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2010 | Book

Arbeitswissenschaft

Authors: Christopher M. Schlick, Ralph Bruder, Holger Luczak

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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About this book

Komplexität und Dynamik prägen die heutige Arbeitswelt und erzeugen hohe Anforderungen an die Leistungs-, Innovations- und Wandlungsfähigkeit der Unternehmen und ihrer Beschäftigten. Die Gestaltung effizienter und produktiver Arbeitsprozesse, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schädigungslose, erträgliche und zumutbare Arbeitsbedingungen vorfinden, Handlungsspielräume entfalten, ihre Kompetenzen einbringen und in Kooperation mit anderen weiterentwickeln können, gewinnt deshalb zunehmend an Bedeutung. Das Buch erläutert als arbeitswissenschaftliches Lehrbuch und Nachschlagewerk die wesentlichen Modelle und Methoden zur Analyse, Gestaltung und Optimierung von Arbeitsprozessen im Hinblick auf die genannten Kriterien. Hierbei werden zentrale Gegenstandsbereiche arbeitswissenschaftlicher Forschung und Lehre wie Arbeitspersonen, Arbeitsformen, Betriebs- und Arbeitsorganisation, Gruppen- und Teamarbeit, Arbeitszeit, Arbeitswirtschaft, Arbeitsschutz, betriebliche Gesundheitsförderung, Arbeitsumgebung sowie Ergonomie fachsystematisch dargestellt und anhand von Gestaltungsbeispielen praxisnah vermittelt. Die dritte Auflage wurde vollständig überarbeitet.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Unter Arbeit wird nach STIRN (1980) allgemein ein Tätigsein des Menschen verstanden, bei dem dieser mit anderen Menschen und technischen Hilfsmitteln in Interaktion tritt, wobei unter wirtschaftlichen Zielsetzungen Güter und Dienstleistungen erstellt werden, die (zumeist) entweder vermarktet oder von der Allgemeinheit in Form von Steuern oder Subventionen finanziert werden. Die besondere gesellschaftliche Relevanz sowie individuelle Bezogenheit der Arbeit wird auch in einer Definition des Arbeitsbegriffs nach ROHMERT (1993) deutlich, nach der unter Arbeit alles subsumiert wird, „was der Mensch zur Erhaltung seiner Existenz und/oder der Gesellschaft tut, soweit es von der Gesellschaft akzeptiert und honoriert wird“.
Christopher Schlick, Holger Luczak, Ralph Bruder
2. Arbeitsperson
Zusammenfassung
Um die individuellen Unterschiede bei der Gestaltung von Arbeitssystemen berücksichtigen zu können (siehe Kap. 1.5.3), sollte zu Beginn eines menschzentrierten Gestaltungsprozesses erhoben werden, welche Eigenschaften die Arbeitspersonen besitzen, für die das System ausgelegt werden soll. Diese Eigenschaften beziehen sich sowohl auf die individuelle Konstitution und Disposition der Arbeitsperson als auch auf ihre Qualifikation und Kompetenz. Mit dem Personaleinsatz ist weiterhin die Tatsache verbunden, dass einerseits unter organisatorischen Aspekten soziale und kommunikative Bedürfnisse, andererseits bezogen auf den Arbeitsplatz Leistungs- und Eigenschaftsunterschiede der Personen berücksichtigt werden müssen. Dabei existiert zwischen sozialem Bedürfnis und individueller Leistungserbringung ein enger Zusammenhang, bspw. wenn durch Gruppenarbeit ein positives Betriebsklima entsteht, dadurch Kooperationsprozesse vereinfacht werden können und die Leistung zunimmt.
Christopher Schlick, Holger Luczak, Ralph Bruder
3. Arbeitsformen
Zusammenfassung
Durch Typenbildung realer Arbeitssysteme und Tätigkeiten wird die enorme Vielfalt menschlicher Arbeit geordnet und dadurch Komplexität reduziert. Basis der Typenbildung sind sowohl organismische Segmente oder Funktionen als auch vorwiegende Aufgaben- oder Leistungsarten. Dies bedeutet, dass Arbeitsformen nach dem Prinzip eines aussagefähigen minimalen Satzes von Mess-, Bewertungsund Beurteilungsgrößen zusammengefasst werden. Die wohl geläufigste Gliederung von Arbeitsformen ist die Unterscheidung von geistiger und körperlicher Arbeit, auch Kopf- und Handarbeit genannt. Üblicherweise ist damit das Überwiegen einer der beiden Aspekte gemeint, da in realen Arbeitstätigkeiten weder nur geistige Tätigkeiten noch körperliche Arbeit ohne zumindest elementare geistige Prozesse anzutreffen sind.
Christopher Schlick, Holger Luczak, Ralph Bruder
4. Betriebs- und Arbeitsorganisation
Zusammenfassung
Eine Organisation ist ein komplexes System, in dem Arbeitspersonen, Arbeitsaufgaben, Arbeits- und Betriebsmittel sowie Arbeitsobjekte in vielschichtigen und dynamischen Wechselwirkungen stehen. Dieses System dient unterschiedlichen Zwecken, wie der Erfüllung von Marktaufgaben sowie der Qualifikations- und Kompetenzentwicklung der Organisationsmitglieder (siehe Kap. 2.3), und wird auf der Grundlage von objektiven und subjektiven Zielsystemen reguliert. Mit Bezug auf die Kerndefinition der Arbeitswissenschaft (LUCZAK u. VOLPERT 1987, siehe Kap. 1) sollte eine Organisation mit dem Ziel gestaltet werden, dass die Arbeitspersonen in produktiven und effizienten Arbeitsprozessen schädigungslose, ausführbare, erträgliche und beeinträchtigungsfreie Arbeitsbedingungen vorfinden, Standards sozialer Angemessenheit erfüllt sehen, Handlungsspielräume entfalten, Fähigkeiten erwerben und in Kooperation mit anderen ihre Persönlichkeit erhalten und entwickeln können.
Christopher Schlick, Holger Luczak, Ralph Bruder
5. Gruppen- und Teamarbeit
Zusammenfassung
In der wissenschaftlichen Literatur finden sich zahlreiche Definitionen der Begriffe Arbeitsgruppe und Gruppenarbeit aus unterschiedlichen Disziplinen und Anwendungsfeldern, die über die Angabe von Merkmalen unterschiedliche Anforderunge an Arbeitsgruppen und Gruppenarbeit formulieren (siehe z.B. ANTONI 1996, 2007; COHEN u. BAILEY 1997; VAN DICK u. WEST 2005; EULER u. EULER 1997; GOHDE u. KTTER 1990; HACKER 1994; LECHNER 2001; LUCZAK et al. 1991; VON ROSENSTIEL 1993; SALAS et al. 1992; SEITZ 1993; THOMAS 1991; WEBER 1997; WEGGE 2004).
Christopher Schlick, Holger Luczak, Ralph Bruder
6. Arbeitszeit
Zusammenfassung
Der Begriff der Arbeitszeit ist in §2 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) definiert. Danach gilt als Arbeitszeit die Zeit, die von „Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne die Ruhepausen“ geleistet wird (Ausnahme: im Bergbau unter Tage zählen die Pausen zur Arbeitszeit). Falls die Arbeitnehmer bei mehreren Arbeitgebern tätig sind, müssen die Arbeitszeiten zusammengerechnet werden.
Christopher Schlick, Holger Luczak, Ralph Bruder
7. Arbeitswirtschaft
Zusammenfassung
Die Umsetzung arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse in konkrete Gestaltungslösungen wird in der betrieblichen Praxis in unterschiedlichen Funktionsbereichen vorgenommen. Die einzelnen Bereiche gehen mit verschiedenen Zielsystemen und Interessenlagen an ihre Gestaltungsaufgabe heran. Folgt man im Hinblick auf die Systematisierung von derartigen Interessen den Vorstellungen von FÜRSTENBERG (1983), so sind aus arbeitspersonenbezogener Sicht ein Erhaltungsinteresse, ein Gestaltungsinteresse und ein Verwertungsinteresse menschlicher Arbeit zu unterscheiden. Die wirtschaftliche Verwertung menschlicher Arbeit wird auch als Arbeitswirtschaft bezeichnet. Gegenstand der Arbeitswirtschaft ist es, Arbeitssysteme mit Hilfe von arbeitswissenschaftlichen Methoden so zu gestalten, dass menschliche Arbeit unter Berücksichtigung humanitärer, sozialer und arbeitsrechtlicher Aspekte möglichst effektiv und effizient eingesetzt wird (STIELER-LORENZ 1997; HINRICHSEN u. KOPRIWA 2007).
Christopher Schlick, Holger Luczak, Ralph Bruder
8. Arbeitsschutz und betriebliche Gesundheitsförderung
Zusammenfassung
Arbeitsschutz betrifft Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und umfasst alle Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen und von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren einschließlich Maßnahmen der menschengerechten Gestaltung der Arbeit.
Christopher Schlick, Holger Luczak, Ralph Bruder
9. Arbeitsumgebung
Zusammenfassung
Nach DIN EN ISO 6385 kann die Arbeitsumgebung eines Arbeitssystems1 beschrieben werden als „physikalische, chemische, biologische, organisatorische, soziale und kulturelle Faktoren, die einen Arbeitenden/Benutzer umgeben“. In den folgenden Kapiteln findet eine Beschränkung auf die physikalischen Arbeitsumgebungseinflüsse statt (unter teilweiser Berücksichtigung chemischer Einflüsse, z.B. bei Arbeitsstoffen), während die organisatorischen und sozialen Einflussfaktoren im Zusammenhang mit der Betriebs- und Arbeitsorganisation (siehe Kap. 4) sowie der Gruppen- und Teamarbeit (siehe Kap. 5) behandelt werden.
Christopher Schlick, Holger Luczak, Ralph Bruder
10. Ergonomische Gestaltung
Zusammenfassung
Die früheste historisch nachweisbare Verwendung des Begriffs Ergonomie erfolgte, wie zuvor in Kapitel 1.2.1 dargestellt, bereits 1857 durch den polnischen Wissenschaftler Jastrzebowski (JASTRZEBOWSKI 1857). Er verwendet das Kunstwort Ergonomie (aus dem griech. ergon = Arbeit, Werk und nomos = Gesetz) synonym zu dem Begriff der Arbeitswissenschaft.
Christopher Schlick, Holger Luczak, Ralph Bruder
Backmatter
Metadata
Title
Arbeitswissenschaft
Authors
Christopher M. Schlick
Ralph Bruder
Holger Luczak
Copyright Year
2010
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-540-78333-6
Print ISBN
978-3-540-78332-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-540-78333-6

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