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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Empirische Umsetzung

verfasst von : Sabine Fries

Erschienen in: Gewalterfahrungen gehörloser Frauen

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die vorliegende Studie fühlt sich dem Ansatz des sogenannten community-engaged research (CEnR) verpflichtet. Forschungsarbeiten dieser Art werden von Prinzipien geleitet, die insbesondere das Verhältnis zwischen den Forschenden und den zu Beforschenden festschreiben. CEnR erfordert eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der jeweiligen sozialen Gemeinschaft, die erforscht werden soll.

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Fußnoten
1
Vom „Schattengebärden“ zu unterscheiden ist das „Schattendolmetschen“ (shadow interpreting), welches vor allem beim Dolmetschen von Theaterstücken Anwendung findet. Wie ein Schatten folgen Gebärdensprachdolmetscher den Akteuren auf der Bühne und übersetzen die gesprochenen Worte in die DGS, indem sie Rolle und Haltung der Schauspieler übernehmen (vgl. Hillert 1998; 2005; Ugarte Chacón 2015: 161f.). „Schattengebärden“ bzw. „Schatten“ (shadowing) findet dagegen gelegentlich in der Praxis gehörloser Gebärdensprachdolmetscher Anwendung, etwa bei großen Konferenzen mit vielen gehörlosen Teilnehmern. Das Schattengebärden besteht hier darin, gebärdensprachliche Äußerungen möglichst genau abzugebärden, um sie einem größeren Publikum sichtbar zu machen, z. B. wenn Fragen aus Reihen des Publikums gestellt werden, die von weiter hinten sitzenden Teilnehmern nicht gesehen werden können, weil die gebärdende Person ihnen den Rücken zuwendet (vgl. Boudreault 2005: 329; Adam et al. 2014: X).
 
2
Mit Gatekeepernsind Multiplikatoren gemeint, die als „Türöffner“, über einen besonders guten Überblick über bzw. Zugang zu potenziellen Stichprobenmitgliedern verfügen. Im Zusammenhang qualitativer Forschungsvorhaben können diese angesprochen und gebeten werden, geeignete Personen ausfindig zu machen bzw. zu benennen und für eine Teilnahme am Forschungsprozess zu gewinnen
(vgl. Helfferich 2009: 175).
 
3
Gehörlose Gebärdensprachdolmetscher sind in Deutschland seit 2011 im Berufsverband der tauben GebärdensprachdolmetscherInnen e. V. organisiert (http://​www.​tgsd.​de/​).
 
4
Tatsächlich dürfte die positive psychologische Wirkung einer gehörlosen Schattengebärderin auf die Interviewpartnerin im Kontext der vorliegenden Studie nicht gering zu schätzen sein, insofern beide über gemeinsame Erfahrungs- und kulturelle Identifikationswerte (sameness) verfügen.
 
5
Eine Übersetzung des Aufrufs findet sich im Anhang (Anlage 1).
 
6
Zur ausführlichen Reflexion meiner Rolle als Forscherin innerhalb der Gehörlosengemeinschaft s. auch Abschnitt 6.​1.​4.
 
7
In diesem Video erklärt Dr. Jenny Singleton vom Visual Language Visual Learning Center der Gallaudet-Universitätin Amerikanischer Gebärdensprache die Prinzipien einer informierten Einwilligung für potenzielle Teilnehmer an Forschungsvorhaben (Singleton o. J.).
 
8
Die Erhebung mittels Schattengebärderin konnte im Rahmen von Projektförderungen realisiert werden. Interviews mit zehn gewaltbetroffenen Frauen wurden innerhalb des durch das BMFSFJ in Auftrag gegebene Projekt „Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen im Leben gehörloser Frauen – Ursachen, Risikofaktoren, Prävention“ (Fries & Schröttle 2015) durchgeführt, die anderen beiden Interviews wurden im Zusammenhang mit dem DAPHNE-Projekt „Zugang von Frauen mit Behinderungen zu Opferschutz- und Unterstützungseinrichtungen bei Gewalterfahrungen“ (Mandl et al. 2014) ermöglicht. Die vertiefte Auswertung und Analyse der erhobenen Daten erfolgte im Rahmen der Erstellung der vorliegenden Arbeit.
 
9
Unter anderem wurde diese Mischform des teilnarrativen Interviews auch im qualitativen Studienteil zur Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen (Kavemann & Helfferich 2013) bei der Befragung von 31 gewaltbetroffenen Frauen angewendet (vgl. auch das Vorgehen bei der qualitativen Opferbefragung in Helfferich, Kavemann & Rabe 2010).
 
10
Bei der Glossierung der Gebärden orientiere ich mich an den Konventionen von Papaspyrou 2008.
 
11
Da geeignete demografische Daten nicht vorliegen, ist dies nur ein vorsichtig zu interpretierender Schätzwert, der auf allgemeinen Erfahrungen beruht. Auch in medizinischen Nachschlagewerken werden unterschiedliche Angaben gemacht. Symptomat nennt 5% (http://​symptomat.​de/​Taubheit_​%28Geh%C3%B6rlosigkeit%29), Onmeda 15% vererbte Gehörlosigkeit (http://​www.​onmeda.​de/​krankheiten/​taubheit-ursachen-1290-4.​html).
 
12
Im Rahmen des Anonymisierungsverfahrens (s. auch Abschn. 4.2.3) wurden die hier genannten Merkmale zusammenfassend dargestellt und es wurde keine Zuordnung zu den einzelnen Interviewpartnerinnen vorgenommen.
 
13
Eine Transkription ist möglich und üblich, auch wenn sie nicht orthografisch erfolgen kann; diverse Systeme sind dafür verfügbar (s. Abschn. 4.4.1). Transkriptionsverfahren für gebärdensprachliche Daten sind in der Regel sehr aufwändig und in Hinblick auf die hier formulierte inhaltliche Fragestellung nur bedingt nützlich. Für den Zweck meiner Arbeit war es vorteilhaft, auf einen geschriebenen Text (die Übersetzung) zurückzugreifen.
 
14
Linguistisch betrachtet ist die Frage, was ein DGS-Satz ist und wie Satzgrenzen markiert werden, alles andere als trivial (vgl. etwa Hansen & Heßmann 2013). Für die Zwecke der vorliegenden Untersuchung ließ sich die Frage nach „satzähnlichen Sinneinheiten“ jedoch im Allgemeinen recht klar beantworten. Entscheidend war letztlich, dass die von den Befragten intendierten Bedeutungen und Zusammenhänge angemessen erfasst wurden.
 
15
Bei diesem und den folgenden Namen handelt es sich um anonymisierte Codes.
 
16
„Powerful is up“ lautet eine der gängigsten Metaphern, die bildhafter gebärdensprachlicher Darstellung zugrunde liegt (vgl. Taub 2001: 149ff.).
 
17
Die MaxQDA-Software erschien als Hilfsmittel bei der Analyse qualitativer Daten unter der Federführung von Udo Kuckartz erstmals 1989. Sie enthält Funktionen zur grundlegenden Analyse qualitativer Daten und wird inzwischen standardmäßig in der qualitativen Forschung verwendet (vgl. Kuckartz 2007; 2012; vgl. auch Bazeley 2007; Lewins & Silver 2007).
 
Metadaten
Titel
Empirische Umsetzung
verfasst von
Sabine Fries
Copyright-Jahr
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-31926-7_4