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11.10.2017 | Elektromobilität | Nachricht | Online-Artikel

Daimler verspricht bis 2022 mindestens zehn Elektromodelle

verfasst von: Andreas Burkert

3:30 Min. Lesedauer

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Dem Diesel bleibt Daimler auch künftig treu. Doch der Elektromobilität widmet sich das Unternehmen nun mit großer Vehemenz. In wenigen Jahren soll es von jedem Modell von Mercedes-Benz auch eine Elektro-Version geben.

Innerhalb der kommenden fünf Jahre wird Daimler insgesamt mehr als zehn rein elektrisch angetriebene Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen. Das hat das Unternehmen mitgeteilt. Darüber hinaus soll das gesamte Mercedes-Benz Portfolio elektrifiziert werden, zu jeder Baureihe gibt es dann mindestens eine elektrifizierte Alternative. Laut Ola Källenius, seit Jahresanfang verantwortlich für die Konzernforschung der Daimler AG und die Entwicklung von Mercedes-Benz Cars, sollen dazu mehr als zehn Milliarden Euro in den Ausbau des EQ-Fahrzeugportfolios investiert werden.

Doch trotz des Bekenntnisses zur Elektromobilität hält Källenius den Verbrennungsmotor weiterhin für notwendig. Neben der Hybridisierung und dem Elektroantrieb mit Batterie oder Brennstoffzelle, "setzen wir auf hocheffiziente High-Tech-Verbrennungsmotoren", erzählt der 48-Jährige. Und selbst den Diesel-Antrieb will er nicht abschreiben. "Wir brauchen den Diesel weiterhin und werden auch in Zukunft die Weiterentwicklung vorantreiben. Er bietet Vorteile bei den CO2-Emissionen und ist im Güterverkehr sowie in zahlreichen Märkten, allen voran in Europa, aus gutem Grund weiterhin relevant."

Elektromobilität für den urbanen Verkehr

Für die Daimler-Marke Smart hingegen wird die Elektromobilität für das gesamte Modellprogramm verpflichtend. Bis 2020 soll die Umstellung aller Modelle in Europa und den USA komplett auf Elektroantrieb erfolgen. Während der fortwo electric drive bereits 2007 laut Daimler serienmäßig vom Band lief, bildet der Auftakt in die Elektrooffensive der EQC. Der SUV wird ab 2019 im Mercedes-Benz Werk Bremen produziert und Mitte des Jahres auf den Markt kommen. Mit dem Concept EQA soll später eine Kompaktklasse folgen – mit einem Elektromotor an der Vorder- und Hinterachse und einer Systemleistung von über 200 kW.

Einen Blick in die weitere Zukunft gibt die Studie smart vision EQ fortwo: Das autonom und elektrisch fahrende Fahrzeug steht für einen "individualisierten, hochflexiblen und hocheffizienten öffentlichen Nahverkehr", so Daimler. Im Fokus steht dabei das Geschäft mit dem Car-Sharing. Wohingegen die Langstrecken-Elektromobilität mit dem mit GLC F-CELL besetzt werden soll. Mit den zur IAA präsentierten Vorserienfahrzeug kommt in einem Elektromobil mit Brennstoffzelle eine Lithium-Ionen-Batterie als zusätzliche Energiequelle zum Einsatz. 

Der FUSO eCanter als Vorzeigeprojekt bei Nutzfahrzeugen

Diese kann extern, via Plug-in-Technik, geladen werden. Im Zusammenspiel treiben die beiden Energiequellen den Elektromotor an und bieten lokal emissionsfreies Fahrvergnügen. Neben der hohen Reichweite, sind vor allem die kurzen Betankungszeiten alltagstauglich. Das Fahrzeug bietet eine Leistung von 147 kW.

Im Segment der Nutzfahrzeuge plant Daimler mit dem FUSO eCanter, künftig den leichten Verteilerverkehr lokal emissionsfrei zu gestalten. Einsatzorte sind Europa, Asien und Amerika. In den USA arbeitet Daimler Trucks North America darüber hinaus an einem elektrischen Freightliner eCascadia für den schweren Verteilerverkehr. 2018 soll dem Unternehmen zufolge der erste batterieelektrische Stadtbus in Serie gehen. Und Mercedes-Benz Vans entwickelt rein elektrisch betriebene Vans der Baureihen Vito und Sprinter. Dabei stehe mit dem Logistikunternehmen Hermes bereits der erste Partner fest, heißt es.

Elektroautomobile und Ladesäulen

Neben der Elektrifizierung des Antriebsstrangs seiner Fahrzeuge will Mercedes-Benz die Marke EQ als ganzheitliches Ökosystem ausbauen. Also ein umfassendes Angebot rund um die Elektromobilität anbieten. "Dieses reicht von intelligenten Services über Energiespeicher für private und gewerbliche Kunden sowie Ladetechnologien bis hin zum nachhaltigen Recycling". Unter anderem will das Unternehmen mit dem Projekt "charge@Daimler" seine Aktivitäten zum Aufbau einer intelligenten Ladeinfrastruktur für alle eigenen Liegenschaften in Deutschland bündeln. 

Bereits heute stehen Mitarbeitern an Daimler Standorten in 24 Städten Deutschlands umfassende Ladelösungen zur Verfügung. Bis Ende 2018 wird sich das Netz auf mehr als 2000 Ladepunkte erhöhen.

Ferner ist die Daimler AG im Frühjahr 2017 als Lead-Investor bei dem amerikanischen Ladelösungsanbieter ChargePoint Inc. eingestiegen. Ziel dieser strategischen Beteiligung ist es, das Angebotsportfolio im Bereich intelligenter Ladelösungen deutlich auszubauen.

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