Jeder achte Haushalt denkt einer aktuellen Umfrage zufolge über die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs nach. Hohe Kosten für Benzin und Diesel befördern den Trend.
Jeder achte Haushalt denkt aktuell über die Anschaffung eines E-Autos nach.
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Das Tanken ist in Deutschland derzeit deutlich teurer als vor dem Ukraine-Krieg. Was die Verbraucher belastet, begünstigt aber offenbar die Elektromobilität. Die hohen Kraftstoffpreise sollen dem E-Auto-Markt in Deutschland zusätzlich Schwung verleihen, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom nahelegt. Demnach bestehe aktuell in jedem achten Haushalt (12 %) die Überlegung, sich schon in den kommenden zwei Jahren ein Elektroauto anzuschaffen. Damit sei dieser Anteil gegenüber Januar 2022 – also der Zeit vor dem Krieg – weiter gestiegen, als es noch 10 % waren. Gefragt danach, ob die Überlegungen zur Anschaffung eines E-Autos in Zusammenhang mit den gestiegenen Benzinpreisen stünden, antworteten 8 % mit "Ja, voll und ganz". Bei 15 % stehe dies teilweise in Zusammenhang, bei 71 % habe die Überlegung bereits zuvor bestanden.
Wachstum bei Neuzulassungen
Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) gab es zum 1. Januar 2022 rund 618.500 zugelassene E-Autos in Deutschland mit ausschließlich elektrischer Energiequelle. Hinzu kämen 566.000 Plug-in-Hybride. Beides Zahlen sind zuletzt stark angestiegen. Insgesamt waren zum Stichtag 43,3 Mio. Pkw auf private Halter zugelassen.
Auch weltweit wachsen die Neuzulassungen von rein elektrischen Fahrzeugen (BEVs). Nach Angaben von PwC Autofacts und Strategy& habe sich das Wachstum bei den weltweiten Neuzulassungen von BEVs in 14 ausgewählten Märkten im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. Ein Großteil dieses Anstiegs gehe auf den chinesischen Markt zurück, wo zwei von drei aller weltweiten BEVs verkauft wurden. Aber auch in Europa und den USA hätten BEVs mit einem Anstieg um 55 beziehungsweise 100 % der Neuzulassungen im ersten Quartal deutlich zugelegt. BEVs deutscher OEMs hätten in China im ersten Quartal um 277 % zugenommen. Auch konnten deutsche Hersteller ihre BEV-Marktanteile in China von 2 auf 4 % verdoppeln.