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2020 | OriginalPaper | Chapter

7. § 7 Verwaltungsrechtsschutz im Umweltrecht

Author : Rüdiger Nolte

Published in: Umweltrecht

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Rechtsschutz im Umweltrecht ist im Wesentlichen verwaltungsgerichtlicher Rechtsschutz. Soweit zivilrechtliche Bestimmungen Lebenssachverhalte mit Umweltbezug regeln, steht zwar der Rechtsweg zu den ordentlichen Gerichten offen (§ 13 Gerichtsverfassungsgesetz <GVG>). Durchweg gehören die Normen des Umweltrechts aber dem Verwaltungsrecht an; über Rechtsstreitigkeiten, die nach ihnen zu beurteilen sind, haben die Verwaltungsgerichte zu entscheiden (§ 40 Abs. 1 Satz 1 VwGO). Die nachfolgende Darstellung beschränkt sich daher auf Fragen des verwaltungsgerichtlichen Rechtsschutzes.

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Footnotes
1
Zum Schutz vor Umweltbelastungen durch zivilrechtliche Unterlassungs-, Beseitigungs- und Schadenersatzansprüche Marburger, Ausbau des Individualschutzes gegen Umweltbelastungen als Aufgabe des bürgerlichen und des öffentlichen Rechts, in: Verhandlungen des 56. Deutschen Juristentages Berlin 1986, Bd. 1 Gutachten, München 1986, S. C 101 ff.
Bisweilen bedient sich der Gesetzgeber zivilrechtlicher Steuerungsmechanismen zur Verfolgung umweltpolitischer Ziele. So nahm er mit dem Erneuerbare Energien-Gesetz – EEG 2009 – (BGBl I, 2008, S. 2074) die privaten Stromnetzbetreiber durch Abnahme- und Vergütungspflichten gegenüber Erzeugern von Strom aus Erneuerbaren Energien für den Klimaschutz in Dienst (vgl. dazu Oschmann, NJW 2009, 263 ff.). Nach der aktuellen Fassung des Gesetzes (EEG 2017 v. 21.07.2014, BGBl. I S. 1066, zuletzt geändert durch Art. 3 Gesetz v. 20.11.2019, BGBl. I S. 1719) ist an die Stelle der Einspeisevergütung als Regelfall die prämierte Direktvermarktung getreten; die Einspeisevergütung kommt nur noch ausnahmsweise zum Tragen.
 
2
Vgl. Kloepfer, Umweltrecht, 4. Aufl. 2016, § 8 Rn. 11 f.
 
3
So die Regelungen über die erstinstanzliche Zuständigkeit der Oberverwaltungsgerichte und des Bundesverwaltungsgerichts in § 48 Abs. 1 Sätze 1 und 2 bzw. § 50 Abs. 1 Nr. 6 VwGO.
 
4
So § 14a BImSchG, § 17e FStrG und vergleichbare Regelungen anderer Verkehrsinfrastrukturgesetze, § 64 BNatSchG sowie das Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz mit seinen vor allem die umweltrechtliche Verbandsklage regelnden Vorschriften.
 
5
Vgl. Sparwasser/Engel/Voßkuhle, Umweltrecht, 5. Aufl. 2003, § 5 Rn. 1, die vom Umweltrecht als Referenzgebiet für die Entwicklung des Verwaltungsprozessrechts sprechen.
 
6
Ramsauer, in: Koch, Umweltrecht, 4. Aufl. 2014, § 3 Rn. 171.
 
7
Grundlegend dazu BVerfGE 49, 89 (134 ff.).
 
8
Dazu BVerfGE 49, 89 (135 ff.).
 
9
Eingehend Ehlers, DVBI 2004, 1441 ff.
 
10
EuGH, Slg. 2007, I-2271, Rn. 37 ff.
 
11
Richtlinie 2003/35/EG des europäischen Parlaments und des Rates v. 26.05.2003 über die Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Ausarbeitung bestimmter umweltbezogener Pläne und Programme (ABl. L 156 v. 25.06.2003 S. 17). Näher dazu Abschn. 3.3, Rn. 121.
 
12
Übereinkommen über den Zugang zu Informationen, die Öffentlichkeitsbeteiligung an Entscheidungsverfahren und den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten v. 25.06.1998; abgedruckt in NVwZ-Beilage III 2001. Näher zur Aarhus-Konvention (AK) s. u. Abschn. 3.3, Rn. 120.
 
13
Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz i.d.F. der Bek. v. 23.08.2017 (BGBl. I S. 2549), geändert durch Art. 4 des Gesetzes v. 17.12.2018 (BGBl. I S. 2549).
 
14
BVerwGE 60, 269 (274); 112, 221 (224). Die letztgenannte Entscheidung führt allerdings aus, die Begründetheit einer isolierten Klage auf Aufhebung der Nebenbestimmung hänge davon ab, ob der Bescheid ohne die Nebenbestimmung sinnvoller- und rechtmäßigerweise bestehen bleiben könne.
 
15
Eine Ausnahme gilt namentlich für Planfeststellungsbeschlüsse (§ 74 Abs. 1 Satz 2 VwVfG i. V. m. § 70 VwVfG).
 
16
Auf die allgemeine Leistungsklage findet das Erfordernis der Klagebefugnis entsprechende Anwendung; so BVerwG, NVwZ-RR 1992, 371; BVerwGE 147, 312 Rn. 18. Gleiches gilt für die Feststellungsklage; so BVerwG, NVwZ 2004, 1229 (1230).
 
17
BVerwG, NJW 2004, 698.
 
18
Vgl. BVerfGE 6, 32 (36 ff.); BVerfGE 80, 137 (152 ff.); nur formell und materiell rechtmäßige Eingriffe genügen danach dem Schrankenvorbehalt der verfassungsmäßigen Ordnung i. S. d. Art. 2 Abs. 1 GG.
 
19
Happ, in: Eyermann, VwGO, 14. Aufl. 2014, § 42 Rn. 92; Hufen, Verwaltungsprozessrecht, 10. Aufl. 2016, § 15 Rn. 17.
 
20
Vgl. Ramsauer (Fn. 6), Rn. 174; Peters/Hesselbarth/Peters, Umweltrecht, 5. Aufl. 2016, Rn. 243.
 
21
Für Klagen gegen Planfeststellungsbeschlüsse ist nach manchen Fachplanungsgesetzen eine gesonderte Begründungsfrist zu beachten; so z. B. nach § 17e Abs. 5 FStrG. Wird sie versäumt, kann das Gericht späteren Vortrag nach Maßgabe des § 87b Abs. 3 VwGO zurückweisen; vgl. näher Sauthoff, in: Müller/Schulz, FStrG, 2008, § 17e Rn. 27.
 
22
Dazu unter 3.
 
23
Vgl. BVerwG, NuR 2019, 189 Rn. 26 ff.; Beschl. v. 14.11.2018 – 4 B 12.18 – juris Rn. 4 und 11; OVG Münster, NuR 2019, 348 (349 ff.); zweifelnd hingegen Franzius, NuR 2019, 649 (651 und 655). Das BVerwG hat in der erstgenannten Entscheidung trotz seines Eintretens für das Erfordernis einer eigenen Rechtsbetroffenheit des Individualklägers das Verfahren ausgesetzt, um eine abschließende Klärung durch den EuGH zu erreichen. Eine Entscheidung des EuGH steht noch aus.
 
24
Vgl. näher Nolte, in: Kment, Zukunftsperspektiven des Immissionsschutzrechts, S. 1 (15); Gärditz, in: Schmidt/Kahl/Gärditz, Umweltrecht, 9. Aufl. 2014, § 5 Rn. 28.
 
25
EuGH, NuR 2016, 840 – Lesoochranárske zoskupenie VLK; NVwZ 2018, 225 – Protect; NuR 2019, 751 – Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland.
 
26
Vgl. EuGH, NVwZ 2018, 225 Rn. 55.
 
27
EuGH, NuR 2016, 840 Rn. 44; NVwZ 2018, 225 Rn. 34; NuR 2019, 751 Rn. 31 f.
 
28
EuGH, NuR 2016, 840 Rn. 50, 54 ff., 73; NVwZ 2018, 225 Rn. 45, 58; NuR 2019, 751 Rn. 33. – Art. 9 AK regelt den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten. Die zentrale, Klagen gegen Entscheidungen mit besonderer Umweltrelevanz betreffende Regelung findet sich in Abs. 2, eine ergänzende generalklauselartige Regelung für sonstige umweltbezogene Entscheidungen in Abs. 3. – Näher zu Art. 9 der Aarhus-Konvention s. u. Abschn. 3.3, Rn. 120.
 
29
Dies gilt umso mehr, als der EuGH in der letzten der drei Entscheidungen (NuR 2019, 751 Rn. 32) die Bedeutung unmittelbarer Betroffenheit hervorhebt und erläuternd ausführt, dass anhand der Zielsetzung der in Betracht kommenden Vorschriften zu bestimmen sei, ob der Kläger unmittelbar betroffen sei (ebd., Rn. 35 ff.). Diese Betrachtungsweise steht der deutschen Sicht nahe, die auf die Schutzrichtung der Norm abhebt (s. u. Abschn. 2.2.2.1, Rn. 22). Zu den Berührungspunkten der deutschen Schutznormlehre und der Bestimmung der Rügebefugnis nach EU-Recht vgl. auch R. P. Schenke, in: Kopp/Schenke, VwGO, 25. Aufl. 2019, § 42 Rn. 153 und 154.
 
30
So für Planfeststellungsbeschlüsse bereits BVerwGE 56, 110 (133); zur immissionsschutzrechtlichen Anlagengenehmigung vgl. Storost, in: Ule/Laubinger, BImSchG, Kommentar, § 12 Rn. E5.
 
31
St. Rspr., die der auch im Schrifttum ganz herrschenden Möglichkeitstheorie folgt; so etwa BVerwGE 60, 123 (125); 92, 32 (35).
 
32
Enger BVerwG, NVwZ 2004, 1229 (1230), wonach ernsthaft streitige Fragen über das Bestehen eines subjektiven Rechts, von deren Beantwortung der Klageerfolg abhängen kann, nicht schon im Rahmen der Zulässigkeitsprüfung zu klären sind.
 
33
Vgl. R.P. Schenke, (Fn. 29), § 42 Rn. 71.
 
34
Eingehend zur Schutznormlehre und abweichenden Ansätzen Wahl, in: Schoch/Schneider/Bier, VwGO, Vorb. § 42 Abs. 2 Rn. 94 ff. m. w. N.
 
35
BVerwGE 72, 226 (229); 92, 313 (317).
 
36
Vgl. etwa BVerwGE 92, 313 (317 ff.).
 
37
BVerwGE 41, 58 (63) m. w. N.
 
38
Ausführlich dazu Kloepfer (Fn. 2), Rn. 58 f.; Ramsauer (Fn. 6), Rn. 185 ff.
 
39
BVerwGE 65, 313 (320); 119, 329 (332).
 
40
BVerwGE 119, 329 (333 f.).
 
41
BVerwGE 61, 256 (264 ff.); 72, 300 (318 f.); zu § 6 Abs. 2 Nr. 2 und 4 AtG vgl. BVerwGE 131, 129 (Rn. 18 ff.).
 
42
Zur Kritik dieses Unterscheidungskriteriums Wahl/Schütz, in: Schoch/Schneider/Bier, VwGO, § 42 Abs. 2 Rn. 151 ff.
 
43
Eine Ausnahme gilt für die bergrechtliche Zulassung von Rahmenbetriebsplänen in einem Planfeststellungsverfahren gemäß § 52 Abs. 2a Bundesberggesetz (BBergG). Sie stellt der Sache nach keine Planungsentscheidung dar und unterliegt daher nicht dem Abwägungsgebot.
 
44
BVerwGE 48, 56 (66).
 
45
BVerwGE 59, 87 (102).
 
46
Sodan, in: Sodan/Ziekow, VwGO, 4. Aufl. 2014, § 42 Rn. 392; R.P. Schenke (Fn. 29), § 42 Rn. 118.
 
47
BVerwGE 101, 1 (9 f.).
 
48
Ausführlich zur Klagebefugnis von Gemeinden Schütz, in: Ziekow, Handbuch des Fachplanungsrechts, 2. Aufl. 2014, § 8 Rn. 132 ff.
 
49
Diese kann nur berührt sein, wenn das angegriffene Planvorhaben die Finanzspielräume der Gemeinde nachhaltig einengen kann; vgl. BVerwG, UPR 1997, 470.
 
50
BVerwGE 81, 95 (106); 90, 96 (100).
 
51
BVerwGE 100, 388 (394).
 
52
Zum mangelnden grundrechtlichen Schutz einer gemeindlichen Eigentumsposition s. u. Fn. 84.
 
53
BVerwG, NuR 2008, 502 (504).
 
54
Kloepfer (Fn. 2), Rn. 27.
 
55
BVerwGE 101, 157 (165) m. w. N.
 
56
BVerwGE 121, 57 (59) m. w. N.
 
57
So auch Dörr, in: Sodan/Ziekow, VwGO, 4. Aufl. 2014, Europäischer Verwaltungsrechtsschutz Rn. 234 f.; Ehlers (Fn. 9), S. 1445; Gärditz, JuS 2009, 385 (389). Vgl. auch schon oben Abschn. 2.1, Rn. 16 ff.
 
58
von Danwitz, Europäisches Verwaltungsrecht, 2008, S. 277 mit Nachweisen der EuGH-Rechtsprechung.
 
59
von Danwitz (Fn. 58), S. 279 m. w. N. Die weitere Schranke des Äquivalenzprinzips ist in diesem Zusammenhang ohne Bedeutung.
 
60
Vgl. aus neuester Zeit EuGH, NuR 2019, 751 Rn. 30 ff. – Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland.
 
61
von Danwitz (Fn. 58), S. 513 f. mit Nachweisen der EuGH-Rechtsprechung.
 
62
Dörr (Fn. 57), Rn. 234; Ehlers (Fn. 9), S. 1446; Frenz, VerwArch 102 (2011), 134 (149 f.); konstruktiv anders Sparwasser/Engel/Voßkuhle (Fn. 5), Rn. 20: erweiternde Auslegung des § 42 Abs. 2 VwGO dahin, dass die europäischen Regelungen als „anderweitige gesetzliche Vorschriften“ i. S. d. § 42 Abs. 2 VwGO verstanden werden.
 
63
R.P. Schenke (Fn. 29), § 42 Rn. 95; Wahl/Schütz (Fn. 42), § 42 Abs. 2 Rn. 74.
 
64
Vgl. etwa Gärditz, NVwZ 2014, 1 (2 ff.); Erbguth/Schlacke, Umweltrecht, 6. Aufl. 2016, § 6 Rn. 13.
 
65
Vgl. BVerwGE 75, 285 (291).
 
66
St. Rspr.; so etwa BVerwGE 92, 258 (262); 117, 93 (104). Dieses Verständnis liegt auch der Regelung des § 46 VwVfG zugrunde, dem zufolge Verfahrensfehler ohne mögliche Auswirkung auf die Sachentscheidung nicht die Aufhebung des Verwaltungsakts rechtfertigen. Zur dienenden Funktion des Verwaltungsverfahrens eingehend Burgi, DVBl 2011, 1317.
 
67
BVerwGE 75, 285 (291).
 
68
Wahl/Schütz (Fn. 42), § 42 Abs. 2, Rn. 73.
 
69
Vgl. zu bisher anerkannten Fallgruppen Wahl/Schütz (Fn. 42), § 42 Abs. 2, Rn. 73.
 
70
Str.; wie hier BVerwG, NVwZ 2012, 573 Rn. 20 ff.; Beschl. v. 14.11.2018 – 4 B 12.18 – juris Rn. 4; OVG Münster, ZUR 2018, 288 Rn. 20 ff. unter Aufgabe seiner früheren gegenteiligen Rechtsprechung (DVBl 2015, 993 Rn. 53 ff.); a. A. Franzius (Fn. 23), S. 653 f.; Gärditz (Fn. 24), Rn. 24, 36; Schlacke, NVwZ 2019, 1392 (1400); zum Ganzen auch Seibert, NVwZ 2019, 337 f.
 
71
Für Fehler i. S. d. § 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 UmwRG gilt dies im Rahmen der Individualklage freilich nur mit der Maßgabe, dass der Fehler dem Kläger die Möglichkeit der gesetzlich vorgesehenen Beteiligung am Entscheidungsprozess genommen hat (§ 4 Abs. 3 Satz 2 UmwRG). Zur Vereinbarkeit dieser Regelung mit Unionsrecht s. u. Fn. 133.
 
72
Eingehend BVerwG, NVwZ 2012, 573 Rn. 20 ff.
 
73
Richtlinie 2011/92/EU des Europäischen Parlaments und des Rates v. 13.12.2011 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (ABl. EU L 26 S. 1).
 
74
Vgl. EuGH, NVwZ 2013, 565 Rn. 32 – Leth.
 
75
Vgl. EuGH, NVwZ 2014, 49 Rn. 46, 50 – Altrip.
 
76
EuGH, NVwZ 2014, 49 Rn. 55 – Altrip.
 
77
EuGH, NVwZ 2015, 1665 Rn. 63 – Kommission ./. Bundesrepublik Deutschland. – Der EuGH nimmt in dem betreffenden Passus zwar zu den Begründetheitsvoraussetzungen der Klage Stellung, seine Ausführungen lassen sich aber ohne weiteres auf die Klagebefugnis übertragen, da es auch insoweit um den Gestaltungsspielraum des Mitgliedsstaates bei der Bestimmung der Rechtsverletzung geht.
 
78
Vgl. zur Adressatentheorie bei der Prüfung der Klagebefugnis s.o. Abschn. 2.1, Rn. 13.
 
79
Zum Ausnahmefall einer Entkoppelung von Zulässigkeits- und Begründetheitsprüfung bei bestimmten Verfahrensfehlern durch § 4 Abs. 1 i. V. m. Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 UmwRG s. o. Abschn. 2.2.2.4, Rn. 41.
 
80
Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates v. 24.11.2010 über Industrieemissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung, ABl. EU L 334 S. 17).
 
81
EuGH, NVwZ 2015, 1514 Rn. 32 – Kommission ./. Bundesrepublik Deutschland. Zur Bedeutung dieses Urteils für die allein auf Verfahrensfehler gestützte Klagebefugnis s. o. Abschn. 2.2.2.4, Rn. 42 mit Fn. 77.
 
82
BVerwGE 48, 56 (66); vgl. auch BVerwG, Beschl. v. 16.01.2007 – 9 B 14.06 – Buchholz 407.4 § 1 FStrG Nr. 11 Rn. 18.
 
83
Masing, NVwZ 2002, 810 (812); Sparwasser/Engel/Voßkuhle (Fn. 5), Rn. 56 m. w. N.
 
84
In dieser Weise geschützt ist neben dinglichen Rechten auch das obligatorische Nutzungsrecht des Mieters oder Pächters; vgl. BVerwGE 105, 178 (180 ff.). Das bürgerlich-rechtliche Grundeigentum von Gemeinden genießt hingegen keinen Schutz durch Art. 14 GG, da Gemeinden keine Grundrechtsträger sind, und kann daher nicht Grundlage für eine Vollprüfung sein; vgl. BVerwGE 100, 388 (391) m. w. N.; BVerwG, NuR 2008, 502 (504). Die Gemeinden verfügen auch nicht über eine andere Rechtsposition, die ihnen einen Anspruch auf Vollprüfung vermittelt. Dies gilt namentlich für das gemeindliche Selbstverwaltungsrecht; vgl. BVerwG, NuR 2008, 502 (504).
 
85
BVerwGE 67, 74 (75 ff.).
 
86
Das Gemeinwohlerfordernis des Art. 14 Abs. 3 Satz 1 GG ist ein Spezifikum der Enteignung, das den unmittelbaren Zugriff auf das Eigentum von mittelbaren Eigentumsbeeinträchtigungen unterscheidet. Die Prüfung dieses Erfordernisses macht eine spezifisch enteignungsrechtliche Gesamtabwägung aller Gemeinwohlgesichtspunkte notwendig; nur ein im Verhältnis zu entgegenstehenden öffentlichen Interessen überwiegendes öffentliches Interesse kann den Zugriff auf privates Eigentum rechtfertigen. Vgl. BVerwGE 128, 358 Rn. 29.
 
87
Näher hierzu BVerwGE 134, 308 Rn. 24; Schütz (Fn. 48), Rn. 28 ff.
 
88
So BVerwG, NVwZ 2011, 1256 Rn. 106; NuR 2013, 184 Rn. 63.
 
89
Vgl. § 7 Abs. 3, 4 und 6 UmwRG. Näher dazu nachfolgend Rn. 58. Eingehend zum Anwendungsbereich der materiellen Präklusion Buchberger, EurUP 2019, 377 (384); Schlacke (Fn. 70), S. 1394.
 
90
Eine Regelung nur formeller Präklusion enthält z. B. § 10 Abs. 3 Satz 5 BImSchG i. d. F. vom 29.05.2017.
 
91
BVerwG, NVwZ 1996, 399 (400). Die Behörde kann deshalb, wie das BVerwG dort ausführt, auch nicht über den Einwendungsausschluss disponieren.
 
92
EuGH, NVwZ 2015, 1665 Rn. 68 ff., 104.
 
93
Die Änderung erfolgte durch das Gesetz zur Anpassung des Umwelt-Rechtbehelfsgesetzes und anderer Vorschriften an europa- und völkerrechtliche Vorgaben v. 29.05.2017 (BGBl. I S. 1298).
 
94
So die Begründung des Gesetzentwurfs, BT-Drs. 18/9526 S. 43. Zusätzlich erfasst werden Verfahren, deren Gerichtszugangsregelungen auf die betreffenden Bestimmungen der UVP-Richtlinie oder der IE-Richtlinie verweisen (vgl. die Gesetzesbegründung a. a. O.).
 
95
BT-Drs. 18/9526 S. 43; vgl. hierzu auch Schlacke (Fn. 70), S. 1394 m. w. N.
 
96
Zu Klagerechten für den durch Art. 9 Abs. 2 i. V. m. Art. 6 Abs. 1 Buchst. b AK abgesteckten Anwendungsbereich jüngst EuGH, NVwZ 2018, 225 Rn. 37 ff., insbes. Rn. 39 – Protect.
 
97
Die in Art. 6 Abs. 1 Buchst. b AK enthaltene Maßgabe einer Anwendung „in Übereinstimmung mit ihrem innerstaatlichen Recht“ dürfte nur die Modalitäten der Öffentlichkeitsbeteiligung, nicht hingegen auch die Auswirkungen unterbliebener Einwendungen auf das Rügerecht im gerichtlichen Verfahren betreffen.
 
98
EuGH, NVwZ 2018, 225 Rn. 82 ff. – Protect.
 
99
Zum Verständnis dieser Urteilspassage vgl. Sobotta, EuZW 2018, 165; Schlacke (Fn. 70), S. 1397.
 
100
Vgl. zur Erläuterung des Missbrauchstatbestandes Schlacke (Fn. 70), S. 1395; s. auch schon BT-Drs. 18/9526 S. 41.
 
101
Schoch, in: Hoffmann-Riem/Schmidt-Aßmann/Voßkuhle, Grundlagen des Verwaltungsrechts, Bd. III, 2. Aufl. 2013, § 50 Rn. 258.
 
102
BVerfGE 15, 275 (282); 103, 142 (156).
 
103
BVerwGE 100, 221 (225); 131, 41 Rn. 20.
 
104
BVerfGE 84, 34 (49 f.); Schulze-Fielitz, in Dreier, GG, Bd. I, 3. Aufl. 2013, Art. 19 IV Rn. 116.
 
105
Vgl. zu diesen Voraussetzungen BVerfG, NVwZ 2011, 1062 Rn. 73 ff.; BVerwG, NVwZ 2014, 524 Rn. 15; Hoffmann-Riem, in: ders./Schmidt-Aßmann/Voßkuhle, Grundlagen des Verwaltungsrechts, Bd. I, 2. Aufl. 2012, § 10 Rn. 90; Schoch (Fn. 101), Rn. 287 f.; Schulze-Fielitz (Fn. 104), Rn. 125 und 127.
 
106
Vgl. die Kriterienkataloge bei Gerhardt, in: Schoch/Schneider/Bier, VwGO, Bd. II, § 114 Rn. 58 und Hoffmann-Riem (Fn. 105), Rn. 91.
 
107
Ausnahmsweise kann die Justiziabilität von Verwaltungsentscheidungen auch dann eingeschränkt sein, wenn die gerichtliche Kontrolle an Funktionsgrenzen stößt. Das BVerfG hat dies für Fälle anerkannt, in denen es zur Beantwortung von Sachfragen, die für die Anwendung einer Rechtsnorm maßgeblich sind, an anerkannten fachwissenschaftlichen Maßstäben und Methoden fehlt (NJW 2019, 141).
 
108
Gerhardt (Fn. 106), Rn. 57; Schoch (Fn. 101), Rn. 290.
 
109
Ausführlich dazu Jestaedt, in: Ehlers/Pünder, Allgemeines Verwaltungsrecht, 15. Aufl. 2016, § 11 Rn. 46 ff.
 
110
Vgl. Wahl, NVwZ 1991, 409.
 
111
Wahl (Fn. 110), S. 410.
 
112
Vgl. Schoch (Fn. 101), Rn. 289 und 290; Jestaedt (Fn. 109), Rn. 46.
 
113
BVerfGE 61, 82 (114 f.). Vorausgegangen war der Kalkar-Beschluss, BVerfGE 49, 89 (134 ff.), in dem das Gericht die Frage noch ausdrücklich offen gelassen hatte (S. 136).
 
114
BVerwGE 72, 300 (315 ff.); vgl. auch das Brokdorf-Urteil, BVerwGE 78, 177 (181).
 
115
BVerwGE 81, 185 (190 ff.).
 
116
DVBl 1999, 1138 (1139 f.). An die Stelle von § 13 Abs. 1 Nr. 4 GenTG a. F. ist inzwischen § 11 Abs. 1 Nr. 4 GenTG mit vergleichbarer Normstruktur getreten.
 
117
BVerwGE 55, 250 (253 f.); vgl. außerdem BVerwGE 85, 368 (379).
 
118
Begründung zu § 6, BT-Drs. 7/179 S. 31.
 
119
H. M.; vgl. BVerwGE 110, 216 (218); 114, 342 (344); 129, 209 Rn. 12; Jarass, BImSchG, 12. Aufl. 2017, § 48 Rn. 42 f. m. w. N. auch zur Gegenmeinung.
 
120
BVerwGE 114, 342 (344).
 
121
Zur Eingriffsregelung BVerwGE 121, 72 (84) m. w. N.; zum Artenschutzrecht BVerwGE 131, 274 Rn. 64 ff.; NVwZ 2014, 524 Rn. 14 ff.
 
122
Grund für die Einschränkung der gerichtlichen Kontrolle ist insoweit nicht ein auf gesetzlicher Ermächtigung beruhender administrativer Beurteilungsspielraum (so noch BVerwG NVwZ 2014, 524 Rn. 15 f.), sondern die aus dem Fehlen eines gesicherten fachwissenschaftlichen Erkenntnisstandes resultierende Funktionsgrenze der Verwaltungsgerichtsbarkeit (BVerfG, NJW 2019, 141; vgl. bereits oben Fn. 107). Näher dazu Dolde, NVwZ 2019, 1567; Eichberger, NVwZ 2019, 1560.
 
123
BVerwGE 128, 1. Einen Beurteilungsspielraum hat es lediglich für die Bestandserfassung und Bestandsbewertung der unter den Gebietsschutz fallenden Lebensraumtypen bejaht; so BVerwGE 130, 299 Rn. 74 f. Weitergehend Lau, UPR 2010, 169.
 
124
Vgl. BVerwG, NVwZ 2014, 524 Rn. 19; in diesem Sinne auch Jestaedt (Fn. 109), Rn. 41.
 
125
BVerwGE 129, 27 Rn. 38; 131, 41 Rn. 21.
 
126
Über die in § 45 Abs. 1 VwVfG genannten Fälle hinaus wird auch für andere Verfahrensfehler die Möglichkeit der Heilung durch Nachholung des versäumten Verfahrensschritts anerkannt; vgl. Sachs, in: Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 9. Aufl. 2018, § 45 Rn. 135 ff.
 
127
BVerwGE 106, 351 (363).
 
128
W.-R. Schenke, in: Kopp/Schenke, VwGO, 25. Aufl. 2019, § 114 Rn. 50 mit Nachweisen der Rechtsprechung.
 
129
Ramsauer, in: Kopp/Ramsauer, VwVfG, 20. Aufl. 2019, § 46 Rn. 25a f.
 
130
Burgi (Fn. 66), S. 1320; Ramsauer (Fn. 129), § 46 Rn. 26.
 
131
Näher zu den im Katalog des § 4 Abs. 1 UmwRG aufgeführten Fehlern Seibert (Fn. 70), S. 340 ff. – Die Rechtsfolge des § 4 Abs. 1 UmwRG wird durch § 4 Abs. 1b Satz 1 UmwRG modifiziert, wonach eine Verletzung von Verfahrensvorschriften nur dann zur Aufhebung der Entscheidung führt, wenn sie nicht durch Entscheidungsergänzung oder ein ergänzendes Verfahren behoben werden kann. Vgl. zu dieser dem § 75 Abs. 1a Satz 2 VwVfG nachgebildeten Regelung Seibert, NVwZ 2018, 97. – Zu § 75 Abs. 1a Satz 2 VwVfG selbst s. u. Rn. 89 ff.
 
132
Daher rührt ihre Bezeichnung als absolute Verfahrensfehler. Mit diesen Fehlern korrespondieren jedoch keine absoluten, losgelöst vom materiellen Recht geschützten Verfahrensrechte (s. o. Rn. 41 f. zur Klagebefugnis).
 
133
Das BVerwG hat dem EuGH die Frage vorgelegt, ob Art. 11 Abs. 1 Buchst. b UVP-RL eine Vorschrift mit solchem Regelungsgehalt zulässt (NuR 2019, 189), zugleich aber zum Ausdruck gebracht, dass es selbst diese Frage bejaht (ebd. Rn. 24 ff.).
 
134
Zur Notwendigkeit einer konkreten Betrachtung vgl. BVerwGE 154, 73 Rn. 43.
 
135
EuGH, NVwZ 2014, 49 Rn. 53; ebenso EuGH, NVwZ 2015, 1665 Rn. 59 ff. – Kommission/ Bundesrepublik Deutschland.
 
136
EuGH, NVwZ 2014, 49 Rn. 47 ff.; NVwZ 2015, 1665 Rn. 55.
 
137
EuGH, NVwZ 2014, 49 Rn. 49 ff.; NVwZ 2015, 1665 Rn. 56 ff.
 
138
BVerwG, NVwZ 1999, 535 (538) m. w. N.
 
139
BVerwGE 154, 153 Rn. 30 unter Hinweis auf BVerfG, NVwZ 2016, 524 Rn. 21 ff.
 
140
Neumann/Külpmann, in: Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 9. Aufl. 2018, § 75 Rn. 43.
 
141
Zu der ähnlich ausgestalteten Regelung des § 4 Abs. 1 b Satz 1 UmwRG s. o. Fn. 131.
 
142
BVerwGE 104, 123 (129).
 
143
S.o. Abschn. 2.2.1. (Rn. 19).
 
144
BVerwGE 100, 370 (373).
 
145
BVerwG, DVBl 2004, 648 (649).
 
146
Vgl. BVerwGE 100, 370 (372 f.).
 
147
Auch insoweit enthalten verschiedene Fachplanungsgesetze entsprechende, dem § 73 Abs. 1a Satz 2 VwVfG vorgehende Regelungen. Dies trifft z. B. auf § 17e Abs. 6 Satz 2 FStrG zu.
 
148
Vgl. zur Entwicklung der Gesetzgebung Schlacke, Überindividueller Rechtsschutz, 2008, S. 163 ff., zur umweltpolitischen und rechtswissenschaftlichen Diskussion Schmidt/Zschiesche/Rosenbaum, Die naturschutzrechtliche Verbandsklage in Deutschland, 2003, S. 3 ff., zu den Erfahrungen mit der Verbandsklage im Umweltrecht Schmidt/Zschiesche/Tryjanowski, NuR 2012, 77; Sachverständigenrat für Umweltfragen, Verbandsklage wirksam und rechtskonform ausgestalten: Stellungsnahme zur Novelle des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes, 2016, S. 6 f.
 
149
Rehbinder/Burgbacher/Knieper, Bürgerklage im Umweltrecht, 1972, S. 15 ff.; Stich, in: Contra und Pro Verbandsklage, Anhörung des Arbeitskreises für Umweltrecht, 1976, S. 99.
 
150
Schlichter, UPR 1982, 209 (210); Ule/Laubinger, in: Verhandlungen des 52. Deutschen Juristentages 1978, Bd. I, Gutachten B, S. B 101; Weyreuther, Verwaltungskontrolle durch Verbände?, 1975, S. 81 ff.
 
151
Bizer/Ormond/Riedel, Die Verbandsklage im Naturschutzrecht, 1990, S. 25 ff.; Stich (Fn. 149), S. 99; vgl. außerdem die Nachweise bei Schlacke (Fn. 148), S. 162 f.
 
152
Näher zu Vollzugsproblemen der Umweltverwaltung Lorenz, UPR 1997, 253 (255 ff.); Lübbe-Wolff, NuR 1993, 217 (219 ff.).
 
153
Vgl. zu dieser Unterscheidung Faber, Die Verbandsklage im Verwaltungsprozess, 1972, S. 10, 40, 53 f. und 91 f.; Skouris, JuS 1982, 100 (101 ff.).
 
154
Soweit der Verband das Eigentum allein zu dem Zweck erworben hat, sich eine die Klagebefugnis vermittelnde Rechtsposition zu verschaffen, stellt dies die Zulässigkeit einer solchen Klage nicht in Frage (vgl. BVerfGE 134, 242 Rn. 155 f.). Die gegenteilige frühere Rechtsprechung des BVerwG (BVerwGE 112, 135 < 137 f. > und NVwZ 2012, 567 Rn. 13) ist damit überholt.
 
155
Der Bundestag hat die Bundesregierung aufgefordert, in der 19. Legislaturperiode einen Gesetzentwurf zur Integration der naturschutzrechtlichen Verbandsklage in das Umwelt-Rechtsbehelfgesetz vorzulegen (BT-Drs. 18/12146 S. 4 und 14).
 
156
Art. 1 BNatSchGNeuregG v. 25.03.2002 (BGBl. I S. 1193).
 
157
BT-Drs. 14/6378 S. 61.
 
158
BVerwGE 104, 367 (371) m. w. N.
 
159
Fischer-Hüftle, in: Schumacher/Fischer-Hüftle, Bundesnaturschutzgesetz, 2. Aufl. 2011, § 63 Rn. 12.
 
160
BVerwGE 121, 72 (82).
 
161
Vgl. BVerwG, NuR 2003, 745 (746 f.).
 
162
Das Beteiligungserfordernis beschränkt sich nach § 64 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG auf Fälle, in denen Verbandsklagerechte nicht durch Art. 11 UVP-RL oder Art. 25 IE-RL unabhängig von einer vorangegangenen Verfahrensbeteiligung verbürgt sind.
 
163
Vgl. BVerwG, NuR 2011, 866 Rn. 19 m. w. N.
 
164
BVerwGE 130, 299 Rn. 24. Ergeht im Vorprozess hingegen ein Bescheidungsurteil oder ein Feststellungsurteil, mit dem die Rechtswidrigkeit und Nichtvollziehbarkeit des Planfeststellungsbeschlusses festgestellt wird, so verbleiben der Behörde für ihre neue Entscheidung von der Rechtskraft nicht erfasste Spielräume mit der Folge, dass das Zweitklageverbot nicht zum Tragen kommt (BVerwG a. a. O.).
 
165
BVerwG, NuR 2003, 745 (746).
 
166
Damit sind Fallgestaltungen ausgespart, in denen Art. 11 UVP-RL oder Art. 25 IE-RL einer materiellen Präklusion entgegenständen.
 
167
Seelig/Gündling, NVwZ 2002, 1033 (1037 f.).
 
168
Ausführlich zur Umweltverbandsklage die Kommentierung des UmwRG von Schlacke, in: Gärditz, VwGO, 2. Aufl. 2018; dies. (Fn. 70), S. 1392 ff.; s. auch Buchberger (Fn. 89), S. 377 ff.; kritisch zur Umsetzung der unionsrechtlichen Vorgaben vor allem Franzius (Fn. 23), S. 649 ff.
 
169
S. o. Fn. 12.
 
170
S. o. Fn. 11.
 
171
S. o. Fn. 93. Ausführlich zur Novelle 2017 Sauer, UPR 2017, 448; Schlacke, EurUP 2018, 127.
 
172
Vgl. BT-Drs. 18/9526 S. 1, 23, 31 ff.
 
173
S.o. Fn. 73.
 
174
S. o. Fn. 80.
 
175
S. o. Abschn. 2.2.3, Rn. 60.
 
176
Näher zu diesem eigentümlichen Konstrukt Vorlagebeschluss des OVG Münster, NVwZ 2009, 987; Ziekow, NVwZ 2007, 259 (260 f.).
 
177
Zur Unionsrechtswidrigkeit der schutznormakzessorischen Verbandsklage EuGH, NVwZ 2011, 2779 – Trianel, der materiellen Präklusion EuGH, NVwZ 2015, 1665 Rn. 68 ff. – Kommission/ Bundesrepublik Deutschland, und der Fehlerfolgenregelung EuGH, NVwZ 2014, 49 Rn. 32 ff. – Altrip; NVwZ 2015, 1665 Rn. 36 ff. – Kommission/Bundesrepublik Deutschland.
 
178
Vgl. dazu Schlacke (Fn. 171), S. 128 ff.
 
179
Zur Vielfalt der erfassten Pläne vgl. Durner, EurUP 2018, 142 (144).
 
180
Schlacke (Fn. 171), S. 139. – Dem kann wohl nicht entgegengehalten werden, Art. 6 Abs. 1 Buchst. b AK stelle nach seinem Wortlaut die Pflicht zur Öffentlichkeitsbeteiligung in das Ermessen der Konventionsstaaten. Nach dem Verständnis des EuGH können die Konventionsstaaten im Anwendungsbereich des Art. 6 Abs. 1 Buchst. b AK nur über die Modalitäten der Öffentlichkeitsbeteiligung disponieren (EuGH, NuR 2016, 840 Rn. 48 – Lesoochranárske zoskupenie VLK).
 
181
Eingehend dazu Schlacke (Fn. 171), S. 140. – An dem Befund defizitärer Umsetzung ändert sich selbst dann nichts, wenn zusätzlich die Nummern 2a bis 3 des § 1 Abs. 1 Satz 1 UmwRG berücksichtigt werden, die primär der Umsetzung der Seveso-III-Richtlinie 2012/18/EU (ABl. L 197/1) und der Umwelthaftungsrichtlinie 2004/35/EG (ABl. L 143/56) dienen, aber ebenfalls einen Bezug zu Art. 9 Abs. 3 AK aufweisen.
 
182
S. o. Abschn. 3.2, Rn. 116.
 
183
S. o. Abschn. 3.2, Rn. 108. – Zur Besonderheit einer Klagebegründungsfrist (§ 6 UmwRG) vgl. Schlacke (Fn. 70), S. 1395 f.
 
184
Vgl. zu den unterschiedlichen Kontrollmaßstäben BT-Drs. 18/9526 S. 32 ff., 38, zum teilweise fortgeltenden Erfordernis einer Beteiligung am Verwaltungsverfahren ebd. S. 38.
 
185
Bedenken gegen diese Voraussetzung äußern Heß/Brigola, UPR 2017, 729 (732), weil dadurch in versteckter Form doch wieder auf Verstöße gegen umweltbezogene Vorschriften rekurriert werde. Vgl. auch BVerwG, ZUR 2018, 107 Rn. 28.
 
186
Vgl. dazu Abschn. 2.2.5, Rn. 81 f. – Dort auch zur nur für Individualklagen geltenden Regelung des § 4 Abs. 3 Satz 2 UmwRG.
 
187
Die Terminologie schwankt. Teilweise wird das Begriffspaar abstrakte und konkrete Normenkontrolle verwendet; vgl. näher Ehlers, Jura 2005, 77.
 
188
Zur Normenkontrolle nach § 47 VwGO näher Ehlers (Fn. 187).
 
189
BVerwGE 68, 12 (14); 82, 225 (230 f.).
 
190
Hoppe, in: Eyermann, VwGO, 15. Aufl. 2019, § 47 Rn. 5.
 
191
Anders der Flächennutzungsplan, der daher grundsätzlich nicht Gegenstand der Normenkontrolle nach § 47 VwGO sein kann. Eine Ausnahme gilt analog § 47 Abs. 1 Nr. 1 VwGO für Flächennutzungspläne, soweit sie Festsetzungen der in § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB genannten Art enthalten. Denn solche Festsetzungen haben eine vergleichbare Wirkung wie ein Bebauungsplan; so BVerwG, NVwZ 2007, 1081 Rn. 13. – Zur Möglichkeit, Flächennutzungspläne im Wege der Verbandsklage zum Gegenstand eines der Normenkontrolle verwandten Rechtsbehelfs zu machen, s. u. Abschn. 4.3, Rn. 155 f.
 
192
Auch kommunale Satzungen zählen zum Landesrecht.
 
193
Vgl. BVerwGE 81, 128 (131) zur Vorgängernorm des § 29 Abs. 4 KrW-/AbfG.
 
194
BVerwGE 94, 335 (336 f.); näher zum Meinungsstand W.-R. Schenke/R. P. Schenke, in: Kopp/Schenke, VwGO, 25. Aufl. 2019, § 47 Rn. 29.
 
195
Hoppe/Beckmann/Kauch, Umweltrecht, 2. Aufl. 2000, § 11 Rn. 54 m. w. N.
 
196
Vgl. BVerwGE 119, 217 (219 ff.); Scheidler, UPR 2012, 58 (59 f.) m. w. N.
 
197
Vgl. Scheidler, UPR 2006, 216 (219) m. w. N.
 
198
Hansmann/Röckinghausen, in: Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Bd. III, § 47 BImSchG Rn. 29d.
 
199
Unabhängig von dieser Streitfrage sind solche Pläne jedenfalls im Wege der Umweltverbandsklage angreifbar (§ 2 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. § 1 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4, § 7 Abs. 2 Satz 2 UmwRG); s. dazu unter Abschn. 4.3, Rn. 155.
 
200
BVerwGE 107, 215 (217). Zur Frage, unter welchen Voraussetzungen die Antragsbefugnis zu bejahen ist, wenn die Norm oder ihre Anwendung noch nicht unmittelbar, sondern erst vermittelt über eine Folgemaßnahme in ein Recht des Antragstellers eingreift, BVerwGE 108, 182 (184) und BVerwG, NuR 2000, 93.
 
201
BVerwGE 107, 215 (220 ff.).
 
202
BVerwG, NVwZ 2007, 229. Ausführlich zur Antragsbefugnis bei der Normenkontrolle von Regionalplänen Scheidler (Fn. 197), S. 60 ff.
 
203
BGBl. I. S. 1298. – Durch Art. 1 Nr. 5 dieses Gesetzes wurde stattdessen die Präklusionsregelung des § 7 Abs. 3 UmwRG geschaffen, der nur für die Normenkontrolle im Wege der Umweltverbandsklage gilt und auf Normenkontrollen gegen Bebauungspläne keine Anwendung findet; vgl. auch unter Abschn. 4.3, Rn. 160.
 
204
BVerwGE 81, 307 (309 f.).
 
205
BVerwGE 81, 307 (310 f.).
 
206
Zur Einschränkung des Kontrollumfangs nach § 47 Abs. 3 VwGO (landesgesetzlicher Prüfungsvorbehalt zugunsten des Landesverfassungsgerichts) vgl. W.-R. Schenke/R. P. Schenke (Fn. 194), § 47 Rn. 100 ff.
 
207
Zur Frage, wie zu verfahren ist, wenn die Rechtsnorm teilbar ist und der Rechtsverstoß nur den abtrennbaren Teil der Norm betrifft, vgl. von Albedyll, in: Bader/Funke-Kaiser/Stuhlfauth/von Albedyll, VwGO, 7. Aufl. 2018, § 47 Rn. 122 m. w. N.
 
208
Ausführlich hierzu Durner (Fn. 179), S. 142 ff.
 
209
Nicht erfasst sind Pläne und Programme, die nach anderen Vorschriften wie z. B. § 35 Abs. 2 UVPG SUP-pflichtig sind; vgl. Durner (Fn. 179), S. 143; Schlacke (Fn. 168), § 1 UmwRG Rn. 45.
 
210
Zur Antragsbefugnis s. o. Abschn. 3.3, Rn. 133, zu den Begründetheitsvoraussetzungen s. o. Abschn. 3.3, Rn. 134.
 
211
Zur Zulässigkeit der materiellen Präklusion im Anwendungsbereich des Art. 9 Abs.3 AK s. o. Abschn. 2.2.3, Rn. 61.
 
212
BVerwGE 111, 276 (278).
 
213
Näher dazu Dörr (Fn. 57), Rn. 195 ff.
 
214
Das BVerwG ist unter diesen Voraussetzungen nach Art. 267 Abs. 3 AEUV zur Anrufung des EuGH verpflichtet.
 
215
Vom 29.10.2015 (BGBl. I S. 1894), zuletzt geändert durch Art. 2 der Verordnung vom 11.06.2017 (BGBl. I S. 1617).
 
216
BVerwGE 111, 276 (278); vgl. auch BVerwGE 124, 47 (55).
 
217
Finkelnburg, in: ders./Dombert/Külpmann, Vorläufiger Rechtsschutz im Verwaltungsstreitverfahren, 7. Aufl. 2017, § 2 Rn. 12.
 
218
Abweichend davon ist vorläufiger Rechtsschutz entsprechend § 80 VwGO zu gewähren, wenn mit der Klage die Feststellung begehrt wird, dass ein Planfeststellungsbeschluss rechtswidrig ist und nicht vollzogen werden darf; so BVerwG, NVwZ 1998, 1070 m. w. N.
 
219
Näher zum System des vorläufigen Rechtsschutzes Finkelnburg (Fn. 217), § 2 Rn. 11 ff.; Hummel, JuS 2011, 317 ff., 413 ff. (Teil I, S. 318 f.); Schoch, Jura 2001, 671 ff. und 2002, 37 ff. (Teil I, S. 673). – Speziell zum vorläufigen Rechtsschutz im Umweltrecht Dombert, in: Finkelnburg/Dombert/Külpmann, Vorläufiger Rechtsschutz im Verwaltungsstreitverfahren, 7. Aufl. 2017, § 59 Rn. 1302 ff.
 
220
Zum Streit über das Verständnis der aufschiebenden Wirkung als Vollzugs- oder Wirksamkeitshemmung Schoch (Fn. 219), Teil I, S. 676.
 
221
So Schoch (Fn. 219), Teil I, S. 673.
 
222
Auch die bauaufsichtliche Zulassung von Vorhaben ist kraft Gesetzes sofort vollziehbar (§ 212a Abs. 1 BauGB).
 
223
Diese Möglichkeit besteht auch in Drittanfechtungsfällen (§ 80a Abs. 1 Nr. 1 VwGO).
 
224
Vgl. zum besonderen öffentlichen Vollzugsinteresse BVerfG, NVwZ 1996, 58 (59). Näher zum Ganzen Würtenberger/Heckmann, Verwaltungsprozessrecht, 4. Aufl. 2018, Rn. 597 m. w. N.; dort (Rn. 594 ff.) auch zu den formellen Anforderungen an die Anordnung, namentlich zur Begründungspflicht.
 
225
Daneben kann gemäß § 80 Abs. 4 VwGO die Behörde die Vollziehung auf Antrag oder von Amts wegen aussetzen; vgl. hierzu W.-R. Schenke (Fn. 128), § 80 Rn. 107 ff. – Zum gerichtlichen Aussetzungsverfahren ausführlich Schoch (Fn. 219), Teil II, S. 39 ff.
 
226
Weitere gerichtliche Entscheidungsbefugnisse sind unter anderem die Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit im Fall der Drittanfechtung (§ 80a Abs. 3 Satz 1 i. V. m. § 80 Abs. 1 Satz 1 VwGO) und die Feststellung des Eintritts der aufschiebenden Wirkung, sofern die aufschiebende Wirkung missachtet wird (analog § 80 Abs. 5 Satz 1 VwGO, sogenannte drohende faktische Vollziehung). Vgl. zum Ganzen mit Beispielsfällen Schoch (Fn. 219), Teil II, S. 39; Würtenberger/Heckmann (Fn. 224), Rn. 600 ff.
 
227
So z. B. gemäß § 17e Abs. 2 Satz 2 FStrG; zu den weiteren Sachurteilsvoraussetzungen Würtenberger/Heckmann (Fn. 224), Rn. 606 ff.
 
228
BayVGH, BayVBl 1999, 373 (374); OVG Berlin, NVwZ-RR 2001, 611; Külpmann, in: Finkelnburg/Dombert/Külpmann, Vorläufiger Rechtsschutz im Verwaltungsstreitverfahren, 7. Aufl. 2017, § 45 Rn. 963 f., 1066 m. w. N.; i. E. ähnlich, aber die rechtliche Gebundenheit der Entscheidung betonend Schoch (Fn. 219), Teil II, S. 44.
 
229
Ist die Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung beantragt (Fallgruppe des § 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 VwGO), so sind zusätzlich die formellen Voraussetzungen der Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit (Anordnung durch die zuständige Behörde, ausreichende Begründung) zu überprüfen. Fehlen sie, ist die Anordnung ohne Weiteres aufzuheben; vgl. Würtenberger/Heckmann (Fn. 224), Rn. 612 m. w. N.
 
230
Vgl. zur Berücksichtigung der Erfolgsaussichten Würtenberger/Heckmann (Fn. 224), Rn. 613 ff.; in Nuancen abweichend Külpmann (Fn. 228), § 45 Rn. 967 ff.
 
231
Funke-Kaiser, in: Bader/Funke-Kaiser/Stuhlfauth/von Albedyll, VwGO, 7. Aufl. 2018, § 123 Rn. 8 und 11.
 
232
Zu den Zulässigkeitsvoraussetzungen des Anordnungsverfahrens ausführlich Dombert (Fn. 219), § 5 Rn. 22 ff.; knapper Würtenberger/Heckmann (Fn. 224), Rn. 623 ff.; zu den Begründetheitsvoraussetzungen Dombert (Fn. 219), § 15 Rn. 115 ff. und § 16 Rn. 150 ff.; Würtenberger/Heckmann (Fn. 224), Rn. 626 ff.
 
233
Vgl. Dombert (Fn. 219), § 15 Rn. 116 ff. und § 16 Rn. 157 m. w. N.
 
Metadata
Title
§ 7 Verwaltungsrechtsschutz im Umweltrecht
Author
Rüdiger Nolte
Copyright Year
2020
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-59683-8_7