Das Pulverbettverfahren ermöglicht Geometrien, die sich mit traditionellen Fertigungsmethoden nur schwer umsetzen lassen. Am Umwelt-Campus Birkenfeld gibt es nun eine Anlage dafür.
Projektleiter Adrian Huwer (links) mit Prof. Dr.-Ing. Michael Wahl vom Umwelt-Campus Birkenfeld im neuen Drucklabor.
Yvonne Mehrle | Umwelt-Campus Birkenfeld
Der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier hat sein 3D-Druck-Labor um eine Fertigungsanlage für das Pulverbettverfahren erweitert. Dieses Verfahren nutzt Metallpulver, das mithilfe eines Lasers schichtweise aufgeschmolzen wird, um Bauteile mit mechanischen Eigenschaften herzustellen, die denen herkömmlich gefertigter Produkte entsprechen. Dank der schichtweisen Fertigung eröffnen sich neue Möglichkeiten für Geometrien, die mit traditionellen Verfahren kaum realisierbar wären – beispielsweise integrierte, kreisförmige Kühlleitungen oder Leichtbauteile.
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts OMAS („Oberflächenfunktionalisierte und verschleißbeständige Bauteile aus metastabil-austenitischen Stählen“) arbeitet die Forschungsgruppe an Materiallösungen für den 3D-Druck. Ziel ist es, spezielle Stähle für die additive Fertigung zu qualifizieren und ihre Eigenschaften durch gezielte Wärmebehandlung zu optimieren. Dabei kooperiert der Umwelt-Campus Birkenfeld mit der Ernst-Abbe-Hochschule Jena.
Während in Jena neue Materiallösungen entwickelt und behandelt werden, liegt der Fokus in Birkenfeld auf der Verarbeitung dieser Stähle mit dem neu angeschafften Metall-3D-Drucker. "Das Projekt bietet großes Potenzial, etwa für innovative Anwendungen im Werkzeugbau", erklärt Projektleiter Adrian Huwer.