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21.08.2017 | Elektromobilität | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie der Online-Handel die Elektromobilität antreibt

verfasst von: Patrick Schäfer

2:30 Min. Lesedauer

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Der Anteil von Elektroautos ist in Deutschland immer noch verschwindend gering. Aber sie sind nur ein Teilaspekt des Verkehrswandels – vor allem der Wirtschaftsverkehr setzt auf Elektromobilität.

Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 auf eine Million E-Autos zu kommen, wird deutlich verfehlt werden. Trotzdem erfährt der elektrifizierte Verkehr einen Aufschwung, der über Umwege auch aus privater Hand kommt. Ausgerechnet der private Konsum könnte den Weg in die dringend geforderte ökologische Verkehrswende weisen.

Digitaler Handel fördert Elektromobilität

Immer mehr Menschen wohnen in Städten, denn diese versprechen besser bezahlte Arbeit. Zugleich erhöht sich in den prosperierenden Metropolen auch die Kaufkraft ihrer Bewohner. "Der Bedarf an Personen und Gütermobilität wächst. Aus logistischer Perspektive sind hier allen voran die zunehmenden E‐Commerce‐Aktivitäten der Privathaushalte zu nennen," heißt es im Buchkapitel Einsatzfelder von eLastenrädern im städtischen Wirtschaftsverkehr

Im Jahr 2020 rechnet man derzeit mit einem Volumen von fast vier Milliarden Paketen. Auch Lieferservices von Waren aller Art werden zunehmen. Einzelhandel und Industrie müssen sich umstellen und von Lagerhaltung auf Just-In-Time-Zustellung reagieren. Die wachsende Nachfrage nach immer kleinteiligeren Waren und Dienstleistungen macht den Online-Handel mit seiner nachgelagerten Distribution zum Treiber einer elektrifizierten Logistik. 

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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Mobilität 2.0 – Eine Systematisierung und sozial-räumliche Charakterisierung neuer Mobilitätsdienstleistungen

Die vorliegende Arbeit gibt einen systematischen Überblick über verschiedene neue und in den letzten Jahren stark gewachsene öffentliche Mobilitätsdienstleistungen. Zur Theoretisierung des damit verbundenen Wandels wird der Begriff Mobilität 2.0 eingeführt und diskutiert. 

Elektromobilität bietet besonders für den städtischen Bereich und den Transport von Waren und Gütern einige Vorteile. Elektrofahrzeuge stoßen auf der letzten Meile keine Schadstoffe aus und sind leise. Die Routen sind kurz und von Back-to-Base-Fahrten geprägt: Bei der Wiederkehr können sie gegebenenfalls wieder aufgeladen werden. 

Eine 2016 veröffentlichte ZF-Zukunftsstudie prognostizierte vor allem im innerstädtischen Logistikbereich bis 2030 einen enormen Zuwachs an elektrischen Leichtfahrzeugen. Inzwischen gibt es in Deutschland mehr batterieelektrischen Nutzfahrzeuge (eNFZ) als batterieelektrische Personenkraftwagen (ePKW). Das bekanntesten Beispiel ist sicher der Streetscooter von DHL.

Effizientere Belieferungsstragien durch Mikromobilität

Infrastrukturmaßnahmen wie City-Hubs gelten als ideale Voraussetzung, um multimodale Mobilität zu fördern und zu ermöglichen. Sie liegen als Umschlageplätze vor der Großstadt, um von dort die Distribution der Waren über elektrische Nutzfahrzeuge oder Lastenräder zu starten. Selbst Parkhäuser sollen als Hubs genutzt werden, um von dort die kleinteilige Lieferkette aufziehen. 

Die Elektromobilität stellt einen signifikanten Stellhebel bei der Gestaltung der City-Logistik der Zukunft dar und wird daher hierbei eine bedeutende Rolle übernehmen“, lautet eine Kernthese der Autoren des Artikels City-Logistik der Zukunft – im Spannungsfeld von Elektromobilität und Digitalisierung in der Wirtschaftsinformatik und Management 3/2017.

Durch die fortschreitende Digitalisierung wird auch die Just-in-Time-Lieferung an individuelle Orte immer wichtiger. Der Paketempfänger wird dadurch zum Teil der selbst initiierten Lieferkette. Für eine bedarfsgerechte und flexible Zustellung von Waren sind kleine und kleinste Elektromobile prädestiniert. Im Innenstadt-Bereich können auch elektrifizierte Lastenräder zum Einsatz kommen. Ein Projekt in Dortmund testet flexible und wendige Lastenräder mit Elektromotor für verschiedene Einsatzzwecke.

Elektromobiltät ist mehr als das E-Auto

Die genannten Beispiele zeigen, dass sich die Distribution zu einer multimodalen Mobilität hin entwickelt. Die diskutierten, ganzjährigen Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge – beispielsweise in Stuttgart ab 2018 – oder die angekündigten Verbote für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in Frankreich und England werden diesen Wandel sicherlich noch beschleunigen. Nachhaltig wird dieser Umschwung durch einen Mitnahmeeffekt: Wenn Liefer- und Kurierdienste zunehmend auf Elektromobilität setzen, ist davon auszugehen, dass dies auch die Kunden positiv beeinflusst, wenn es um die Beurteilung von Elektromobilität geht.

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