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25.10.2016 | Emerging Markets | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wissensnetzwerke pushen Patente

verfasst von: Andrea Amerland

2:30 Min. Lesedauer

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Die Zahl neu angemeldeter Patente ist ein Gradmesser für die Innovationskraft einer Wirtschaft und ein Indikator für erfolgreiche Forschung und Entwicklung. Warum Unternehmen dabei auf interdisziplinäre Wissensnetzwerke setzen sollten.

Deutsche Unternehmen liegen bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) im internationalen Vergleich unter den Top Ten. Das haben Forscher des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung ermitttelt. Deutschland belegt laut Studie "Internationale Wissensnetze" hinter den USA Rang acht. An der Spitze rangieren Israel, Japan und Finnland. 

Der Fahrzeugbau, die Elektrotechnik, der Maschinenbau, die Datenverarbeitung sowie die Bereiche Chemie, Gummi, Kunststoff und Kokerei sind für den Löwenateil der globalen FuE-Ausgaben verantwortlich. In Deutschland hat der deutsche Automobilbau dabei einen großen Vorsprung, während Elektrotechnik oder der Maschinenbau niedrigere FuE-Quoten aufweisen als in anderen traditionellen Industriestaaten.

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Risiko Innovationspartnerschaften

Auch wenn Deutschland nach der Einschätzung der IW-Experten bei den FuE-Aktivitäten sehr gut aufgestellt ist, sollte die Industrie ihr Engagement auf diesem Gebiet weiter ausbauen, in den Austausch zwischen Unternehmen aus verschiedenen Branchen intensivieren sowie die Zahl internationaler Kooperationen erhöhen. Doch die Beziehung zu Innovationspartnern ist potenziell schwierig, urteilen die Springer-Autoren Nils Urbach und Frederik Ahlemann:

Beziehungen zwischen Innovationspartnern sind in der Regel komplex und finden auf verschiedenen Ebenen statt. Da es üblicherweise um eine langfristige Zusammenarbeit geht, welche die Offenlegung bestehenden oder die Entwicklung neuen intellektuellen Eigentums (Intellectual Property, IP) implizieren kann, ist ein gegenseitiges Vertrauen erforderlich. Immerhin besteht das Risiko, dass sich eine Seite opportunistisch verhält und das gewonnene Wissen zum Nachteil der anderen Seite für sich nutzt", heißt es im Buchkapitel "Innovationen durch Netzwerke", Seite 82.

Und doch raten die Studienautoren der Hans-Böckler-Stiftung, die Potenziale von Innovationspartnerschaften in Europa mit folgenden Maßnahmen noch besser auszuschöpfen:

  • Impulse aus anderen Branchen nutzen
  • Mit steuerlicher FuE-Förderung KMU unterstürtzen
  • Internationale Kooperationen in Europa ausbauen
  • Wissensnetze innerhalb der bestehenden Verbindungen stärken
  • Anschluss halten, Wissensnetze in stark wachsende Märkte spannen 
  • Potenziale für europäische Wissensnetze ausschöpfen
  • Traditionelle Ressortgrenzen für interdisziplinäre Zusammenarbeit überwinden
  • Mehr für die Digitalisierung tun

Allianzen sind für alle Branchen relevant

Die meisten dieser Empfehlungen eignen sich für verschiedene Branchen, beispielsweise die Autoindustrie. Gerade dort kommen immer mehr Kerntechnologien aus anderen Industrien. "Für die Zukunft könnten dies bedeuten, dass Automobilhersteller zunehmend gezwungen sind, Kooperationen und Allianzen einzugehen, um schneller auf entsprechende Technologien und Know-how zugreifen zu können als im Vergleich zum Aufbau eigener Kompetenzen, um den Anschluss nicht zu verpassen und weiterhin innovativ bleiben zu können", schreiben die Springer-Autoren Oliver Gassmann und Martin A. Bader über das "Patentmanagement nach Branchen"

Fazit: Trotz der Risiken, die Innovationspartnerschaften bergen, sollten Unternehmen den Austausch zu anderen Firmen aus verschiedenen Branchen suchen und mehr internationale Kooperationen eingehen. Nur so kann der Innovationsvorsprung vieler Industriezweige gehalten werden.

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