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2021 | Book

Albert Einstein Dringender Appell (1932) und Kongress Das Freie Wort (1933)

Eine Dokumentation

Author: Prof. Dr. Siegfried Grundmann

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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About this book

In diesem Buch sammelt und kommentiert Siegfried Grundmann historische Dokumente aus der Schwellenzeit der Weimarer Republik zum Dritten Reich, bei denen Nobelpreisträger und Physiker Albert Einstein Mitunterstützter war: zum einen der „Dringende Appell“ vom Juni 1932, in dem 33 bekannte Persönlichkeiten – unter anderem auch Käthe Kollwitz, Heinrich Mann und Erich Kästner - zu einer Kooperation von SPD und KPD aufriefen; sowie die Dokumente zur Protestkundgebung „Das Freie Wort“ gegen die an die Macht gelangten Nationalsozialisten.

Zu den eindrucksvollsten Aspekten der vorliegenden Dokumentation gehört, wie sich Menschen verschiedener politischer und weltanschaulicher Position und Biografien im Kampf gegen die faschistische Gefahr verbündet haben. Die Biographie des politischen Einstein wird mit diesem Buch durch neue Facetten bereichert.

Table of Contents

Frontmatter
1. „Dringender Appell“ vom Juni 1932
Zusammenfassung
In der Hoffnung, damit die „faschistische Gefahr“ bannen zu können, haben Albert Einstein, Heinrich Mann und Käthe Kollwitz in ihrem am 17.6.1932 unterzeichneten Brief die Vorsitzenden von ADGB (Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund), SPD und KPD zur Einstellung des „Bruderkampfes“ und Aufstellung von gemeinsamen Kandidatenlisten zur anstehenden Reichstagswahl am 31.7.1932 aufgefordert. Übereinstimmend damit wurde von den Genannten und zahlreichen weiteren Personen ein „Dringlicher Appell“ plakatiert. Initiator von Brief und Appell war der ISK. Die DLfM hat ähnliche, gleichwohl weiterreichende Positionen vertreten. Das Bemühen um Herstellung einer Aktionseinheit ist gescheitert. „Kain und Abel“, wie Einstein meinte, waren nicht miteinander zu versöhnen.
Siegfried Grundmann
2. Oktober 1932
Zusammenfassung
Ein Wendepunkt in der Haltung Albert Einsteins markiert der Briefwechsel von Albert Einstein und Rodolf Olden im Oktober 1932. Zentrales Anliegen ist dann nicht mehr die offensichtlich unrealistische „Einheitsfront“ von SPD und KPD, sondern ein breites Bündnis von Hitlergegnern. Noch für Oktober 1932 wurde ein Kongress konzipiert, der die Erhaltung von Versammlungs-, Rede- und Lehrfreiheit zum Gegenstand haben sollte. Das Unternehmen scheiterte nach Verbot durch die Papen-Regierung. Im Hinblick auf den Kongress ist bemerkenswert, dass bereits damals der Rechtsanwalt Rudolf Olden und Willi Münzenberg einander nähergekommen sind.
Siegfried Grundmann
3. Der Kongreß „Das Freie Wort“ im Februar 1933
Zusammenfassung
Anlass für die Vorbereitung des Kongresses „Das Freie Wort“ am 19.2.1933 war die Nominierung Hitlers zum Reichskanzler am 30.1.1933 und die wenigen Tage danach, am 4.2.1933, vom Reichspräsidenten verkündete, von Hitler, Frick und Gürtner gegengezeichnete „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes“, womit die in der Weimarer Verfassung fixierten Grundrechte aufgehoben wurden. Ein Initiativkomitee, bestehend aus Albert Einstein, Heinrich Mann und Rudolf Olden, hat am 8.2.1933 zur Veranstaltung eines Kongresses aufgerufen, der am 19.2.1933 stattgefunden hat. Zahlreiche Zeitzeugen, vor allem Berichte der Politischen Polizei, belegen, dass der eigentliche Inspirator der Veranstaltung Willi Münzenberg gewesen ist. Eine Analyse der Zusammensetzung des Kongresspräsidiums und von Angehörigen des erweiterten Initiativkomitees belegt, dass Personen teilgenommen haben, die im Februar 1933 eigentlich nur in einem übereinstimmten: in der Gegnerschaft zur NSDAP. Der während des Referats von Wolfgang Heine gemäß polizeilicher Verfügung aufgelöste Kongress war ein Vorläufer der 1935 versuchten Bildung einer deutschen „Volksfront“.
Siegfried Grundmann
4. Nachwort
Zusammenfassung
Es wird gefragt, ob es opportun gewesen ist, den Namen von Albert Einstein in den Titel des vorliegenden Buches aufzunehmen; dabei wird die Rolle von Einsteins Person und Namen seit dem „Aufruf an die Europäer“ im Oktober 1914 bis zum „Einstein-Russel-Manifest“ im Jahre 1955 analysiert. Einstein wurde oft, wie er selbst formulierte und meistens auch befürwortete, als „Renommierbonze und Lockvogel“ instrumentalisiert. Er war aber auch eine Verkörperung des Traumes von einer besseren Welt und eben darum in besonderem Maße politisch wirksam. Auf der anderen Seite benötigte aber auch ein Einstein enge Verbindungen zu Akteuren seiner Zeit, darunter der DLfM, zu Rudolf Olden, Heinrich Mann und vielen anderen. Ohne die Einbindung von Einstein wären Appell und Kongress heute tatsächlich von minderem Interesse.
Siegfried Grundmann
5. Anhänge
Zusammenfassung
Wir, die wir hier unterzeichnen, verfolgen die Entwicklung der politischen Ereignisse mit dem Eindruck, dass wir einer entsetzlichen Gefahr der Faschisierung entgegengehen. Zu beseitigen ist die Gefahr nach unserer Einsicht durch das Zusammengehen der beiden grossen Arbeiterparteien im Wahlkampf. Das geschieht am besten durch Aufstellung gemeinsamer Listen.
Siegfried Grundmann
Metadata
Title
Albert Einstein Dringender Appell (1932) und Kongress Das Freie Wort (1933)
Author
Prof. Dr. Siegfried Grundmann
Copyright Year
2021
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-63255-0
Print ISBN
978-3-662-63254-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-63255-0

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