Abwasser als Ressource für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung und Landwirtschaft

Auszug

Die Siedlungswasserwirtschaft ist mit den Infrastrukturen der Wasserver- und Abwasserentsorgung seit je her eng mit der Stadtentwicklung verzahnt. Abwasserbürtige Seuchen sind da, wo entsprechende Infrastrukturen vorhanden sind, weltweit längst aus den Großstädten verschwunden, das Regenwasser wird im Normalfall schadlos abgeleitet. Doch das Erzielte reicht nicht aus, um neuen Herausforderungen in der Stadtentwicklung zu begegnen. Wachsende Städte und zunehmende Verdichtung bedrohen ebenso wie der Klimawandel das Stadtgrün und damit Lebensqualität und Biodiversität. Selbst wenn das globale 1,5°-Ziel noch erreicht werden sollte, so bedarf es regionaler und lokaler Anpassungen in den Städten, um mit Verschattung und Verdunstung erträgliche Sommertemperaturen und angenehme Freiräume für die Freizeitgestaltung und Erholung zu schaffen. Das Schlagwort sind blau-güne Infrastrukturen, die neben Parks und Stadtbäumen auch Fassadenbegrünungen umfassen. Um bei knapper werdenden Wasserressourcen weiterhin qualitativ hochwertiges Trinkwasser ohne nachteilige Umweltauswirkungen für die Menschen bereitstellen zu können, müssen für Erhalt und Ausbau von Stadtgrün andere Wasserressourcen erschlossen werden. Die Nutzung von Regenwasser benötigt für die Versorgung der Pflanzen in Phasen langer Trockenzeiten große Speicherkapaziäten. Daher ist ein weiterer Weg die Nutzung kontinuierlich anfallenden Grauwassers. …