansania entwickelt.

Mit Solarstrom aufladbar

Der Antrieb besteht aus zwei acht Kilowatt starken E-Motoren, die je an einer mit einem Differenzial versehenen Achse platziert sind. Die 20-kWh-Batterie ist zentral positioniert soll eine elektrische Reichweite von bis zu 80 Kilometer ermöglichen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 50 km/h. Die Energie für den Akku soll ein Solarpanel liefern.

Ein erster Prototyp des Fahrzeuges wurde im Frühjahr vorgestellt, derzeit werden die verschiedenen Komponenten erprobt. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse will das interdisziplinäre Team im Frühjahr 2017 einen zweiten Prototyp bauen. Das Projekt soll im September 2017 auf der IAA öffentlich vorgestellt werden.

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