Zusammenfassung
Achtsamkeit ist eins der Modewörter unserer Zeit. Bewusst leben, wirklich da sein und den Augenblick genießen, ist für viele Menschen in den Mittelpunkt gerückt. Weiteren Ausdruck findet dieser Trend in bewusster Ernährung (Veganismus oder Clean Eating), der intensiven Suche nach Work‐Life‐Balance vor allem der jungen Generation oder dem Boomen von Mittelaltermärkten.
Es ist kein Zufall, dass Achtsamkeit aktuell eine so hohe Aufmerksamkeit genießt. Obwohl Zeitschriften durch die Konkurrenz der Online‐Medien seit längerem mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen haben, verzeichnen neue Formate wie „happinez“, ein Magazin rund um Glück und Achtsamkeit, steigende Verkaufszahlen (Happinez.de 2017).
Happinez (Abb. 6.1) beschäftigt sich mit Themen wie „Wie lebe ich glücklich?“, „Wie achte ich mich selbst und meine Umwelt?“ oder „Wie lebe ich ein gutes und sinnvolles Leben?“ – also mit Kernfragen des menschlichen Seins, die in Deutschland erst seit wenigen Jahren immer stärker aufkommen.
Dass das Thema Achtsamkeit und Meditation auch in der Wissenschaft angekommen ist, zeigt die Abb. 6.2 anhand der Anzahl an Veröffentlichungen zum Thema Mediation im zeitlichen Verlauf. Es ist deutlich erkennbar, dass wir uns seit den 2000er‐Jahren mit diesen Themen in einer Boom‐Phase befinden (Achtsamkeit‐hd.de 2014).
Woran liegt es, dass Menschen so stark auf der Suche nach dem Sinn und einem glücklichen Leben sind? Und was hat dieses Phänomen mit der Digitalisierung zu tun?