Zum Inhalt

IAV zeigt die neue Generation seines E-Antriebs

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Die E-Maschine hat eine Dauerleistung von 50 Kilowatt und eine Maximalleistung von 80 Kilowatt. 


Die IAV hat im Rahmen des Wiener Motorensymposiums mehrere Neuentwicklungen vorgestellt. Die gezeigte elektrische Antriebseinheit soll die Batteriereichweite um fünf bis zehn Prozent steigern und flexibel einsetzbar sein.

Der Engineering-Dienstleister IAV hat während des Wiener Motorensymposiums einige Neuerungen präsentiert. Darunter eine Abgasnachbehandlungsanlage mit neuartiger Topologie, ein hocheffizientes Hybridgetriebe und die neueste Generation der elektrischen IAV-Antriebseinheit für diverse Antriebsstrangkonfigurationen. IAV wolle die Entwicklung zum emissionsarmen bzw. emissionsfreien Fahren vorantreiben. "Unser Ziel ist eine Mobilität mit maximaler Effizienz bei minimalen Emissionen", sagt Kurt Blumenröder, Sprecher der IAV-Geschäftsführung. "Die Exponate in Wien zeigen, wie wir diesen Weg erfolgreich gehen können: durch weiter verbesserte konventionelle Antriebsstränge, mehr Hybridisierung und den langfristigen Umstieg auf E-Mobilität."

Modulare elektrische Antriebseinheit bis zur oberen Mittelklasse

Neben dem Energieverbrauch spielt bei elektrischen Antrieben auch der Fahrkomfort eine zentrale Rolle. Beide Aspekte verbinde die neueste Generation der modularen elektrischen Antriebseinheit von IAV. Ihr Planetengetriebe verfügt über maximal drei Gänge, so dass die unterschiedlichen Übersetzungsverhältnisse je nach Fahrsituation für maximale Effizienz oder eine hohe Steigfähigkeit sorgten. Die E-Maschine hat eine Dauerleistung von 50 Kilowatt und eine Maximalleistung von 80 Kilowatt. Sie erzeugt ein kontinuierliches Drehmoment von 150 Newtonmetern, das sich kurzzeitig bis auf 300 Newtonmeter steigern lässt. Die modulare elektrische Antriebseinheit steigere die Batteriereichweite um fünf bis zehn Prozent und sei flexibel einsetzbar, etwa als Hauptantrieb für batterieelektrische Fahrzeuge, für Brennstoffzellenfahrzeuge oder als Bestandteil von Plug-In-Hybriden. Ihre Leistung ist ausreichend für Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zur oberen Mittelklasse.

Abgasnachbehandlung mit neuer Topologie

Maximal 80 Milligramm Stickoxide dürfen Dieselmotoren gemäß EU6-Norm pro Kilometer noch ausstoßen – und das im Hinblick auf die schärfer werdenden RDE-Vorgaben unter allen denkbaren Randbedingungen. Das lasse sich nur mit modernen Ansätzen bei der Abgasnachbehandlung (ANB) erreichen. IAV präsentiert in Wien dazu Lösungen: Bei der motornahen Abgasnachbehandlung werden Katalysator (DOC) sowie die Kombination aus Dieselpartikelfilter und SCR-System (SCRF) vor dem Turbolader platziert. Beim Kaltstart und im Betrieb bei geringer Last erwärmen sich die Komponenten der ANB dadurch schneller beziehungsweise, beziehungsweise bleiben auf einer höheren Temperatur. So sei das Fahrzeug in allen Lagen emissionskonform. Neben dieser radikalen Lösung seien auch andere Topologien denkbar: Möglich ist, die ANB an ihrem angestammten Platz zu belassen und den Turbolader beim Kaltstart so lange mit einem Bypass zu umgehen, bis DOC und SCRF auf Betriebstemperatur sind. Durch solche alternativen Konzepte lasse sich die motornahe ANB optimal an das Fahrzeugportfolio eines Herstellers anpassen.

Rund 18 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch

Auch das neue neue Achtgang-Hybrid-Doppelkupplungsgetriebe von IAV wurde in Wien präsentiert. Die hohe Gangzahl garantiere eine optimale Kennfeldausnutzung, wenn der Verbrennungsmotor die Hauptantriebsquelle ist. Alleine dadurch sinke der Kraftstoffverbrauch im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) um 4,3 Prozent im Vergleich zu einem Sechsgang-Getriebe. Er sinke weiter, wenn die wirkungsgradoptimierte E-Maschine mit 30 Kilowatt Dauerleistung und maximal 300 Newtonmetern Drehmoment zum Einsatz kommt: Sie kann streckenweise den Antrieb komplett übernehmen und minimiere den Platzbedarf des gesamten Getriebes. Alleine durch die Hybridisierung sinkt nach Angaben des Herstellers der Kraftstoffverbrauch im NEFZ um 13,8 Prozent. In Summe ergeben die hohe Gangzahl und die Hybridisierung eine Reduzierung um bis zu 18,1 Prozent. Mit seinem maximalen Drehmoment von 450 Newtonmetern eignet sich das Achtgang-Hybrid-Doppelkupplungsgetriebe für den Einsatz in Fahrzeugen von der Kompakt- über die obere Mittelklasse bis hin zum SUV-Segment.

print
DRUCKEN

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

11. Internationale MTZ-Fachtagung Der Antrieb von morgen

  • Aktuell

Die flächendeckende Elektromobilität ist in naher Zukunft unrealistisch, so der Tenor auf der Fachkonferenz "Der Antrieb von morgen" in Frankfurt am Main. Die Effizienzsteigerung durch milde Hybridsierung ist naheliegend. Dass es bei der …

„Durch vollautomatisierte Fahrzeuge wird das Getriebe noch effizienter“

  • Titelthema

Elektrifizierung und Automatisierung machen auch vor dem Getriebe nicht halt. So kommen neue Hybridvarianten auf den Markt, und perspektivisch führen autonom fahrende Autos zu geringeren Belastungen im Antriebsstrang, sodass Getriebe kleiner …

    Bildnachweise
    IAV E-Antriebseinheit/© IAV, AVL List GmbH/© AVL List GmbH, dSpace, BorgWarner, Smalley, FEV, Xometry Europe GmbH/© Xometry Europe GmbH, The MathWorks Deutschland GmbH/© The MathWorks Deutschland GmbH, IPG Automotive GmbH/© IPG Automotive GmbH, HORIBA/© HORIBA, Outokumpu/© Outokumpu, Hioko/© Hioko, Head acoustics GmbH/© Head acoustics GmbH, Gentex GmbH/© Gentex GmbH, Ansys, Yokogawa GmbH/© Yokogawa GmbH, Softing Automotive Electronics GmbH/© Softing Automotive Electronics GmbH, measX GmbH & Co. KG