2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Empirische Sozialforschung jenseits des Methodendualismus — einige Thesen
Erschienen in: Die Integration qualitativer und quantitativer Methoden in der empirischen Sozialforschung
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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In diesem Abschlusskapitel sollen die wesentlichen Argumente noch einmal thesenhaft zusammengefasst und einige weiterführende wissenschaftspolitische Konsequenzen angedeutet werden: So hat sich im Gang der Untersuchung
erstens
gezeigt, dass der Methodendualismus in der empirischen Sozialforschung nicht nur ein Resultat wissenschaftspolitischer Entwicklungen ist, sondern sich auch verstehen lässt als Folge inhaltlicher Anforderungen des Gegenstandsbereichs, die sich der Existenz von Strukturen mit raum-zeitlich begrenzter Geltungsreichweite verdanken. Strukturen begrenzter Reichweite, so die
zweite These
, bewirken die Existenz bestimmter sozialer Phänomene, die sich nur mit quantitativen Verfahren untersuchen lassen, bringen aber auch solche sozialen Sachverhalte hervor, deren Beschreibung unbedingt qualitative Verfahren erfordern.
Drittens
lässt sich festhalten, dass Strukturen begrenzter Reichweite im Kontext beider Methodentraditionen jeweils spezifische Methodenprobleme und Validitätsbedrohungen erzeugen, die aber
viertens
im Rahmen eines integrativen methodologischen Programms in konkreten Forschungsprojekten aufgedeckt, bearbeitet und zumindest teilweise gelöst werden können. Die abschließende
fünfte These
geht auf wissenschaftspolitische Konsequenzen ein: Ein akteurstheoretischer Ansatz und ein integratives methodologisches Programm unterstützen ein nicht-hierarchisches Verhältnis zwischen sozialwissenschaftlichen Experten und Laien, das der empirischen Sozialforschung in einer offenen Gesellschaft angemessen ist.