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2021 | Book

Arbeitsräume

Geschichte – Modelle – Visionen

Editors: Prof. Dr. Sebastian Wörwag, Prof. Dr. Christian Reutlinger

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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About this book

Dieses Fachbuch untersucht anhand einer eigenen Studie sowie Gastbeiträgen aus Wissenschaft und Praxis den Arbeitsraum als dynamisches Bezugssystem zwischen Menschen, Objekten, Orten, Aufgaben und Funktionen. Ausgehend von einem Raumverständnis als soziale Konstruktion wird im Buch ein neues Raummodell entworfen. Der erste Teil des Buches widmet sich der geschichtlichen Entwicklung des Arbeitsraumes. Aktuelle Räume werden sodann den bestehenden Lebenswelten von Arbeit und Wohnen gegenübergestellt und in einem ethischen Diskurs mit der neuen Arbeitswelt – der New Work – konfrontiert. Im zweiten Teil des Buches kommen Architekt*innen und Künstler*innen mit ihren spezifischen Gestaltungszugängen zum Arbeitsraum zu Wort. Im dritten Teil werden Arbeitsräume in die Zukunft gedacht und modellhafte Vorschläge für ihre Weiterentwicklung umrissen. Hierbei werden sowohl funktionale Arbeitsräume wie Sozial-, Innovations-, mobile Arbeitsräume und Co-Working-Spaces als auch typische Funktions- und Bedeutungsaufladungen des Büroraums kritisch hinterfragt.

Table of Contents

Frontmatter

Raum als Soziale Konstruktion Geschichte – Modell – Ethische Verortung des Arbeitsraums

Kapitel 2. Arbeitsräume als eine soziale Konstruktion – Ein Denkmodell
Zusammenfassung
Arbeitsräume mit den physisch-materiellen Hüllen gleichzusetzen, in denen wir arbeiten, würde diese auf die physischen Gegebenheiten und die uns bei der Arbeit umgebende Materialität verkürzen: Stein, Beton, Holz, Stahl und Glas. Gleichermaßen eingeschränkt wäre ein Verständnis, welches den Arbeitsraum mit dem Ort der Arbeit gleichsetzt, also lediglich eine Antwort auf das Wo des Arbeitsprozesses liefert. Alternativ wird im vorliegenden Beitrag eine sozialwissenschaftlich fundierte Perspektive hergeleitet, welche Arbeitsräume von den individuellen und sozialen Herstellungs- und Konstitutionsprozessen her aufschließt. Arbeitsräume entstehen immer wieder neu, durch die Erwartungen, das Erleben und das Handeln der arbeitenden Menschen. Auf dieser Basis wird systematisch ein Denkmodell entwickelt, welches die soziale Konstruktion von Arbeitsräumen in Bezug auf den Arbeitsort, den konkreten Arbeitsplatz, zu anderen Menschen, mit denen man Arbeitsbeziehungen pflegt, zu den in den Arbeitsaufgaben intendierten Zwecken sowie zur Arbeitsstelle als implizites und explizites Regelwerk der Arbeit setzt. Arbeitsräume entstehen und reproduzieren sich im „Dazwischen“ von Subjekten und Ort, Platz, Aufgabe, Stellung und Beziehung – also in der sozialen, räumlichen, funktionalen und institutionellen Verortung. Mithilfe dieses skizzierten Denkmodells lassen sich diese Verortungs- und Konstitutionsprozesse systematisch erschließen mit dem Ziel, Arbeitsräume zu gestalten und für unterschiedliche Akteur*innen erlebbar zu machen.
Sebastian Wörwag, Christian Reutlinger
Kapitel 3. Arbeitsräume – eine lange und wechselreiche Geschichte
Zusammenfassung
Was wir heute als Büroarbeit bezeichnen, geht auf eine lange und wechselreiche Entwicklungsgeschichte zurück. Spezifische Gesellschaftsbilder, Vorstellungen von Arbeit aber auch technische Errungenschaften prägen die Arbeit im Büro von der Frühzeit bis in die Gegenwart hinein. Alles, was heute als Büroarbeit geläufig ist, ist keine Erfindung der Neuzeit, alles gab es bereits früher: Speicher, Schreibstube, Werkstatt, Kontor, Bureau, Manufaktur, Fabrikbüro, Großraumbüro, Multispaces etc. Aus der Rekonstruktion seiner Entstehungsgeschichte wird die heutige Gestaltungs- und Funktionsweise des Büros verständlich. Doch die Geschichte wird sich nicht einfach fortschreiben. Aktuell steht die Frage des Arbeitsraumes wieder vor einem tief greifenden Wandel: Multilokales Arbeiten, Home-Office, Third Places, Digitalisierung, neue Arbeits- aber auch Raumbedürfnisse etc. stellen die aktuellen Bürokonzeptionen auf einen weiteren Prüfstand. Am Beispiel des Büros wird die Zukunft von Arbeitsorten und Arbeitsplätzen, von Arbeitspraktiken, Arbeitsstellen und -beziehungen entworfen. Deren Zusammenspiel konstituiert den Arbeitsraum. Das Nachdenken darüber, wie der heutige Büroraum entstanden ist, hilft, jenen der Zukunft zu planen.
Sebastian Wörwag
Kapitel 4. Arbeits- und Wohnräume neu verbunden – wenn die Erwerbsarbeit heimkehrt
Zusammenfassung
Arbeiten und Wohnen stehen seit jeher in einem vielschichtigen Zusammenhang, der sich im Zuge des beschleunigten sozialen Wandels jedoch zunehmend ausdifferenziert. Ein Strang in der Ausdifferenzierung dieses Zusammenhangs zeigt, dass die Erwerbsarbeit wieder vermehrt an den Wohnort kommt, zuletzt massiv beschleunigt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dies kann in Form des Arbeitens in der Wohnung (Home-Office) sein, aber auch in Form von wohnungsnahem Arbeiten, etwa in zugemieteten Zimmern innerhalb einer Siedlung oder in einem nahgelegenen Coworking-Space. Die derartigen Verbindungsweisen von Arbeiten und Wohnen haben Auswirkungen auf verschiedene planerische Bereiche wie etwa den Wohnungsbau, die Raumentwicklung und die Verkehrsplanung. Dementsprechend können Akteurinnen und Akteure aus diesen Bereichen einen Beitrag leisten, damit die Verbindung von Arbeits- und Wohnraum für die Erwerbstätigen besser gelingt, indem sie sich mit dessen Implikationen auseinandersetzen und innovative Gestaltungsansätze verfolgen.
Nicola Hilti, Eva Lingg
Kapitel 5. Arbeitsräume ethisch gedacht – Von der entfremdenden Arbeit zum sinnvollen Tätigsein?
Zusammenfassung
Der Begriff New Work erlebt einen Hype, gilt als Megatrend und wird mit viel Emphase als Zukunftsformel für unsere Arbeitswelt beschworen. Das weckt Hoffnung, uns endlich der göttlichen Strafe mühseliger Arbeit entledigen zu können. Wird mit New Work also alles anders? Schaut man genauer hin, wird offensichtlich, dass beträchtliche Differenzen darüber bestehen, was New Work charakterisiert: Während die einen äußere Veränderungen der Arbeitsgestaltung und des Arbeitsortes betonen, priorisieren andere die innere Haltung des arbeitenden Menschen; während für einige New Work primär zur Wertsteigerung des Unternehmens beitragen soll, setzen andere die Priorität auf eine erfüllende Arbeitswelt. In diesem Beitrag wird davon ausgegangen, dass die Rede von New Work nur dann angebracht ist, wenn die Ausgestaltung von Arbeit mit einem gestaltbaren Raum für die Menschen korrespondiert, um der Arbeit Sinnhaftigkeit verleihen zu können. Entscheidend ist deshalb, ob es New Work gelingt, eine erfüllende Arbeitswelt als Bestandteil menschlicher Lebenszufriedenheit zu schaffen. Denn davon wird abhängen, ob New Work Bestand hat oder von der nächsten Modewelle fortgerissen wird.
Mathias Lindenau

Gespräche über den Arbeitsraum

Frontmatter
Kapitel 6. Vier Gespräche über Arbeitsräume und Architektur – Orte und Identitäten
Zusammenfassung
Auf den drei Ebenen der Stadt, des Hauses und des Innenraums beleuchtet dieser Text den Wandel der modernen Arbeitswelt hinsichtlich seiner stadträumlichen und architektonischen Zusammenhänge sowie Konsequenzen. Vier Themenporträts fassen die Gespräche mit Akteurinnen und Akteuren zusammen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Planung von Arbeitsräumen beschäftigen. Daraus leiten sich Fragen und Erkenntnisse ab, welche die planerische Herangehensweise an den Arbeitsraum der Zukunft prägen können. Modellhaft stehen sich dabei die räumlichen Konzepte der dezentralen und der zentralen Orte, sowohl im ländlichen wie im urbanen Kontext, gegenüber. Bei allen strukturellen Unterschieden der vorgestellten Modelle sind drei Korrespondenzen auffällig: Die Bedeutung von konkreten Orten und charaktervollen Räumen, die Tendenz des Wechsels zwischen diesen Räumen in unterschiedlichen Zeitzyklen und das Prinzip von Nähe und Begegnung, sei es in der vernetzten Region, der dichten Stadt oder der Nachbarschaft des innovativen Clusters.
Anna Jessen
Kapitel 7. Inspiration und Kreativität – sechs Gespräche über Arbeitsräume von Kulturschaffenden
Zusammenfassung
Das Konzept eines Arbeitsortes, den man zu vorgegebenen Arbeitszeiten aufsucht, verliert an Bedeutung. Digitales Arbeiten unterwegs und im Home-Office nimmt stark zu. Standardisierte Prozesse und Vorgänge werden an Maschinen delegiert, während von uns Menschen kreatives Denken und unkonventionelle Lösungen gefordert werden. Denn in diesem Bereich sind wir der Technik noch immer überlegen. Nicht zuletzt dank der Fähigkeiten, Ausnahmen zu machen oder eben „out of the box“ zu denken.
Doch wo arbeiten wir am besten kreativ? Arbeitet nur, wer im Büro am PC sitzt? Oder auch, wer in der Badewanne oder beim Joggen nachdenkt, wer beobachtet, sich inspirieren lässt, im Kopf konzipiert und innoviert? Welchen Einfluss haben Arbeitsorte und -räume auf unsere Kreativität? Wie können wir dieses Potenzial am besten ausschöpfen?
Diesen Fragen spürt dieser Praxisbeitrag nach. Sechs journalistische Kurzinterviews geben einen exemplarischen und persönlichen Einblick in die Arbeitsorte und -räume von Kunst- und Kulturschaffenden und beleuchten deren Einfluss auf den Kreativitätsprozess. Zum Abschluss des Kapitels werden Erkenntnisse abgeleitet, die sich auch auf andere Berufsgruppen adaptieren lassen.
Lea Müller, Claudia Züger

Arbeitsräume neu gedacht

Frontmatter
Kapitel 8. Innovationsräume ermöglichen – Dem Zufall „Raum“ geben
Zusammenfassung
Das Kapitel beleuchtet, wie Innovationsräume als „Enabling Spaces“ in Unternehmen gewohnte Muster aufbrechen und Innovationsprozesse fördern können. Anhand eines Umsetzungsbeispiels des Unternehmens Bühler AG (Schweiz) wird aufgezeigt, dass v. a. teilintegrierte Innovationsräumlichkeiten die Begegnungen zwischen Menschen und die Konfrontation mit unbekanntem Denken und Handeln zulassen oder sogar unterstützen und damit geeignete Rahmenbedingungen für radikale Innovationen schaffen. Darüber hinaus bergen solche Innovationsbauten eine hohe Sichtbarkeit gegen außen wie auch gegen innen. Es wird aber deutlich, dass architektonische Veränderungen allein nicht zur gewünschten Innovationsförderung führen. „Enabling Spaces“ zu etablieren, bedeutet auch, eine Haltung des Ermöglichens einzunehmen, die das Prozesshafte, den sozialen Kontext sowie die Nutzung des Zufalls bei radikalen Innovationsvorhaben unterstützt. Die erste Betriebsphase zeigt, dass sich die Aussenwirkung einfacher einstellt als die Innenwirkung. Dies, weil eine möglichst breite Integration von Mitarbeitenden in Aktivitäten im Innovationsraum einen Kulturwandel bedingt, der nur langsam vonstattengeht.
Selina Ingold, Lukas Schmid
Kapitel 9. Betriebliche Sozialräume – Wie „das Soziale“ in die Arbeitswelt kommt
Zusammenfassung
Eine große Errungenschaft im Kampf um Arbeitsrechte und menschenwürdige Arbeitsbedingungen bestand in der gesetzlichen Absicherung sogenannter Sozialräume, also von Arbeit freien Räumlichkeiten in Fabriken und Betrieben: Garderoben, Toiletten, Waschanlagen, Ess- und Aufenthaltsräume sowie Sanitätsräume. Ein Blick ins Industriezeitalter zeigt, dass Arbeit und Leben als zwei nebeneinanderstehende, sich ergänzende gesellschaftliche Bereiche denkbar und auch räumlich verort- bzw. abgrenzbar waren. „Das Soziale“, als Kern des Lebens, konnte auf bestimmte Räumlichkeiten beschränkt werden, wenngleich aus raumtheoretischer Perspektive offenbleibt, wie dieses Soziale im Konzept der betrieblichen Sozialräume konzipiert wurde.
Christian Reutlinger
Kapitel 10. Mobile Arbeitsräume – Selbstmobilisierungen und berufsbedingte Mobilität
Zusammenfassung
Berufsbedingte Mobilität ist nicht nur ein wesentliches Narrativ gegenwärtiger Gesellschaften, sondern war bereits auch schon Erwerbsarbeitsanforderung des Proletariates während der Industrialisierung. Im 21. Jahrhundert wird die Erwerbsarbeitsanforderung des Mobil-Seins durch Figuren wie die der „Digitalen Nomad*innen“ fortgeschrieben. Die Mobilitätsanforderungen können mit dem Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung aber auch mit einem einsamen und bindungslosen Dahintreiben einhergehen. Diese psychosozialen Aspekte der berufsbedingten Mobilität werden arbeitssoziologisch, geschlechtertheoretisch und arbeitspsychologisch analysiert und am Beispiel von Selbstdarstellungen „Digitalen Nomad*innen“ kontrastiert.
Stefan Paulus
Kapitel 11. Hybride Arbeitsräume – die Bedeutung der Atmosphäre
Zusammenfassung
Das Home-Office wurde zum Arbeitsort der Corona-Pandemie, womit hybride Räume aus Arbeits-, privaten und virtuellen Räumen einhergehen. Der Beitrag fragt nach der Bedeutung von Arbeits- wie gemeinschaftlichen Atmosphären mit Blick auf diese neuen Räume, wie sie von den Arbeitenden erlebt werden und vonseiten der Arbeitgebenden gestaltet werden können. Den Ausführungen liegt ein Verständnis von relationalen Räumen zugrunde und eine Konzeption von Atmosphären als vermittelnde Entitäten zwischen Subjekten und Räumen. Der Beitrag kommt zum Schluss, dass sowohl Arbeitende als auch Organisationen Atmosphären gestalten müssen. Dabei gilt es vonseiten der Organisationen, die Arbeitenden im Umgang mit den hybriden Räumen zu professionalisieren und auch im virtuellen Raum gemeinschaftliche Atmosphären zu schaffen. Das Büro wird als Ort des Austausches nicht an Bedeutung verlieren, wobei neben dem Home-Office weitere Arbeitsorte wie bspw. Coworking Spaces hinzukommen.
Alexandra Bernhardt
Kapitel 12. Virtuelle Arbeitsräume – Vertrauen im Zeitalter von Zoom & Co
Zusammenfassung
Die technologischen Entwicklungen, die Mobilität sowie geänderte Verhaltensweisen haben zu neuen Arbeits- und Denkräumen geführt. Wir verbringen nicht mehr täglich unzählige Stunden an einem zugewiesenen Arbeitsplatz, Workshops finden nicht mehr zwingend vor Ort statt und Kreativ-Räume sind nicht mehr unbedingt physischer Natur. Wie gehen wir mit diesen Entwicklungen um? Was bedeutet virtuelles Arbeiten für uns als Individuen, als Team, für die gesamte Organisation? Wie können wir als Menschen die virtuelle Arbeitswelt gestalten?
Nadine Stutz
Kapitel 13. Arbeitsräume der Zukunft – Die Neukonstruktion des Büros
Zusammenfassung
Die Büro-Arbeitsräume der Gegenwart verdanken ihre Form und Bedeutung maßgeblich den Arbeitsvorstellungen des 19. Jahrhunderts. Im Gegensatz dazu haben sich seitdem Arbeitsanforderungen und Technologien erheblich verändert. Das hat zu neuen Erwartungen über die Arbeitsweise in den Büros geführt, welche heute in den bestehenden Bürokonzepten zu vielfältigen Funktionsüberfrachtung en geführt haben. Einzel- aber auch Gemeinschaftsbüros, Bürolandschaften aber auch Home-Office-Lösungen können die vielfältigen und widersprüchlichen Anforderungen an produktiv-störungsfreies Arbeiten sowie Kommunikation, an Teilhabe und Rückzug, an Individualisierbarkeit und Standardisierung etc. nur ungenügend erfüllen. Gestützt auf einer eigenen Datenerhebung zeigt dieses Kapitel die Verbreitung und Qualität von verschiedenen Büroformen auf. Mit einem Funktionsmodell werden die unterschiedlichen Nutzungserwartungen an das Büro identifizert und vorhandene Funktionsüberfrachtungen „ausgeräumt“. Im dritten Teil werden neue Bürokonzepte beschrieben, welche bestehende Arbeitsräume weiterdenken oder ersetzen. Aufgezeigt werden Entwicklungsperspektiven vom Einzelbüro zum ‚Studiolo‘, vom ‚Standardbüro‘ zum ‚Individual Space‘, vom Firmenarbeitsplatz zum ‚Home-Office‘, von der Bürolandschaft zur ‚kreativen Werkstatt‘, vom Großraumbüro zur ‚Arbeits-Lobby‘, vom Typical Plan zum ‚Corporate Space‘, vom mobilen Arbeiten zum ‚Third Place‘ und vom territorialen Arbeitsplatz zur ‚virtuellen Heimat‘.
Sebastian Wörwag
Kapitel 1. Arbeitsräume neu gedacht – Struktur und Erkenntnisse des Buches
Zusammenfassung
Die Auseinandersetzung mit dem Arbeitsraum ist eine mit verschiedenen Begriffen aufgeladene Diskussion: Mal redet man vom Arbeitsplatz als physischen Ort der Arbeit, mal als Einrichtung, mal als vertragliche Bindung an ein Unternehmen, was spezifisch beim Arbeitsplatzverlust sichtbar wird. Der Arbeitsraum ist indes nicht nur physisch-materiell zu denken, er ist nicht nur die vertragliche Bindung, nicht nur die Verortung an einer Adresse, nicht nur als Engagement zur Erfüllung einer Arbeitsaufgabe, nicht nur als Verortung im Ordnungsgefüge des Betriebs zu verstehen. Der Arbeitsraum konstituiert sich im Bezugsgeflecht zwischen Menschen, Objekten, Orten, Aufgaben und betrieblichen Einbindungen. Der Arbeitsraum ist Voraussetzung und Produkt unseres Arbeitshandelns. Und er ist im Wandel begriffen. Mit Raumvorstellungen aus der Zeit der Industrialisierung versuchen wir die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt zu bewältigen. Vorliegendes Kapitel fasst die wichtigsten Perspektiven auf den Arbeitsraum zusammen und gibt eine Orientierungshilfe im Umgang mit dem Buch. Es bietet Überblick und Einblick in zu vertiefende Themen und fasst die wesentlichsten Erkenntnisse zusammen.
Sebastian Wörwag, Christian Reutlinger
Metadata
Title
Arbeitsräume
Editors
Prof. Dr. Sebastian Wörwag
Prof. Dr. Christian Reutlinger
Copyright Year
2021
Electronic ISBN
978-3-658-34120-6
Print ISBN
978-3-658-34119-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-34120-6

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