Skip to main content
Top
Published in:

2019 | OriginalPaper | Chapter

1 Teil Der organschaftliche Status des GmbH-Geschäftsführers

Author : Rocco Jula

Published in: Der GmbH-Geschäftsführer

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Jede GmbH benötigt einen Geschäftsführer, um handlungsfähig zu sein. Der Geschäftsführer ist das Leitungsorgan der Gesellschaft. Er muss von den Gesellschaftern sorgfältig ausgesucht und überwacht werden. Zahlreiche Krisen und Insolvenzen sind auf das Missmanagement von Geschäftsführern zurückzuführen. Der Geschäftsführer sollte selbst kritisch prüfen, ob er für die Position sämtliche Qualifikationen aufweist bzw. ob er sich dieselben aneignen oder über Dritte beschaffen kann. Es liegt auf der Hand, dass der Manager die erforderlichen Führungsqualitäten besitzen sollte. Er hat nicht nur die fachlichen Qualifikationen mitzubringen, sondern auch eine Leitungspersönlichkeit zu sein. Hierzu gehören ein entsprechendes Durchsetzungsvermögen sowie die Fähigkeit, die Mitarbeiter zu motivieren. Neben den betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Geschäftsführeramt stellt auch das Recht Anforderungen an einen Geschäftsführer. Die rechtlichen Vorgaben begrenzen den Gestaltungsspielraum des Geschäftsführers. Ihm werden zahlreiche Pflichten aufgebürdet, aber auch Rechte eingeräumt. Die den Geschäftsführer betreffenden Rechtsfragen sind Gegenstand dieser Abhandlung.

Dont have a licence yet? Then find out more about our products and how to get one now:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Footnotes
1
Ein Aufsichtsrat als drittes Organ muss bei der GmbH nur dann gebildet werden, wenn dies rechtlich vorgeschrieben ist. Eine solche Verpflichtung kann sich aus dem Arbeitnehmermitbestimmungsrecht oder dem Kommunalrecht ergeben.
 
2
Siehe ausführlich LAG Köln, Urt. vom 18.11.1998, 2 Sa 1063/98, NZA-RR 1999, 300.
 
3
BGH, Urt. v. 01.07.1991 – II ZR 292/90, BGHZ 115, 78, 81 ff.
 
4
BGH, Urt. v. 01.07.1991 – II ZR 292/90, BGHZ 115, 78, 81 ff.
 
5
Die Einzelheiten der Strafbarkeit der Insolvenzdelikte werden im 3. Teil unter G III. 2 und G IV.1 erläutert.
 
6
Roth/Altmeppen, GmbHG, § 6 Rdnr. 22.
 
7
BayObLG, Beschl. v. 11.06.1986, BReg 3 Z 78/86, GmbHR 1987, 20, 21.
 
8
OLG Frankfurt, Beschl. v. 04.03.1994, 20 W 49/94, GmbHR 1994, 802.
 
9
OLG Karlsruhe, Beschl. v. 23.12.2013, 11 Wx 116/13, juris. Lagen die persönlichen Voraussetzungen bereits bei Bestellung nicht vor, ist diese nichtig, siehe OLG Naumburg, Beschl. v. 10.11.1999, 7 Wx 7/99, GmbHR 2000, 378.
 
10
§§ 395 und 398 FamFG (Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit).
 
11
Baumbach/Hueck/Fastrich, GmbHG § 6 Rn. 23.
 
12
OLG Celle, Beschl. v. 02.05.2007, 9 W 26/07, ZIP 2007, 1157.
 
13
OLG Celle, a.a.O, S. 1157; OLG Zweibrücken, Beschl. v. 13.03.2001, 3 W 15/01, NJW-RR 2001, 1689; OLG Köln, Beschl. v. 26.10.1998, 2 Wx 29/98, OLGR 1999, 108; OLG Hamm, Beschl. v. 09.08.1999, 15 W 181/99, ZIP 1999, 1919 unter Hinweis auf die Pflichterfüllung im Hinblick auf die Insolvenzantragspflicht, die Pflicht zur Sicherung des Stammkapitals und der unverzüglichen Gewährung des Auskunfts- und Einsichtsrechts des Gesellschafters, das solle auch dann gelten, wenn mehrere Geschäftsführer existieren.
 
14
OLG Frankfurt/Main, Beschl. v. 14.03.1977, 20 W 113/77, NJW 1977, 1595; OLG Düsseldorf, Beschl. v. 20.07.1977, 3 W 147/77, GmbHR 1978, 110; OLG Dresden Urt. v. 05.11.2002, 2 U 1433/02, GmbHR 2003, 537, 538.
 
15
OLG Frankfurt, Beschl. v. 22.02.2001, 20 W 376/2000, OLGR Frankfurt 2001, 209; siehe auch OLG Dresden Urt. v. 05.11.2002, 2 U 1433/02 GmbHR 2003, 537, wonach die jederzeitige Einreisemöglichkeit nicht gefordert werden könne. Das Gericht bejahte die Eignung als Geschäftsführer in einem Fall, in dem der Geschäftsführer längstens für drei Monate im Jahr ein Visum erhielt, sich anschließend OLG Stuttgart Beschl. v. 09.02.2005, 8 W 164/05, NZG 2006, 789.
 
16
Siehe die Ausführungen unten 1. Teil, F I 3.
 
17
BGH Urt. v. 28.06.1999, II ZR-72-98, BGHZ 142, 116, 125.
 
18
BGH Urt. v. 29. 09. 1955, II ZR 225/54, BGHZ 18, 207, 208; OLG Naumburg Urt. v. 17.12.1996 7 U 196/95, GmbHR 1998, 90, 92.
 
19
Siehe § 31 Mitbestimmungsgesetz 1976; § 12 Montanmitbestimmungsgesetz; § 13 Mitbestimmungsergänzungsgesetz jeweils i.V.m. § 84 AktG.
 
20
Dafür KG Juristische Wochenschrift 1926, 598; Hueck/Fastrich in: Baumbach/Hueck, GmbHG, § 6 Rdnr. 31 m.w.N., dagegen Zöllner in Baumbach/Hueck, GmbHG, § 46 Rdnr. 34.
 
21
Von der fehlerhaften Bestellung ist die fehlerhafte Anstellung zu unterscheiden, siehe zu dieser die Ausführungen im 2. Teil, E V.
 
22
Siehe unten 1. Teil, E II 1 c. bb.
 
23
§ 15 III HGB, so OLG Naumburg, Urt. vom 29.07.2008, 9 U 5/08, juris.de.
 
24
BGH Beschl. v. 27.09.2011, II ZR 225/08, NZG 2011, 1383; Bayer/Lieder NZG 2012, 1.
 
25
Siehe zu den Einzelheiten der Definition des faktischen Geschäftsführers und zu strafrechtlichen und zivilrechtlichen Konsequenzen für den faktischen Geschäftsführer unten 3. Teil, B III.
 
26
Siehe unten 1. Teil, I II 2 b.bb.
 
27
Siehe unten 1. Teil, I II 2 b.bb.
 
28
Siehe grundlegend: Gustavus, Probleme mit der GmbH ohne Geschäftsführer, GmbHR 1992, 15.
 
29
BayObLG, Beschl. v. 28.09.1995, 3Z BR 225/95, DB 1995, 2364; OLG München, Beschl. v. 11.09.2007, 31 Wx 49/07, DStR 2007, 1925.
 
30
Sehr weitgehend OLG München, Beschl. v. 11.09.2007, 31 Wx 49/07, DStR 2007, 1925, wonach der Notgeschäftsführer in der Regel für konkret bestimmte Aufgaben zu bestellen ist.
 
31
OLG Hamm, Beschl. v. 04.12.2995, 15 W 399/95, DB 1996, 369, 370.
 
32
BayObLG, Beschl. v. 28.07.1988, 3 Z 49/88, DB 1988, 1945 f.
 
33
OLG Hamm, Beschl. v. 04.12.2995, 15 W 399/95, DB 1996, 369, 370.
 
34
So auch BGH Urt. v. 22.10.1984, II ZR 31/84, GmbHR 1985, 149 f.; siehe auch KG, Beschl. v. 04.04.2000, 1 W 3052/99, GmbHR 2000, 660, 662 m.w.N.
 
35
OLG München, Urt. v. 30.06.1993, 7 U 6945/92, GmbHR 1994, 259.
 
36
Mennicke, Zum Weisungsrecht der Gesellschafter und der Folgepflicht des GF in der mitbestimmungsfreien GmbH, NZG 2000, 622, 623.
 
37
OLG Düsseldorf, Urt. v. 15.11.1984, 8 U 22/84, ZIP 1984, 1476, 1478; OLG Nürnberg, Urt. v. 09.06.1999, 12 U 4408/98, NZG 2000, 154, 155: Die oberste Leitungsfunktion kann im Gesellschaftsvertrag bzw. durch Gesellschafterbeschluss bis auf die unentziehbaren Mindestbefugnisse abge-schwächt werden.
 
38
BGH, Urt. v. 10.05.1999, II ZR 74/92, BGHZ 122, 333, 336; BGH, Urt. v. 14.12.1959, II ZR 187/57, BGHZ 31, 258, 278; BGH, Urt. v. 21.06.1999, II ZR 47/9, NZG 1999, 1001, 1002; siehe dazu im Einzelnen unten 3. Teil, D II 2 b.
 
39
Siehe unten 1. Teil, E I 1.
 
40
OLG Frankfurt, Urt. v. 07.02.1997, 24 U 88/95, ZIP 1997, 450.
 
41
OLG Frankfurt, Urt. v. 07.02.1997, 24 U 88/95, ZIP 1997, 450, 451.
 
42
BGH, Beschl. v. 14.02.1974, II ZB 6/73, BGHZ 62, 166, 168 f.
 
43
Baumbach/Hueck, GmbHG, § 46 Rdnr. 52.
 
44
a.A. Baumbach/Hueck, GmbHG, § 46 Rdnr. 52.
 
45
Mißachtet der Geschäftsführer einen Zustimmungsvorbehalt, liegt eine Kompetenzüberschreitung vor, für die sich der Geschäftsführer ggf. haftungsrechtlich zu verantworten hat. Dieses Verhalten ist in jedem Fall pflichtwidrig, siehe OLG Koblenz, Urt. 24.09.2007, 12 U 1437/04, Rdnr. 101, juris.de.
 
46
Siehe auch BGH, Urt. v. 05.12.1983, II ZR 56/82, NJW 1984, 1461.
 
47
Siehe § 4 des im Anhang 1 abgedruckten Mustervertrags.
 
48
Siehe 3. Teil, B II.
 
49
OLG Koblenz, Urt. v. 22.11.2007, 6 U 1170/07, GmbHR 2008, 37, Leitsätze:
1.
Hat eine GmbH mehrere Geschäftsführer und besteht zwischen diesen eine Ressortverteilung, so steht grundsätzlich jedem der Geschäftsführer das Recht auf Information über alle Angelegenheiten der Gesellschaft zu, und zwar auch über diejenigen, die allein das Ressort eines Mitgeschäftsführers betreffen.
 
2.
Das Informationsrecht eines Geschäftsführers wird in unzulässiger Weise eingeschränkt, wenn die Gesellschaft ihm vorschreibt, Auskünfte und Unterlagen, die zum Ressort eines anderen Geschäftsführers gehören, sich ausschließlich von diesem Mitgeschäftsführer, nicht aber von anderen Mitarbeitern der Gesellschaft geben zu lassen.
 
3.
Stört einer der Geschäftsführer durch die Art und Weise, wie er Mitarbeiter der Gesellschaft um Informationen über das Ressort eines Mitgeschäftsführers ersucht, auf Dauer den Betriebsfrieden, so ist die Gesellschaft nicht berechtigt, ihm jegliche Kommunikation mit den Mitarbeitern zu untersagen. Vielmehr steht ihr in diesem Fall als Mittel zur Wiederherstellung des Betriebsfriedens grundsätzlich nur die Möglichkeit offen, den Geschäftsführer von seinem Amt abzuberufen.
 
 
50
BGH, Urt. v. 23.06.1997, II ZR 353/95, ZIP 1997, 1419.
 
51
BGH, Urt. v. 23.06.1988, III ZR 84/87, WM 1988, 1418, 1421, siehe auch BGH, Urt. v. 18.02.2002, III ZR 124/01, GmbHR 2002, 972, wonach die Befugnis des Geschäftsführers einer GmbH zur organschaftlichen Willensbildung und -erklärung und die damit verbundene Verantwortung unübertragbar ist.
 
52
BGH, Urt. v. 28.11.1990, XII ZR 130/89, BGHZ 113, 62, 67.
 
53
BGH, Urt. v. 18.10.1976, II ZR 9/75, WM 1976, 1246; BGH, Urt. vom 18.07.2002, III ZR 124/01, NJW-RR 2002, 1325.
 
54
Dagegen OLG Düsseldorf, Urt. v. 17.03.1999, 15 U 22/98, juris.de.
 
55
OLG Naumburg, Urt. v. 16.12.1993, 2 U 15/93, GmbHR 1994, 556.
 
56
So auch Baumbach/Hueck, GmbHG, § 35 Rdnr. 76; siehe auch KG, Beschl. v. 11.06.1991, 1 W 1581/91, GmbHR 1991, 579, das wohl nur die Organbefugnisse übertragende Generalvollmacht für unzulässig hält.
 
57
Zur Umdeutung siehe BGH, Urt. v. 23.06.1988, III ZR 84/87, WM 1988, 1418, 1421; BGH, Urt. v. 18.02.2002, III ZR 124/01, GmbHR 2002, 972.
 
58
Siehe BGH, Urt. v. 06.03.1975, II ZR 80/73, BGHZ 64, 72, 75, wonach die Ermächtigung einen organschaftlichen Akt besonderer Art bedeutet, durch den organschaftliche Gesamtvertretungsmacht zur Alleinvertretungsmacht „erstarkt“, siehe Baumbach/Hueck, GmbHG, § 35 Rdnr. 120.
 
59
BGH, Urt. v. 08.05.1978, II ZR 209/76, WM 1978, 1047, 1048.
 
60
Baumbach/Hueck, GmbHG, § 35 Rdnr. 121.
 
61
Siehe auch BGH, Urt. v. 12.12.1960, II ZR 255/59, BGHZ 34, 27, 30.
 
62
BGH, Beschl. v. 06.11.1986, V ZB 8/86, BGHZ 99, 76, 78.
 
63
BAG, Urt. v. 28.04.1990, 2 AZR 730/93, ZIP 1994, 1290, 1292 f.
 
64
BGH, Urt. v. 20.09.1962, II ZR 209/61, BGHZ 38, 26, 33; BGH, Urt. v. 23.06.1997, II ZR 353/95, ZIP 1997, 1419.
 
65
BAG, Urt. v. 28.04.1994, 2 AZR 730/93, ZIP 1994, 1290.
 
66
BAG, Urt. v. 28.04.1994, 2 AZR 730/93, NJW 1994, 3117, 3119. Fehlende Zustimmung der Gesellschafterversammlung ist ein sonstiger Unwirksamkeitsgrund iSv § 13 III KSchG, so Baumbach/Hueck, GmbHG § 37 Rdnr. 41.
 
67
BGH, Urt. v. 23.06.1997, II ZR 353/95, ZIP 1997, 1419.
 
68
BGH, Urt. v. 08.01.2019, II ZR 364/18, GmbHR 2019, 528, Rdnr. 42.
 
69
Siehe ausführlich unten 2. Teil D; zum Problem des § 181 BGB, siehe unten D III 5 c.
 
70
Siehe BGH, Urt. v. 19.04.1994, XI ZR 18/93, WM 1994, 1204, 1206.
 
71
BGH, Urt. v. 03.10.1989, XI ZR 154/88, NJW 1990, 384, 385; außerhalb der handelsrechtlichen Vollmachten lässt auch der BGH einfache Fahrlässigkeit genügen: BGH, Urt. v. 25.03.1964, VIII ZR 280/62, MDR 1964, 592; BGH, Urt. v. 24.03.1988, IX ZR 114/87, NJW 1988, 3013; eine eindeutige Linie des BGH besteht aber nicht.
 
72
BGH, Urt. v. 05.12.1983, II ZR 56/82, NJW 1984, 1461, 1462; BGH, Urt. v. 31.01.1991, VII ZR 291/88, BGHZ 113, 315, 320.
 
73
BGH, Urt. v. 19.04.1994, XI ZR 18/93, WM 1994, 1204, 1206.
 
74
Positive Kenntnis des Vertragspartners von dem pflichtwidrigen Handeln schadet in jedem Fall. Strittig ist, ob bereits einfache oder erst grob fahrlässige Unkenntnis schadet, grobe Fahrlässigkeit fordernd, siehe Schramm in Münchener Komm. zum BGB, § 164 Rdnr. 114 f. und BGH, Urt. v. 05.11.2003, VIII ZR 218/01 NJW-RR 2004, 247, 248.
 
75
Ausdrücklich BGH, Beschl. v. 10.04.2006, II ZR 337/05, NJW 2006, 2776, Leitsatz: Eine durch Gesellschafterbeschluss begründete Beschränkung der Befugnis des GmbH-Geschäftsführers, die Gesellschaft zu vertreten, führt – bei Erkennbarkeit für den Vertragspartner – zu einer Beschränkung der Vertretungsmacht, ohne dass es darauf ankommt, ob der Geschäftsführer zum Nachteil der Gesellschaft handelt.
 
76
BGH, Urt. v. 08.01.2019, II ZR 364/18, GmbHR 2019, 528, Rdnr. 42, Hier hatte der Gesellschafter-Geschäftsführer ein Betriebsgrundstück der GmbH, die sich bereits in Liquidation befand, anstatt an den Mitgesellschafter an einen Dritten verkauft, aus den Gründen: Besteht ein Zustimmungsvorbehalt zugunsten der Gesellschafterversammlung, ist es zwar zusätzlich erforderlich, dass der Vertragspartner von der fehlenden Zustimmung Kenntnis hat oder sich ihm das Fehlen eines Zustimmungsbeschlusses aufdrängt, um seinem Vertrauen auf den Bestand des Geschäfts den Schutz zu versagen. In diesem Zusammenhang kann es aber nach den Umständen des Einzelfalls nicht stets ausreichen, wenn sich dieser damit verteidigt, er habe von der fehlenden Zustimmung nichts gewusst wird etwa das Unternehmen als Ganzes veräußert, kann den Vertragspartner der Gesellscahft eine Erkundigungsobliegenheit treffen. Bei der Veräußerung eines Einzelgegenstandes kann sich der Mißbrauch aufdrängen, wenn der Vertragspartner erfährt, dass ein maßgeber Gesellschafter mit dem Geschäft nicht einverstanden ist.
 
77
Siehe vorherige Fußnote.
 
78
BGH, Beschl. v. 28.02.1983, II ZB 8/82, BGHZ 87, 59, 62.
 
79
BGH, Urt. v. 13.06.1984, VIII ZR 125/83, BGHZ 91, 334, 335 ff.
 
80
Siehe BGH, Urt.v. 06.03.1975, II ZR 80/73, BGHZ 64, 72, 76.
 
81
BGH, Urt.v. 06.03.1975, II ZR 80/73, BGHZ 64, 72, 77.
 
82
Siehe BGH, Urt.v. 06.03.1975, II ZR 80/73, BGHZ 64, 72, 75 für die Kommanditgesellschaft.
 
83
Siehe BGH Urt. v. 27.09.1972, IV ZR 225/69, BGHZ 59, 236, 239 ff.
 
84
BFH Urt. v. 11.02.1997, I R 58/96, GmbHR 1997, 907.
 
85
Lutter/Hommelhoff, GmbHG, § 35 Rdnr. 19.
 
86
Siehe OLG Celle, Beschl. v. 16.08.2000, 9 W 82/00, GmbHR 2000, 1098; aus den Gründen: Denn jedenfalls für den Fall, dass eine generelle Befreiung des Geschäftsführers von dem Verbot des Selbstkontrahierens erteilt werden soll, entspricht es der st.Rspr. des BGH (vgl. BGH v. 28.03.1982, II ZB 8/82, DB 1983, 1192 (1193) = GmbHR 1983, 269; v. 18.11.1999, IX ZR 402/97, GmbHR 2000, 136 ff.), die formell ordnungsgemäße Änderung der Satzung zumindest dann zu verlangen, wenn – wie hier der Gesellschaftsvertrag v. 25.11.1996 – die bisherige Satzungsregelung auf Dauer geändert werden soll. Die nachträgliche generelle Erweiterung der Vertretungsbefugnis des Geschäftsführers einer mehrgliedrigen GmbH, durch die er allgemein von dem Verbot des Selbstkontrahierens befreit wird, ist nämlich eine Satzungsänderung und bedarf daher der Form des § 53 GmbHG, wenn der Gesellschaftsvertrag (...) hierzu keine Regelung enthält.
 
87
Siehe BayObLG, Beschl. v. 07.05.1984, BReg 3 Z 163/83, DB 84, 1517 f.; OLG Köln Beschl. v. 02.10.1992, 2 Wx 33/92, GmbHR 1993, 37; OLG Hamm, Beschl. v. 27.04.1998, 15 W 79/98, GmbHR 1998, 682; KG, Beschl. V. 21.03.2006, 1 W 252/05, NZG 2006, 718.
 
88
BGH, Beschl.v. 28.02.1983, II ZB 8/82 BGHZ, 87, 59, 61 f.
 
89
KG, Urt. v. 23.08.2001, 8 U 8644/99, GmbHR 2002, 327: Aus den Gründen: Ausreichend ist auch ein formloser Beschluß außerhalb der Gesellschaftsversammlung, selbst schlüssiges Verhalten der Gesellschafter reicht aus, aus dem sich die Gestattung ergibt (vgl. Schneider in Scholz, GmbHG, 9. Aufl., § 35 Rz. 99; BGH, Urt. v. 17.05.1971, III ZR 53/68, WM 1971, 1082; Konow, GmbHR, 1972, 262). Sog. Befreiungen „ad hoc“ sind hiernach ohne satzungsmäßige Grundlage möglich.
 
90
Siehe KG in der vorhergehenden Fußnote.
 
91
BayObLG, Beschl. v. 07.05.1984, 3 Z 163/83, DB 1984, 1517 f.; OLG Hamm Beschl. v. 27.04.1998, 15 W 79/98, GmbHR 1998, 682, 683.
 
92
BayObLG, Beschl. v. 28.01.1982, BReg 1 Z 126/81, WM 1982, 1033.
 
93
BGH, Urt. v. 08.03.2004, II ZR 316/01, GmbHR 2004, 949: Soweit eine eine Befreiung vom Verbot des Selbstkontrahierens erforderlich ist, spricht bei der üblichen notariellen Satzungsgestaltung eine tatsächliche Vermutung für deren Vorliegen.
 
94
KG, Urt. v. 23.08.2001, 8 U 8644/99, GmbHR 2002, 327.
 
95
BFH, Urt. v. 15.10.1997, I R 19/97, GmbHR 1998, 546, 548.
 
96
Siehe Scholz/Schneider, GmbHG, Rdnr. 113; a.A. Baumbach/Hueck, GmbHG, § 35 Rdnr. 138.
 
97
Siehe Baumbach/Hueck, GmbHG, § 35 Rdnr. 167, § 181 BGB gilt nicht, ist aber strittig.
 
98
Beim Anstellungsvertrag, der bei der GmbH & Co. KG zwischen der KG und dem Geschäftsführer der Komplementär-GmbH geschlossen wurde, hielt der BGH § 181 BGB für anwendbar, siehe BGH, Urt. v. 19.01.1984, III ZR 93/82, NJW 1985, 1158, 1159.
 
99
BFH, Urt. v. 23.10.1996, I R 71/95, GmbHR 1997, 34, 35.
 
100
BFH, Urt. v. 11.02.1997, I R 58/96, GmbHR 1997, 907.
 
101
BFH, Urt. v. 23.10.1996, I R 71/95, GmbHR 1997, 34, 35; BFH, Urt. v. 11.02.1997, I R 58/96, GmbHR 1997, 907.
 
102
BFH, Urt. v. 23.10.1996, I R 71/95, GmbHR 1997, 34, 35.
 
103
BFH, Urt. v. 15.10.1997, I R 19/97, GmbHR 1998, 546, 548.
 
104
BFH, Urt. v. 11.02.1997, I R 58/96, GmbHR 1997, 907; BFH, Urt. v. 15.10.1997, I R 19/97, GmbHR 1998, 546, 548.
 
105
BGH, Urt. v. 08.07.1986, VI ZR 47/85, NJW 1986, 2941, 2942 f.
 
106
In Anlehnung an BGH, Urt. v. 08.07.1986, VI ZR 47/85, BGHZ 98, 148 = NJW 1986, 2941.
 
107
BGH, Urt. v. 08.07.1986, VI ZR 47/85, NJW 1986, 2941, 2942; siehe auch BGH, Urt. v. 08.07.1986, VI ZR 18/85, NJW 1986, 2939.
 
108
Zum Streitstand siehe Leuschner in: Münchener Kommentar zum BGB, § 31 Rdnr. 26.
 
109
Siehe dort auch die Sätze 3 und 4 von 14 c II UStG zu den Voraussetzungen der Berichtigung des Steuerabzugs, der u.a. dann möglich ist, wenn der Empfänger den Vorsteuerbetrag an die Finanzbehörde zurückgezahlt hat.
 
110
BFH, Urt. v. 28.01.1993, V R 75/88, BB 1993, 1645.
 
111
Der Begriff des Repräsentanten ist vom Bundesgerichtshof in ständiger Rechtsprechung definiert woden, siehe z.B. BGH Beschl. v. 24.07.2013 – IV ZR 110/12, BeckRS 2013, 15529: Repräsentant ist, wer in dem Geschäftsbereich, zu dem das versicherte Risiko gehört, aufgrund eines Vertretungs- oder ähnlichen Verhältnisses an die Stelle des Versicherungsnehmers getreten ist. Repräsentant kann zum einen sein, wer befugt ist, selbstständig in einem gewissen, nicht ganz unbedeutenden Umfang für den Versicherungsnehmer zu handeln (Risikoverwaltung). Übt jemand aufgrund eines Vertretungsoder ähnlichen Verhältnisses die Verwaltung des Versicherungsvertrages eigenverantwortlich aus, kann dies zum anderen unabhängig von einer Risikoverwaltung für seine Repräsentantenstellung (Vertragsverwaltung) sprechen (vgl. Senatsurteil vom 21. April 1993 – IV ZR 34/92, BGHZ 122, 250 unter 3 a und ständig).
 
112
BGH, Urt. v. 24.01.1992, V ZR 262/90, BGHZ 117, 104, 106 f.
 
113
BGH, Urt. v. 08.12.1989, V ZR 246/87, BGHZ 109, 327, 339 f.
 
114
BGH, Urt. v. 02.02.1996, V ZR 239/94, NJW 1996, 1339, 1341.
 
115
BGH, Urt. v. 02.02.1996, V ZR 239/94, NJW 1996, 1339, 1341.
 
116
BGH, Urt. v. 02.02.1996, V ZR 239/94, NJW 1996, 1339, 1341.
 
117
Siehe 1. Teil, I II 2 bbb.
 
118
Lutter/Hommelhoff, GmbHG, § 43a Rdnr. 3.
 
119
BGH, Urt. v. 23.04.2012, II ZR 252/12, BGHZ 193,96 3.Leitsatz: Von § 43a GmbHG wird nur die Ausreichung eines Darlehens erfasst. Gerät die Gesellschaft später in eine Unterbilanz, ist § 43a GmbHG nicht anwendbar.
 
120
Auch hier werden die Einzelheiten in meinem Band „Der GmbH-Gesellschafter“ behandelt.
 
121
BGH, Urt. v. 24.11.2003, II ZR 171/01, BGHZ 157, 72.
 
122
Siehe unten 1. Teil, J III 2 c.
 
123
Rowedder/Schmidt-Leithoff § 33 GmbHG Rdnr. 2.
 
124
Rowedder/Schmidt-Leithoff § 33 GmbHG Rdnr. 27.
 
125
Siehe Rowedder/Schmidt-Leithoff, § 33 GmbHG Rdnr. 48.
 
126
Siehe oben 1. Teil, J II 2 e).
 
127
Siehe unten 1. Teil K II.
 
128
Dieses Recht kann allerdings nur neben der Einberufungskompetenz der Geschäftsführer stehen, diese müssen weiterhin zur Einberufung berechtigt sein, siehe Lutter/Hommelhoff, GmbhG, § 49 Rdnr. 6.
 
129
BGH, Urt. v. 15.06.1998, II ZR 318/96, ZIP 1998, 1269, 1271.
 
130
BGH, Urt. v. 07.02.1983, II ZR 14/82, NJW 1983, 1677; BGH, Urt. v. 15.06.1998, II ZR 318/96, ZIP 1998, 1269, 1271.
 
131
BayObLG, Beschl. v. 02.07.1999 – 3Z BR 298/99, NZG 1999, 1063.
 
132
OLG München, Urt. v. 03.11.1993, 7 U 2905/93, DB 1994, 320 f.
 
133
Hierbei ist strittig, ob auch ein Einwurf-Einschreiben genügt oder ob ein Übergabe-Einschreiben zu fordern ist, wobei das Übergabe-Einschreiben nicht „eigenhändig“ sein muss. Ein Einwurf-Einschreiben dürfte ausreichend sein: LG Mannheim, Urt. v. 08.03.2007, 23 O 10/06, NZG 2008, 111, so auch für das Aufforderungsschreiben nach § 21 I 2 GmbHG: BGH, Urt. v. 27.09.2016, II ZR 299/15, NZG 2016, 1417. Ein Einschreiben mit Rückschein ist dagegen nicht erforderlich. Der Einlieferungsschein erbringt den Beweis der Versendung, allerdings nicht der richtigen Anschrift, da diese nicht von der Post auf den Einlieferungsbeleg vermerkt wird, hier ist ggf. Zeugenbeweis über die auf den Umschlag vorhandene Anschrift anzutreten oder das Ergebnis eines Nachforschungsauftrages, in dem die Empfängeradresse bestätigt wird, vorzulegen. Eine Zustellung durch Gerichtsvollzieher ist ebenfalls formgerecht.
 
134
Roth/Altmeppen, GmbHG, § 51 Rdnr. 2, dies muss m.E. nicht zwingend als Einschreiben bezeichnet werden, die Form der Versendung ist maßgeblich.
 
135
Roth/Altmeppen, GmbHG, § 51 Rdnr. 2, nicht ausreichend dürfte die Übergabe durch einen Dritten sein, es sei denn die Satzung lässt die Übergabe durch einen Boten zu.
 
136
Baumbach/Hueck, GmbHG § 51 Rdnr. 4.
 
137
Roth/Altmeppen, GmbHG, § 51 Rdnr. 2, danach muss der einberufene Geschäftsführer namentlich benannt sein.
 
138
So BGH, Beschl. v. 24.03.2016 – IX ZB 32/15, NZG 2016, 552, Rdnr. 21.
 
139
BayObLG, Beschl. v. 28.08.1997, 3Z BR 1/97, GmbHR 1997, 1002.
 
140
BGH, Beschl. v. 24.03.2016, IX ZB 32/15, NZG 2016, 552.
 
141
BGH, Urt. v. 28.01.1985, II ZR 79/84, WM 1985, 567, 570.
 
142
BGH, Urt. v. 30.03.1987, II ZR 180/86, BGHZ 100, 264, 267 ff.
 
143
OLG Naumburg, Urt. v. 17.12.1996, 7 U 196/95, GmbHR 1998, 90, 91.
 
144
So im Ergebnis auch OLG Naumburg, Urt. v. 17.12.1996, 7 U 196/95, GmbHR 1998, 90, 92.
 
145
OLG Naumburg, Urt. v. 17.12.1996, 7 U 196/95, GmbHR 1998, 90, 91.
 
146
BGH, Urt. v. 14.12.1961, II ZR 97/59, BGHZ 36, 207, 211; BayObLG, Beschl. v. 28.08.1997, 3Z BR 1/97, GmbHR 1997, 1002.
 
147
Siehe auch BayOblG, Beschl. v. 02.07.1999, 3Z BR 298/98, NZG 1999, 1063, wonach die Einberufung durch einen Nichtberechtigten zur Nichtigkeit der gefassten Beschlüsse führt, Instruktiv BGH, Urt. v. 13.02.2006, II ZR 200/04, NZG 2006, 349, Leitsatz: Weist die Ladung zu einer Gesellschafterversammlung derart schwerwiegende Form- und Fristmängel auf, dass dem Gesellschafter eine Teilnahme faktisch unmöglich gemacht wird (hier: Ladung per E-Mail in den Abendstunden des Vortags auf den frühen Vormittag des nächsten Tages), steht dies einer Nichtladung des Gesellschafters gleich und führt zur Nichtigkeit der auf der Gesellschafterversammlung gefassten Beschlüsse.
 
148
BGH, Urt. v. 30.03.1987, II ZR 180/86, BGHZ 100, 264, 265; OLG Naumburg, Urt. v. 17.12.1996, 7 U 196/95, GmbHR 1998, 90, 92.
 
149
BGH, Urt. v. 30.03.1987, II ZR 180/86, BGHZ 100, 264, 269; OLG München, Urt. v. 17.03.1993, 7 U 5418/92, NJW-RR 1994, 939, 940; OLG Stuttgart, Urt. v. 23.07.1993, 2 U 79/93, GmbHR 1994, 257, 258.
 
150
BGH Urt. v. 17.11.1997, II ZR 77/97, ZIP 1998, 22, 23.
 
151
Baumbach/Hueck, GmbHG § 51a Rn. 23: Insbes. bei IT-Speicherung erscheint es ausgeschlossen, dass dem einsichtbegehrenden Gfter der unmittelbare Zugang zum elektronischen System eröffnet werden kann.
 
152
OLG Köln, Beschl. v. 26.04.1985, 24 W 54/84, ZIP 1985, 800, 802.
 
153
OLG Frankfurt, Beschl. v. 10.03.2003, 20 W 96/99, juris.de.
 
154
OLG Jena, Beschl. v. 14.09.2004, 6 W 417/04, NZG 2004, 1156, siehe Leitsätze: 1. Bei der Ausübung des Auskunfts- und Einsichtsrechts gem. § 51a GmbHG muss der Gesellschafter das schonendste Mittel zur Erfüllung seines Informationsbedürfnisses wählen. 2. Ein Gesellschafter, welcher an der Gesellschafterversammlung nicht teilnimmt und nachträglich der Geschäftsführung ständig neue Fragen stellt, verhält sich rechtsmissbräuchlich.
 
155
BGH, Beschl. v. 06.03.1997, II ZB 4/96, NJW 1997, 1985 f.
 
156
Der Regelstreitwert beträgt gemäß § 132 V 6 AktG 5000 €. Die Kostenverteilung erfolgt nach billigem Ermessen, so dass nicht notwendigerweise der Unterlegende alle Kosten tragen muss. Außergerichtliche Kosten, wozu auch Anwaltskosten gehören, werden nur auf Antrag erstattet. Nach OLG München, Beschl. v. 07.12.1995, 11 W 2379/95, OLGR 1996, 48 gehört das Verfahren gemäß § 51b GmbHG zu den sog. echten Streitverfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit, in welchen in entsprechender Anwendung des § 91 II 1 ZPO die Gebühren des Rechtsanwalts ohne Prüfung der Notwendigkeit zu erstatten sind.
 
157
OLG Frankfurt, Beschl. v. 10.03.2003, 20 W 96/99, juris.de; OLG Frankfurt, Beschl. v. 17.07.1991, 20 W 43/91, NJW-RR 1992, 171.
 
158
Baumbach/Hueck, § 51a GmbHG Rdnr. 52.
 
159
OLG Frankfurt, Urt. v. 24.11.1992, 5 U 67/90, NJW-RR 1994, 498 f.
 
160
BGH, Beschl. v. 02.12.1991, II ZB 13/91, BB 1992, 303 ff.
 
161
Für eine Bevollmächtigung auch in diesen Fällen: OLG Köln, Beschl. v. 01.10.1986, 2 Wx 53/86, NJW 1987, 135; offengelassen: BGH, Beschl. v. 02.12.1991, II ZB 13/91, BB 1992, 303, 304.
 
162
Hierbei ist strittg ob die GmbH, der Geschäftsführer oder beide Adressat des Zwangsgeldes und der vorgehergehende Androhung sind, Die herrschenden Auffassung meint, dass eine gebotene Anmeldung eine persönliche und – wegen des regelmäßig möglichen Registerzwangs (vgl. z. B. § 14 HGB, § 160 GenG, § 78 BGB) – öffentlichrechtliche Pflicht der gesetzlich zur Anmeldung bestimmten Personen ist, so BayObLG, Beschl. vom 03.07.1986, BReg. 3 Z 72/86, NJW-RR 1986, 1480.
 
163
OLG Hamburg, Beschl. v. 05.06.1992, 11 W 30/92, GmbHR 1992, 609, 610.
 
164
BGH, Urt. v. 09.06.1954, II ZR 70/53, BGHZ 14, 25, 31; OLG Hamburg, Beschl. v. 05.06.1992, 11 W 30/92, GmbHR 1992, 609, 610; offenlassend allerdings BGH, Urt. v. 14.03.1988, II ZR 211/87, NJW 1988, 2241, 2242 f.
 
165
Siehe oben 1. Teil, D III 5 b.
 
166
KG, Urt. v. 02.01.2001, 14 U 2955/99, NZG 2001, 805; OLG Hamm, Urt. v. 06.04.2000, 27 U 78/99, NJW-RR 2001, 109, Leitsätze 2 und 3: Die Versagung der Genehmigung der Übertragung eines Geschäftsanteils auf einen Angehörigen (hier: vom Vater auf seine Tochter) kann gegen die gesellschafterliche Treuepflicht verstoßen, wenn der übertragende Gesellschafter zur Erfüllung seiner Übertragungspflicht auf die Genehmigung angewiesen ist und die Versagung der Genehmigung unverhältnismäßig wäre. 3. Die Gesellschaft kann bei Ausübung fehlerfreien Ermessens verpflichtet sein, der Abtretung eines Geschäftsanteils an den im Wege der vorweggenommenen Erbfolge bedachten Abkömmling (Tochter) zuzustimmen, wenn die Satzung den Anfall desselben Geschäftsanteils im Erbfall nicht hindern könnte.
 
167
Siehe unten 3. Teil G IV 2.
 
168
Weitnauer/Grob, Gesellschaftsrechtliche Wettbewerbsverbote, GWR 2014, 185.
 
169
Der BGH tendiert dahin, dass nur der tatsächlich ausgeübte Unternehmensgegenstand entscheidend ist: BGH, Urt. v. 05.12.1983, II ZR 242/82, BGHZ 89, 162, 170.
 
170
Siehe BGH, Urt. v. 28.09.1992, II ZR 299/91, BGHZ 119, 257, 262.
 
171
LG Nürnberg/Fürth, Urt. v. 21.01.2008, 2 O 7244/07, BB 2008, 451.
 
172
BGH, Urt. v. 05.12.1983, II ZR 242/82, BGHZ 89, 162, 171.
 
173
BGH, Urt. v. 26.10.1964, II ZR 127/62, WM 1964, 1320, 1321; siehe zur AG auch OLG Köln, Urt. v. 08.06.1999, 22 U 269/98, OLGR Köln 1999, 297, so auch Baumbach/Hueck, GmbHG, § 35 Rdnr. 32.
 
174
So im Ergebnis auch für § 61 II HGB, Ebenroth/Boujong/Joost, HGB, § 61 Rdnr. 30.
 
175
Zu den haftungsrechtlichen Aspekten siehe unten 3. Teil, D II. 2 d) ee).
 
176
OLG Frankfurt, Urt. vom 13.05.1997, 11 U (Kart) 68/96, GmbHR 1998, 376, 378.
 
177
BGH, Urt. v. 23.09.1986, II ZR 246/84, NJW 1986, 585, 586.
 
178
BGH, Urt. v. 23.09.1986, II ZR 246/84, NJW 1986, 585, 586; OLG Frankfurt, a.a.O, S 378.
 
179
OLG Frankfurt, a.a.O. S. 378.
 
180
BGH, Urt. v. 16.02.1981, II ZR 168/79, BGHZ 80, 69.
 
181
OLG Bamberg, Urt. v. 11.12.2009, 6 U 12/09, NZG 2010, 385.
 
182
BGH, Urt. v. 16.02.1981, II ZR 168/79, BGHZ 80, 69, 74.
 
183
Siehe hierzu sogleich die folgenden Ausführungen unter b.
 
184
BFH, Urt. v. 26.05.2004, I R 92/03, GmbHR 2004, 1539, 1540.
 
185
BFH, Urt. v. 26.04.1989, I R 172/87, BStBl. 1989, II, 673, 674.
 
186
BFH, Urt. v. 11.02.1987, I R 177/83, BStBl. 1987, II, 461, 462.
 
187
BFH, Urt. v. 13.11.1996, I R 149/94, NJW 1997, 1806.
 
188
BFH, Urt. v. 11.02.1987, I R 177/83, BStBl. 1987, II, 461, 462; BFH, Urt. v. 26.04.1989, I R 172/87, BStBl. 1989, II, 673, 674.
 
189
BMF NJW 1993, 247, 248.
 
190
BMF NJW 1993, 2288.
 
191
BFH, Urt. v. 30.08.1995, I R 155/94, NJW 1996, 950, 951.
 
192
BFH, Urt. v. 18.12.1996, I R 26/95, NJW 1997, 1804, 1805, zustimmend FG München, Urt. v. 10.02.1998, 16 K 3583/95, GmbHR 1998, 748, 749.
 
193
BMF NJW 1993, 2288.
 
194
So der BFH, Urt. v. 30.08.1995, I R 155/94, NJW 1996, 950, 951 f.
 
195
BFH, Urt. v. 18.12.1996, I R 26/95, NJW 1997, 1806, 1807.
 
196
Siehe BFH, Urt. v. 18.12.1996, I R 26/95, NJW 1997, 1804, 1805; siehe ferner BFH, Urt. v. 16.12.1998, I R 96/95, GmbHR 1999, 667, 669, 2. Leitsatz: „Übte ein (späterer) Gesellschafter-Geschäftsführer im Zeitpunkt der Gründung der GmbH bereits eine konkurrierende Tätigkeit aus und ist dies allen Gründungsgesellschaftern von vornherein bekannt, so ist von deren stillschweigender Einwilligung in die Fortführung auszugehen, wenn Gesell-schafts- und Anstellungsvertrag weder ein ausdrückliches (allgemeines) Wettbewerbsverbot vorsehen noch eine spezielle Regelung zu der bisherigen wirtschaftlichen Betätigung treffen.
 
197
OLG Frankfurt, Urt. v. 13.05.1997, 11 U (Kart) 68/96, GmbHR 1998, 376, 378.
 
198
Siehe exemplarisch den Formulierungsvorschlag, in dem im Anhang 1 abgedruckten Muster-Anstellungsvertrag. Bitte beachten Sie, dass jeder Vertrag an den speziellen Bedürfnissen der Vertragsparteien ausgerichtet sein muss, so dass der Mustervertrag nur Anregungen enthält.
 
199
BGH, Urt. v. 26.03.1984, II ZR 229/83, BGHZ 91, 1, 3 f.; OLG Düsseldorf, Urt. v. 23.10.1996, 15 U 162/95, GmbHR 1998, 180, 181.
 
200
BGH, Urt. v. 26.03.1984, II ZR 229/83, BGHZ 91, 1, 4.
 
201
BGH, Urt. 04.03.2002, II ZR 77/00, NJW 2002, 1875.
 
202
Siehe zum Beispiel des Hausmeisters OLG München, Beschl. v. 02.08.2018, 7 U 2107/18, GmbHR 2018, 1310.
 
203
Siehe vorhergehende Fußnote.
 
204
BGH, Urt. v. 16.10.1989, II ZR 2/89, NJW-RR 1990, 226, 227; OLG Hamm, Urt. v. 15.02.1993, 8 U 154/92, NJW-RR 1993, 1314, 1315.
 
205
OLG München, Beschl. v. 02.08.2018, 7 U 2107/18, juris, Rdnr. 6.
 
206
OLG Hamm, Urt. v. 15.02.1993, 8 U 154/92, NJW-RR 1993, 1314, 1315.
 
207
Eine geltungserhaltende Reduktion bei einem übeschießenden örtlichen Wettbewerbesverbot aber erwägend: OLG München, Beschl. v. 02.08.2018, 7 U 2107/18, GmbHR 2018, 1310.
 
208
Siehe LG Köln, Urt. v. 01.10.1975, AP 1976 Nr. 2 zu § 37 GmbHG.
 
209
OLG Düsseldorf, Urt. v. 23.10.1996, 15 U 162/95, GmbHR 1998, 180, 181, wo der Geschäftsführer mit 20 % an der Gesellschaft beteiligt gewesen ist und sich gegen ein in der Satzung verankertes, für Gesellschafter geltendes, nachvertragliches Wettbewerbsverbot zur Wehr setzte.
 
210
BGH, Urt v. 04.03.2002, II ZR 77/00, GmbHR 2002, 431, 432; aus den Gründen: Zwar steht bei einem Wettbewerbsverbot das Interesse der Gesellschaft im Vordergrund, sich davor zu bewahren, dass der Geschäftsführer die in dem Unternehmen erlangten Kenntnisse und Verbindungen zu ihrem Schaden ausnutzt (BGH, Urt. v. 17.02.1992 – II ZR 140/91, ZIP 1992, 543). Soweit es zum Schutz eines derartigen berechtigten Interesses der Gesellschaft erforderlich ist und die Berufsausübung oder sonstige wirtschaftliche Betätigung des Geschäftsführers zeitlich, örtlich und gegenständlich nicht unbillig erschwert werden, also ein Verstoß gegen § 138 BGB nicht vorliegt (vgl. dazu z.B. BGH, Urt. v. 14.07.1997 – II ZR 283/96, NJW 1997, 3089), kann ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot mit einem Geschäftsführer auch ohne Karenzentschädigung vereinbart werden, weil ihm gegenüber die gesetzliche Regelung für Handlungsgehilfen des § 74 Abs. 2 HGB nicht gilt (BGH, Urt. v. 26.03.1984 – II ZR 229/83, BGHZ 91, 1 [5] = GmbHR 1984, 234; Urt. v. 17.02.1992 – II ZR 140/91, ZIP 1992, 543). Daraus lässt sich aber nicht schließen, dass auch bei einer vereinbarten Karenzentschädigung und bei der Auslegung dieser Vereinbarung allein die Interessen der Gesellschaft zu berücksichtigen wären. Vielmehr kommt hier auch der Dispositionsschutz des Geschäftsführers zum Tragen. Wollte die Bekl., dass die bezahlte Karenz im Fall einer Freistellung des Kl. von seinen Dienstpflichten verkürzt oder hinfällig wird, so wäre es ihre Sache gewesen, dies in dem Vertrag klarzustellen. Von der Möglichkeit eines Wettbewerbsverbotes ohne Karenzentschädigung geht der BGH wohl in seinem Beschl. v. 07.07.2008, II ZR 81/07, juris.de, aus, wobei dieses aber als unzulässige Erschwerung durchaus im Einzelfall unwirksam sein kann. Siehe auch OLG München, Beschl. v. 02.08.2018, 7 U 2107/18, juris, Rdnr. 8 (keine Karenzentschädigung für Wirksamkeit erforderlich).
 
211
BGH, Beschl. vom 07.07.2008, II ZR 81/07, juris.de.
 
212
BGH, Urt. v. 15.04. 1991, II ZR 214/89, GmbHR 1991, 310.
 
213
BGH, Urt. v. 28.04.2008, II ZR 11/07, GmbHR 2008, 930.
 
214
Siehe den im Anhang beigefügten Musterentwurf zum Anstellungsvertrag.
 
215
BGH, Urt. v. 17.02.1992, II ZR 140/91, WM 1992, 653.
 
216
BGH, Urt v. 04.03.2002, II ZR 77/00, GmbHR 2002, 431, 432.
 
217
BGH, Urt v. 04.03.2002, II ZR 77/00, GmbHR 2002, 431.
 
218
Siehe OLG München, Urt. v. 14.11.2011, 7 U 2881/11, juris, danach ist kein Beschluss der Gesellschafterversammlung erforderlich, weil keine zwingende Zuständigkeit derselben wie dies z.B. bei einer Änderung des Dienstvertrags gegeben wäre.
 
219
BGH, Urt. v. 17.02.1992, II ZR 140/91, WM 1992, 653, 654.
 
220
So LG Frankfurt/Main, Urt. v. 20.04.1994, 3/8 O 150/93, GmbHR 1994, 803, 804.
 
221
OLG Düsseldorf, Urt. v. 22.08.1996, 6 U 150/95, GmbHR 1996, 931, 934.
 
222
BGH, Beschl. v. 29.11.1993, II ZR 61/93, DStR 1994, 214; dort sollte ein mit 49 % beteiligter Geschäftsführer um seine Lebensgrundlage gebracht werden; siehe auch OLG Zweibrücken, Urt. v. 30.10.1997, 4 U 11/97, GmbHR 1998, 373, 374 und Urt. v. 05.06.2003, 4 U 117/02, NZG 2003, 931, Leitsätze: 1. Soll der Geschäftsführer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung abberufen werden, der zugleich Gesellschafter ist, so können sich auch dann, wenn die Satzung dies nicht ausdrücklich vorsieht, unter dem Gesichtspunkt bestehender Treuebindungen Einschränkungen der freien Abberufbarkeit ergeben. Dabei dürfen die Anforderungen aber nicht auf das Vorliegen eines wichtigen Grundes gesteigert werden. Es genügt, wenn nach den Gesamtumständen ein sachlicher Grund vorliegt, der einen verständigen Entscheidungsträger zur Abberufung veranlassen würde (Fortführung von Senat, NZG 1998, 385 = GmbHR 1998, 373). 2. Ein solcher sachlicher Grund kann darin liegen, dass der Gesellschafter-Geschäftsführer infolge einer dauerhaften Erkrankung nicht mehr im Stande ist, seine Funktion als Geschäftsführer wahrzunehmen, siehe dies offenlassend OLG Naumburg, NZG 2000, 608; siehe auch OLG Karlsruhe, Urt. v. 10.08.2006, 9 U 171/05, OLGR Karlsruhe 2008, 414, wonach bei einer zweigliedrigen GmbH, bei der beide Gesellschafter mit 50 % beteiligt sind und bereits bei Gründung als mitarbeitende Geschäftsführer bestellt wurden, eine Sonderstellung vorläge, die es rechtfertige, dass eine Abberufung nur aus wichtigem Grund statthaft sei. Diese Ansicht ist sogar noch weitergehender als die Forderung nach einem sachlichen Grund.
 
223
Siehe unten 2. Teil E III.
 
224
BGH, Urt. v. 20.12.1982, II ZR 110/82, BGHZ 86, 177, 179.
 
225
BGH, Urt. v. 04.04.2017, II ZR 77/16, NZG 2017, 700.
 
226
Siehe auch OLG Frankfurt, Beschl. v. 28.04.1981, 20 W 795/80, NJW 1982, 2388.
 
227
LG Köln, Beschl. v. 14.08.1997, 87 T 25/97, GmbHR 1998, 183; LG Berlin, Beschl. v. 22.07.1992, 98 T 25/92, GmbHR 1993, 291, 292.
 
228
Siehe oben 1. Teil C IV.
 
229
BGH, Urt. v. 20.12.1982, II ZR 110/82, BGHZ 86, 177, 179.
 
230
BGH, Urt. v. 20.12.1982, II ZR 110/82, BGHZ 86, 177, 179.
 
231
BGH, Urt. v. 21.04.1969, II ZR 200/67, NJW 1969, 1483.
 
232
Siehe oben 1. Teil, III 5 b.
 
233
Siehe oben 1. Teil, E III.
 
234
Siehe BGH, Urt. v. 28.01.1985, II ZR 79/84, GmbHR 1985, 256; BGH, Beschl. v. 12.01.2009, II ZR 27/08, GmbHR 2009, 434.
 
235
In Anlehnung an OLG Stuttgart, Beschl. v. 13.04.1994, 2 U 303/93, GmbHR 1995, 229.
 
236
OLG Stuttgart, Beschl. v. 13.04.1994, 2 U 303/93, GmbHR 1995, 229.
 
237
Siehe dazu sogleich die Ausführungen unter dd).
 
238
BGH, Urt. v. 04.04.2017, II ZR 77/16, NZG 2017, 700, aus den Gründen: Bei der gerichtlichen Überprüfung der Wirksamkeit von Gesellschafterbeschlüssen, die die Abberufung oder die Kündigung des Anstellungsvertrags eines Gesellschafter-Geschäftsführers einer GmbH aus wichtigem Grund betreffen, ist darauf abzustellen, ob tatsächlich ein wichtiger Grund im Zeitpunkt der Beschlussfassung vorlag oder nichtWenn ein abstimmungserhebliches Stimmverbot in Frage steht, kommt es im Rechtsstreit allein auf das tatsächliche Vorliegen des wichtigen Grunds an. Das Gericht darf nicht schon aufgrund der schlüssigen Behauptung von einem Abberufungsgrund ausgehen, über dessen Vorliegen die Parteien gerade streiten. Eine Anfechtungsklage des Mehrheitsgesellschafters gegen seine Abberufung als Geschäftsführer kann in Folge dessen nicht schon abgewiesen werden, weil die Stimme des Betroffenen vermeintlich zu Recht nicht gezählt wurde. Denn dann würde das Vorliegen eines wichtigen Grundes gerade nicht geklärt und dem Betroffenen der Rechtsschutz verweigert. Das tatsächliche Vorliegen eines wichtigen Grundes ist auch für die positive Beschlussfeststellungsklage gegen einen die Abberufung mit den Stimmen des Betroffenen ablehnenden Beschluss von Bedeutung, weil das Gericht das Zustandekommen eines wirksamen Beschlusses nur feststellen kann, wenn ein wichtiger Grund für die Abberufung tatsächlich vorliegt. Für die Kündigung des Anstellungsvertrags aus wichtigem Grund gilt nichts anderes.
 
239
BGH, Beschl. v. 12.01.2009, II ZR 27/08, GmbHR 2009, 434; siehe OLG Karlsruhe Urt. v. 10.08.2006, 9 U 171/05, OLGR Karlsruhe 2008, 414, aus den Gründen: In der Rechtsprechung ist anerkannt, dass dann, wenn zwei oder mehrere Geschäftsführer untereinander so zerstritten sind, dass eine Zusammenarbeit zwischen ihnen nicht mehr möglich ist, jeder von ihnen abberufen werden kann, wenn er durch sein nicht notwendigerweise schuldhaftes Verhalten zu dem Zerwürfnis beigetragen hat. Im konkreten Fall hatte ein Geschäftsführer eine Mitarbeiterin durch einen Brief sexuell belästigt und ein intimes Verhältnis mit dem Mitgeschäftsführer unterstellt. Siehe auch OLG Köln, Urt. v. 01.06.2010, 18 U 72/09, NZG 2011, 307, wonach auch ein Zerwürfnis zwischen dem Geschäftsführer und der Gesellschaftermehrheit ausreicht.
 
240
BGH, Urt. v. 14.10.1991, II ZR 239/90, GmbHR 1992, 38; OLG Naumburg, Urt. v. 25.01.1996, 2 U 31/95, GmbHR 1996, 934.
 
241
LG Mainz, Urt. v. 12.08.2016, 2 O 329/13, juris.
 
242
Baumbach/Hueck, GmbHG, § 38 Rdnr. 17.
 
243
Siehe zu dieser auch unten, 2. Teil, E III.
 
244
OLG Karlsruhe, Urt. v. 28.11.2006, 8 U 314/05, ZIP 2007, 1319.
 
245
OLG Köln, Urt. v. 01.06.2010, 18 U 72/09, NZG 2011, 307; der Geschäftsführer hatte vor einer Darlehenskündigung nicht die erforderliche Zustimmung der Gesellschafterversammlung eingeholt.
 
246
BGH, Urt. v. 19.11.1990, II ZR 88/89, NJW 1991, 846.
 
247
OLG Hamm, Urt. v. 17.09.2001, 8 U 126/01, GmbHR 2002, 327, Leitsatz: In der GmbH kann sich ein Fremdgeschäftsführer grundsätzlich nicht mit der einstweiligen Verfügung gegen eine gemäß § 38 GmbHG jederzeit mögliche Abberufung zur Wehr setzen. Insoweit gilt der Rechtsgedanke des § 84 Abs. 3 S. 4 AktG entsprechend.
 
248
BGH, Urt. v. 20.12.1982, II ZR 110/82, BGHZ 86, 177, 181.
 
249
BGH, Urt. v. 20.12.1982, II ZR 110/82, BGHZ 86, 177, 181.
 
250
BGH, Urt. v. 20.12.1982, II ZR 110/82, BGHZ 86, 177.
 
251
OLG Stuttgart, Beschl. v. 13.04.1994, 2 U 303/93, NJW-RR 1994, 811 f.; OLG Hamm, Urt. v. 17.09.2001, 8 U 126/01, GmbHR 2002, 327.
 
252
OLG Köln, Beschl. v. 26.08.1994, 2 Wx 24/94, GmbHR 1995, 299.
 
253
Der Entziehungsbeschluss bedarf als satzungsändernder Beschluss der no-tariellen Beurkundung, siehe OLG Nürnberg, Urt. v. 10.11.1999, 12 U 813/99, GmbHR 2000, 563, 564.
 
254
KG, Urt. v. 11.08.2011, 23 U 114/11, ZIP 2011, 2304, Leitsatz 2: Parteien des Verfügungsverfahrens sind grundsätzlich der Abberufene und die Gesellschaft, vertreten durch die gemäß § 46 Nr. 8 GmbHG bestimmten Vertreter. Ob – insbesondere bei Handlungsunfähigkeit der Gesellschaft – auch der abberufende Gesellschafter einen Verfügungsantrag stellen kann, bleibt offen.
 
255
OLG Jena, Urt. v. 09.09.2015, 2 U 219/15, juris, 1. Ein Mitgesellschafter einer GmbH kann mit Erfolg den Erlass einer einstweiligen Verfügung beantragen, mit dem es dem Geschäftsführer/Mitgesellschafter untersagt werden soll, bis zu bestimmten, hilfsweise gestaffelten Zeitpunkten als Geschäftsführer der GmbH aufzutreten und zu handeln, bis die Wirksamkeit eines Abberufungsbeschlusses festgestellt ist.
 
256
OLG Jena, Urt. v. 09.09.2015, 2 U 219/15, 5. Orientierungssatz nach juris.
 
257
Siehe auch die Entscheidung des OLG Stuttgart, Beschl. v. 13.04.1994, 2 U 303/93, NJW-RR 1994, 811, bei der es ebenfalls um eine einstweilige Verfügung des abberufenen Geschäftsführers allerdings aus anderen Gründen ging.
 
258
BGH, Urt. v. 08.02.1993, II ZR 58/92, BGHZ 121, 257, 260.
 
259
OLG Düsseldorf, Beschl. v. 06.12.2000, 3 Wx 393/00, GmbHR 2001, 144; KG, Beschl. v. 01.11.2000, 23 W 3250/00, GmbHR 2001, 147; BayObLG, Beschl. v. 15.06.1999, 3Z BR 35/99, GmbHR 1999, 980: Die vom einzigen Geschäftsführer und alleinigen Gesellschafter einer GmbH erklärte Amtsniederlegung ist regelmäßig als rechtsmißbräuchlich unwirksam, wenn dieser nicht gleichzeitig einen neuen Geschäftsführer bestellt., so auch OLG Köln, Beschl. v. 01.02.2008, 2 Wx 3/08, ZIP 2008, 646, OLG München, Beschl. v. 16.03.2011, 31 Wx 64/11, NZG 2011, 432 (gilt auch für Abberufung).
 
260
Roth/Altmeppen, GmbHG, § 38 Rdnr. 82.
 
261
Siehe auch BGH, Urt. v. 14.07.1980, II ZR 161/79, BGHZ 78, 82, Leitsatz: Die aus wichtigen Gründen erklärte Amtsniederlegung eines Geschäftsführers ist, auch wenn über die objektive Berechtigung dieser Gründe gestritten wird, sofort wirksam, unbeschadet einer etwaigen Haftung wegen Verletzung des Anstellungsvertrages. Im Anschluss daran: BGH, Urt. v. 08.02.1993, II ZR 58/92, GmbHR 1993, 216: Die Amtsniederlegung eines Geschäftsführers ist grundsätzlich auch dann sofort wirksam, wenn sie nicht auf einen angeblich wichtigen Grund gestützt ist (Fortführung von BGH, Urt. v. 14.07.1980, II ZR 161/79, BGHZ 78, 82 = GmbHR 1980, 270). Allerdings setzt sich der BGH nicht mit der Frage auseinander, ob beim Alleingesellschafter-Geschäftsführer nicht doch eine Ausnahme zu machen ist sowie wann eine Niederlegung wegen Rechtsmißbrauchs unwirksam ist.
 
262
OLG Koblenz, Urt. v. 26.05.1994, 6 U 455/91, GmbHR 1995, 730, 731; Roth/Altmeppen, GmbHG, § 38 Rdnr. 83.
 
263
LG Frankenthal, Urt. v. 23.04.1996, 1 HKT 1/96, GmbHR 1996, 939.
 
264
Zuzugeben ist, dass es schwierig werden wird, externe Notgeschäftsführer zu finden, wenn es ungewiss ist, ob ihre Vergütung aus dem Gesellschaftsvermögen bestritten werden kann. Ggf. sollten die Industrie- und Handelskammern überlegen, ob sie nicht einen Stamm von Personen vorhalten, die auf ihre Kosten solche Aufgaben übernehmen.
 
265
BGH, Urt. v. 08.02.1993, II ZR 58/92, BGHZ 121, 257, 260. Ist der Brief an die GmbH adressiert und ist der zweite Geschäftsführer einziger (Mit)gesellschafter, ist dies ausreichend, siehe OLG Hamm, Urt. 11.08.2010, I-15 W 309/10 BeckRS 2010, 21010.
 
266
BGH, Urt. v. 17.09.2001, II ZR 178/99, BGHZ 149, 28 = GmbHR 2002, 26, Leitsatz: Der Grundsatz, dass eine Willenserklärung mit Wirksamkeit gegenüber einem Gesamtvertreter abgegeben werden kann, findet auch auf die Rechtsverhältnisse Anwendung, in denen die GmbH nach § 46 Nr. 5 GmbHG gemeinsam durch ihre Gesellschafter vertreten wird. Aus den Gründen: In diesem Urteil hat der Senat klargestellt, dass die Wirksamkeit der Niederlegung des Geschäftsführeramtes, für deren Entgegennahme ebenso wie für den Akt der Bestellung zum Geschäftsführer, den Widerruf der Bestellung sowie Abschluss, Aufhebung und Kündigung des Anstellungsvertrags und deren Entgegennahme die Gesamtheit der Gesellschafter zuständig ist, nicht davon abhängt, dass sie gegenüber allen Gesellschaftern ausgesprochen wird. Er hat es vielmehr als ausreichend angesehen, wenn die Niederlegung gegenüber einem Gesellschafter erklärt und den übrigen lediglich nachrichtlich übersandt wird. Offengelassen hat er, ob die Abgabe der Erklärung gegenüber einem Gesellschafter auch dann genügt, wenn eine Benachrichtigung der übrigen Gesellschafter unterbleibt. Diese im Schrifttum umstrittene Frage … ist zu bejahen. Es ist ein allgemein anerkannter Rechtsgrundsatz, dass im Rahmen der Gesamtvertretung eine Willenserklärung mit Wirksamkeit gegenüber einem Gesamtvertreter abgegeben werden kann (BGH Urt. v. 14.02.1974 – II ZB 6/73, BGHZ 62, 166 [173] = GmbHR 1974, 182; RG v. 31.12.1902 – I 320/02, RGZ 53, 227 [230 f.]). Dieser Grundsatz hat sich in verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen – u.a. auch für die Organvertretung – niedergeschlagen (vgl. § 171 Abs. 3 ZPO; § 28 Abs. 2 BGB; § 35 Abs. 2 S. 3 GmbHG; § 78 Abs. 2 S. 2 AktG; § 25 Abs. 1 S. 3 GenG; vgl. auch § 125 Abs. 2 S. 3 HGB). Der Grundsatz ist auch auf die Rechtsverhältnisse anwendbar, in denen die GmbH nach § 46 Nr. 5 GmbHG gemeinsam durch ihre Gesellschafter vertreten wird.
 
267
Offengelassen BGH, Urt. v. 08.02.1993, II ZR 58/92, BGHZ 121, 257, 260.
 
268
OLG Düsseldorf, Beschl. v. 03.06.2005, I-3 Wx 118/05, GmbHR 2005, 932. Hingegen hält die h.M. eine Kündigung des Anstellungsvertrags durch Erklärung gegenüber dem Mitgeschäftsführer unter Berufung auf § 35 II 3 GmbHG für statthaft siehe unten 2. Teil, H II.
 
269
OLG Düsseldorf, Beschl. v. 10.08.2004, I-3 Wx 177/04, GmbHR 2004, 1532; OLG Naumburg, Beschl. v. 28.02.2001, 7 Wx 05/00, GmbHR 2001, 569: Leitsätze 3 und 4: Die Erklärung der Amtsniederlegung ist eine empfangs-bedürftige Willenserklärung, die für ihre Wirksamkeit dem für die Bestellung des Geschäftsführers zuständigen Organ (üblicherweise die Gesellschafterversammlung) zugehen muss. Dem Handelsregister ist neben der Willenserklärung des Geschäftsführers die Amtsniederlegung betreffend auch der Zugang der Willenserklärung bei dem für die Geschäftsführerbestellung zuständigen Organ in der Form des § 39 Abs. 2 GmbHG einzureichen.
 
270
Siehe auch BGH, Beschl. v. 21.06.2011, II ZB 15/10, juris Rdnr. 22 (Fax genügt, wenn der Empfänger den Empfang bestätigt).
 
271
Die Niederlegungserklärung ist daher entweder in einer Originalfassung – es werden ohnehin mehrere Originale entsprechend der Zahl der Gesellschafter benötigt – oder in beglaubigter Abschrift einzureichen, eine Kopie genügt nicht.
 
272
Siehe auch OLG Celle, Urt. v. 04.02.2004, 9 U 203/03, GmbHR 2004, 425, Leitsatz 1: Ein wichtiger Grund im Sinne des § 626 Abs. 1 BGB für die Kündigung eines Geschäftsführer-Dienstvertrags liegt vor, wenn sich der Geschäftsführer durch eine zwar wirksame, aber als unberechtigt zu qualifizierende Amtsniederlegung der Möglichkeit begibt, die Geschäftsführeraufgaben gerade im Außenverhältnis für die Gesellschaft wahrzunehmen und damit deren rechtsgeschäftlichen Handlungsbereich in für diese unzumutbarer Weise verengt. Eine solche Amtsniederlegung ist auch dann als unberechtigt zu qualifizieren, wenn der Geschäftsführer infolge der Umsetzung an ihn gerichteter Weisungen der Gesellschafterversammlung eine für die Gesellschaft negative Entwicklung befürchtet und sogar mit einem drohenden Zusammenbruch des Unternehmens rechnet; auch in solchen Fällen bleibt der Geschäftsführer seiner Aufgabe verpflichtet, mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns alles zu tun, was die Interessen der Gesellschaft erfordern, und die zugleich an sein Amt geknüpften öffentlich-rechtlichen Pflichten zu erfüllen.
 
273
BGH, Urt. v. 26.06.1995, II ZR 109/94, DStR 1995, 1639, 1640.
 
274
LG Berlin, Beschl. v. 22.07.1992, 98 T 25/92, GmbHR 1993, 291; LG Köln, Beschl. v. 14.08.1994, 87 T 25/97, GmbHR 1998,183.
 
275
BayObLG, Beschl. v. 10.07.1981, BReg 1 Z 44/81, GmbHR 1982, 214; OLG Zweibrücken, Beschl. v. 30.06.1998, 3 W 130/98, GmbHR 1999, 479; siehe Bärwaldt, Die Anmeldung des eigenen Ausscheidens beim Handelsregister, GmbHR 2001, 290.
 
276
BGH, Urt. v. 24.10.2005, II ZR 55/04, NZG 2006, 62.
 
277
BGH, Urt. v. 20.02.1995, II ZR 9/94, GmbHR 1995, 299.
 
278
BGH, Urt. v. 26.06.1995, II ZR 109/94, DStR 1995, 1639.
 
279
Siehe dazu unten 1. Teil J III.
 
280
Für bis zum 31.12.2006 endende Geschäftsjahre ist noch das Handelsregister für die Aufbewahrung der Abschlüsse zuständig.
 
281
Die Gesellschafterversammlung entscheidet nach § 46 Nr. 1 a GmbHG über die Offenlegung eines Einzelabschlusses nach internationalen Rechnungslegungsstandards (§ 325 Abs. 2a des Handelsgesetzbuchs).
 
282
Das Ordnungsgeld beträgt mindestens 2.500 € und maximal 25.000 €.
 
283
Siehe unten 3. Teil, F IV.
 
284
Siehe dazu sogleich die folgenden Ausführungen unter b.
 
285
Diese ist nicht in jedem Fall erforderlich, dies richtet sich nach den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften bzw. § 2 Gaststättengesetz.
 
286
BayObLG, Beschl. v. 01.10.1991, BReg 3 Z 110/91, DStR 1992, 76; OLG Frankfurt, Beschl. v. 27.05.1992, 20 W 134/92, DB 1992, 1282.
 
287
BayObLG, Beschl. v. 14.10.1993, 3Z BR 191/93, DStR 1993, 1921; OLG Frankfurt, Beschl. v. 27.05.1992, 20 W 134/92, DB 1992, 1282; OLG Düsseldorf, Beschl. v. 31.07.1996, 3 Wx 293/96, ZIP 1996, 1705.
 
288
Siehe auch OLG Düsseldorf, Beschl. v. 31.07.1996, 3 Wx 293/96, ZIP 1996, 1705.
 
289
Siehe dazu sogleich die Ausführungen unten.
 
290
Siehe ausführlich unten 3. Teil, F.
 
291
BGH, Urt. v. 20.02.1995, II ZR 9/94, ZIP 1995, 560, 561; zur Strafbarkeit siehe unten 3. Teil, G IV 2.
 
292
§ 15 a InsO wurde per 01.11.2008 eingeführt, zuvor war für die GmbH die Insolvenzantragspflicht in § 64 I GmbHG geregelt.
 
293
Siehe hierzu im einzelnen 3 Teil, F II und G IV 2.
 
294
Es gibt Beratungsfirmen, die entgeltlich Insolvenzpläne erarbeiten.
 
295
Siehe Lutter/Hommelhoff, § 64 GmbHG Rdnr. 8 (drei Wochen); BGH, Urt. v. 25.10.2001, IX ZR 17/01, NJW 2002, 512, 513 (noch zur Konkursordnung: etwa einen Monat).
 
296
Diese Auffassung hat der BGH in ständiger Rechtsprechung bestätigt und konkretisiert, siehe z.B. BGH, Urt. v. 09.10.2012, II ZR 298/11, BGHZ 195, 42, Rdnr. 8 nach juris: Von Zahlungsunfähigkeit nach § 17 Abs. 2 Satz 1 InsO ist regelmäßig auszugehen, wenn eine innerhalb von drei Wochen nicht zu beseitigende Liquiditätslücke von 10 % oder mehr besteht und nicht ausnahmsweise mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist, dass die Liquiditätslücke demnächst vollständig oder fast vollständig geschlossen wird und den Gläubigern ein Zuwarten nach den besonderen Umständen des Einzelfalls zuzumuten ist (BGH, Urteil vom 27. März 2012 – II ZR 171/10, ZIP 2012, 1174 Rn. 10; Beschluss vom 19. Juli 2007 – IX ZB 36/07, BGHZ 173, 286 Rn. 31; Urteil vom 21. Juni 2007 – IX ZR 231/04, ZIP 2007, 1469 Rn. 37; Urteil vom 12. Oktober 2006 – IX ZR 228/03, ZIP 2006, 2222 Rn. 27; Urteil vom 24. Mai 2005 – IX ZR 123/04, BGHZ 163, 134, 139 ff.
 
297
Siehe BGH, Urt. v. 19.12.2017, II ZR 88/16, NZI 2018, 204: 1. Einen vom Insolvenzverwalter zur Darlegung der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners gem. § 17 II 1 InsO aufgestellten Liquiditätsstatus, der auf den Angaben aus der Buchhaltung des Schuldners beruht, kann der Geschäftsführer nicht mit der pauschalen Behauptung bestreiten, die Buchhaltung sei nicht ordnungsgemäß geführt worden. Er hat vielmehr im Einzelnen vorzutragen und gegebenenfalls zu beweisen, welche der in den Liquiditätsstatus eingestellten Verbindlichkeiten trotz entsprechender Verbuchung zu den angegebenen Zeitpunkten nicht fällig und eingefordert gewesen sein sollen. 2. Bei der Feststellung der Zahlungsunfähigkeit gem. § 17 II 1 InsO anhand einer Liquiditätsbilanz sind auch die innerhalb von drei Wochen nach dem Stichtag fällig werdenden und eingeforderten Verbindlichkeiten (so genannte Passiva II) einzubeziehen.
 
298
Siehe vorhergehende Fußnote.
 
299
OLG Celle, Urt. v. 07.05.2008, 9 U 191/07, OLGR Celle 2008, 653.
 
300
BGH, Urt. v. 07.03.2005, II ZR 138/03, GmbHR 2005, 617.
 
301
Siehe zu diesen bereits die Ausführungen oben, Teil 1 E I 3.
 
302
Grundlegend schon vor Einführung des § 19 II 4 InsO: BGH Urt. v. 08.01.2001, II ZR 88/99, BGHZ 146, 264, Leitsatz a: Forderungen eines Gesellschafters aus der Gewährung eigenkapitalersetzender Leistungen sind, soweit für sie keine Rangrücktrittserklärung abgegeben worden ist, in der Überschuldungsbilanz der Gesellschaft zu passivieren.
 
303
Die steuerrechtlichen Auswirkungen eines Rangrücktritts sind eingehend zu prüfen. Es besteht die Gefahr, dass gemäß § 5 II a EStG eine gewinn-erhöhende Auflösung der Verbindlichkeit in der Steuerbilanz erfolgt. Danach sind für Verpflichtungen, die nur zu erfüllen sind, soweit künftig Einnahmen oder Gewinne anfallen, Verbindlichkeiten oder Rückstellungen erst anzusetzen, wenn die Einnahmen oder Gewinne angefallen sind. Hier wird eine Diskussion über die Voraussetzungen, die eingehalten werden müssen, damit keine Ausbuchung des Darlehens erfolgen muss, geführt; siehe BFH, Urt. v. 30.11.2011, I R 100/10, NZG 2012, 357 (Ausbuchung) und BFH, Urt. v. 15.04.2015, I R 44/14 (ggf. Neutralisierung über verdeckte Einlage soweit die Gesellschafterforderung werthaltig war), siehe dazu die Leitsätze: 1. Eine Verbindlichkeit, die nach einer im Zeitpunkt der Überschuldung getroffenen Rangrücktrittsvereinbarung nur aus einem zukünftigen Bilanzgewinn und aus einem etwaigen Liquidationsüberschuss zu tilgen ist, unterliegt dem Passivierungsverbot des § 5 Abs. 2a EStG 2002 (insoweit Bestätigung des Senatsurteils vom 30. November 2011 I R 100/10, BFHE 235, 476, BStBl II 2012, 332). 2. Beruht der hierdurch ausgelöste Wegfallgewinn auf dem Gesellschaftsverhältnis, ist er durch den Ansatz einer Einlage in Höhe des werthaltigen Teils der betroffenen Forderungen zu neutralisieren (insoweit Abkehr vom Senatsurteil in BFHE 235, 476, BStBl II 2012, 332).
 
304
Die Beweislast für das Vorhandensein einer positiven Fortbestehensprognose hat der Geschäftsführer, der sich auf diese beruft. Er muss außerdem zum Zeitpunkt der Fortführung den Fortführungswillen der GmbH darlegen und ein aussagekräftiges Unternehmenskonzept (sog. Ertrags- und Finanzplan) aufgestellt haben; siehe BGH, Beschl. v. 09.10.2006, II ZR 303/05, zr-report.de.
 
Metadata
Title
1 Teil Der organschaftliche Status des GmbH-Geschäftsführers
Author
Rocco Jula
Copyright Year
2019
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-59724-8_1

Premium Partner